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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch

Die Verlockung der Schärfe und die Moral daraus

Zuhause, 17. Oktober 2021

Im Home office-Modus kam es zuweilen vor, dass wir, je nach Disponibilität, nicht wie sonst gemeinsam assen, sondern nach Bedarf individuell. Das führte dazu, dass ich in solchen Fällen für meine Kalorienzufuhr selbst verantwortlich war und mir die Basis-Fähigkeiten des kulinarischen Handwerks aneignen musste. (Spiegeleier mit Käse und selbst ein Boeuf Bourguignon lagen bisher drin, viel mehr nicht.)

Nun mag ich in meinem Beruf gern etwas Würze in journalistischen Texten, wie ich zu Tisch angmessen Pikantes schätze. So griff ich denn gern zu, als meine Tochter mir bei der Präsentation ihres Gartens ein "Versucherli", das mein besonderes Interese fand, mit auf den Weg nach Hause gab. Allerdings – gewitzigt durch eigene Erfahrungen – nicht ohne die Schärfe-Warnung, bei der Verwertung dieses Gewürzes äusserste Zurückhaltung walten zu lassen.

Mittlerweile gelingt mir die Zubereitung von Bärlauch-Pesto-Pasta mit gedämpften Zucchetti-Stücken einigermassen akzeptabel. Was lag nun näher, dieses Kunst-Stück der mediokren Küche noch mit etwas Chili aus Tochters Garten zu verfeinern. Ein Messerspitzchen davon schnitt ich in kleine Streifen und diese nochmals in kaum sichtbare Stückchen. Ein Schluck Rotwein stand bereit, die Vorfreunde war gross.

Schon beim ersten Bissen stiegen mir Tränen in die Augen. Es waren nicht Tränen der Freude. Mir schwante rasch, dass ich die Warnung meiner Tochter – sagen wir mal – nicht mit gebotenem Nachdruck zur Kenntnis genommen hatte. Im Gaumen breitete sich ein Höllenfeuer aus, das unverzüglich einen Hustenanfall auslöste und weder mit Wasser noch mit Wein zu löschen war.

Der Kopf des Hobby-Kochs aber wollte sich das Unvermeidliche nicht eingestehen, und sein Mund ass weiter. Nun begann die Nase in einem Ausmass zu laufen, dass mein Nas-Tuch in kürzester Zeit nach Auswechslung rief. Cool bleiben, kommt schon gut, blieb meine Devise, während ich mich essenderweise daran schickte, im "Magazin" Philipp Losers Kolumne zu lesen. Doch o weh!

Jetzt schoss mir das Wasser auch in die Augen. Daraus entwickelte sich ein kleiner Wasserfall, der sich gnadenlos auf das Druck-Erzeugnis ergoss, das schon bald nur noch in groben Umrissen wahrzunehmen war.  Ans Lesen beim Essen war also nicht mehr im Entferntesten zu denken, die temporäre Chili-Blindheit hatte mich fest im Griff.

Der Teller leerte sich dann, wie früher von den Eltern eingebläut, doch noch. Das war aber kein Grund zur Erleichterung. Denn ich hatte bewusst gleich zwei Portionen meiner Lieblings-Pasta zubereitet. Am Tag darauf – aus Schaden wird man bekanntlich klug! – hievte ich die in Portion zwei verbliebenen kleinen roten Scharfen in Sisiphusarbeit an den Tellerrand, um nebenwirkungsfrei zubeissen zu können. Es war eine Freude zu sehen, wie sich das Olivenöl bärlauchgrün färbte und sich mit dem Reibkäse perfekt vereinigte.

Der erwartete Hochgenuss aber blieb aus, denn sämtliche Zutaten hatten die Schärfe der Chili längst in sich aufgenommen. Diesmal verzichtete ich wohlweislich darauf, eine Lektüre bereitzulegen. Dort, wo tags zuvor noch das "Magazin" lag, stand jetzt ein mächtiger Krug, gefüllt mit zwei Litern Wasser. Vorsorglicherweise lagen auch ein paar frische Stoff-Nastücher bereit. Ich musste da nochmals durch.

Die Moral der Geschicht': Übertreib' es mit der Schärfe nicht.



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"Brot, dick mit Butter bestreichen"

… und hätten Sie mit den Fingern, mit denen Sie zuvor die Chili fein gestreifelt hatten, in den Augen gerieben, wäre der Supergau
schon früher gekommen.

Eine Servierfrau sagte mir einmal, dass sie Leuten mit einem "Chili-Anfall" Brot und Butter bringen. Das Brot, dick mit Butter bestreichen und langsam gegessen, lässt die Sache erträglicher werden.


Rosemarie Mächler, Aesch



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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