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IWB: Transformation kostet "mehrere hundert Millionen"

Der Erdgas-Ausstieg kostet die Basler Energieversorgerin IWB längerfristig Hunderte von Millionen Franken. Vom Mega-Transformationsprogramm für Öko-Wärme wird aber die ganze Nordwestschweiz profitieren: Erdgasheizer am Juranordfuss sollen in die Dekarbonisierung einbezogen werden.
Basel, 14. Mai 2020

Die Basler Gasversorgung reicht vom südlichen Laufental bis in den Aargau in 29 Gemeinden. Der seit zwei Jahren geplante Verzicht auf Gas in der Stadt sorgt im Umland für Unruhe. Denn hier wird es als günstiger und im Vergleich mit Heizöl weniger klimaschädlicher Energieträger begrüsst, für den man ausserdem nicht viel extra tun muss.

"Wir lassen keine Kunden hängen"

Anlässlich der Präsentation des Geschäftsergebnisses 2019 heute Donnerstag versuchte der seit anderthalb Jahren amtierende Verwaltungsrats-Präsident Urs Steiner die Wogen zu glätten: "Wir werden viel von den Gemeinden und besorgten Bürgern angefragt, wie es mit der Gasversorgung weitergeht." Jeder Paradigmenwechsel, wie er in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren erfolge, rufe Ängste hervor. Aber: "Wir werden keinen Kunden hängen lassen."

Steiner stellte die zuletzt im Baselbieter Landrat geäusserte Besorgnis, die IWB würde sich kurzfristig aus der Wärmeversorgung verabschieden, in Abrede: "Wir werden uns nur in Absprache mit den Gemeinden und mit langer Vorlaufzeit aus der Versorgung zurückziehen. Wenn eine Gemeinde eine Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung wünscht, werden wir das gemeinsam in Angriff nehmen."

Wie das in den Gemeinden konkret aussehen könnte, blieb am Donnerstag noch unklar. Aber die IWB verkauft auch bisher schon ausserhalb ihres städtischen Versorgungsgebiets individuelle Heizungslösungen wie beispielsweise Wärmepumpen.

Gross-Projekt Wärme-Verbünde

Mit ihrem Ausstieg aus fossiler Energie sehen sich die IWB vor einem "Generationenprojekt", wie CEO Claus Schmidt (Bild) ausführte: Die Ökologisierung und der klimagerechte Umbau der Wärmversorgung zu einer umweltfreundlichen Wärme- und Kälte-Versorgung werde "Hunderte von Millionen Franken" verschlingen. Mehrere Vorstösse im Grossen Rat fordern von der Regierung eine Planung und Finanzierung der dafür notwendigen Infrastruktur.

Ungerecht wäre es, einzig auf die Kosten abzustellen, sagt Schmidt. "Wenn wir nicht mehr mit fossilen Energieträgern heizen wollen, um Klimaschäden zu verhindern, haben wir keine Wahl." So lenken die IWB schon heute einen grossen Teil ihrer Investitionen aus dem Energiegeschäft in diesen Bereich. Die Fernwärme wurde im Dreispitz-Areal, im Bereich Engelgasse und St. Jakobs-Strasse deutlich ausgebaut.

Stark gestiegene Strompreise

Das zweite Holzheizkraftwerk ist in Betrieb und der Wärmespeicher Dolder vor Inbetriebnahme – dies alles mit dem Ziel, CO2 einzusparen. Zudem wurde die Infrastruktur für Elektroautos mit bisher 53 Ladesäulen auf Basler Allmend verstärkt. Neben dem Energiegeschäft wurde das Glasfasernetz für Basel mit einer "deutlich über den Erwartungen liegenden Anschlussdichte von 98 Prozent" (Schmidt) realisiert und für die Wasserversorgung die neue Trinkwasserfassung Lange Erlen errichtet.

Insgesamt profitierten die IWB als grosse Wasserkraftproduzentin im vergangenen Jahr von den stark gestiegenen Elektrizitätspreisen, wie sie an den Strombörsen gehandelt werden sowie von der kühlen Witterung 2018/19. Dies führte zu einem höheren Energie- und Gasverbrauch.

35 Millionen in die Staatskasse

Mehr als zwei Drittel ihres Energieumsatzes erzielten die IWB noch mit Erdgas. Der Basler Stromverbrauch sank leicht (siehe Box unten), teilweise haben die IWB Grosskunden an den freien Strommarkt verloren. Für IWB-Finanzenchef Alexander Lenzlinger präsentiert sich die Finanzverfassung jedoch "solide, und gerüstet für die grossen Zukunftsausgaben".

Davon profitiert die Basler Staatskasse, denn der Energiedienstleister führt gemäss IWB-Gesetz 35 Millionen Franken Gewinnanteil an den Kanton ab. Dieser Obolus stammt übrigens überwiegend aus dem Erdgas-Geschäft.




Weiterführende Links:
- Erdgas verliert in Basel an Boden: Klimapolitik befeuert Ausstieg
- Elektro-Unternehmen leiten die Energie-Wende ein
- IWB gut im Strumpf: Freude für Eva Herzog
- IWB erhöhen Preise für Erdgas und Fernwärme
- Basel-Stadt will gross in Biokraftwerke einsteigen
- IWB vermelden Rekordumsatz bei Gewinnrückgang
- Neue IWB-Wärmespeicher reduzieren 1'200 Tonnen CO2
- IWB will in schrumpfenden Märkten auf Kurs bleiben
- Wende: Baselbieter sollen für Basler Erdgasnetz zahlen
- Beruhigungspille für Besitzer von Erdgas-Heizungen


Weniger Erdgas, weniger Heilzöl


red. Erfreuliches Fazit auch aus der im Zweijahres-Rhythmus erstellten Basler Energie-Statistik: Der Energieverbrauch im Jahr 2018 im Vergleich zu 2016 sank deutlich: Die von den Konsumenten verbrauchte Energie sank um 9,2 Prozent. Grund ist vor allem die wärmere Witterung.

Bei der Heizenergie sanken die fossilen Energieträger Erdgas (-25,8 Prozent) und Heizöl (-16,5 Prozent) beträchtlich, während der Fernwärmeverbrauch stabil blieb. Der Elektrizitätsverbrauch nahm im Beobachtungszeitraum um 8,3 Prozent ab.

Der Endenergieverbrauch pro Person ist mit 21,4 Megawattstunden (MWh) weiter rückläufig. Im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 23,8 MWh, 2014 bei 24,0 MWh, 2012 bei 27,1 MWh und 2010 bei 29,0 MWh pro Kopf. Schweizweit liegt der Endenergieverbrauch pro Person im Jahr 2018 mit 24,4 MWh klar über dem baselstädtischen Wert.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Brutto-Energieverbrauch bleibt mit 39,9 Przent stabil (2016: 39,5 Prozent). Die aus dem Bruttoenergieverbrauch abgeleiteten CO2-Emissionen nahmen zwischen 2010 und 2018 von 910'740 Tonnen auf 701'241 Tonnen ab. Das entspricht einer Reduktion um 23,0 Prozent.


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"Politiker sprechen Holz heilig"

Im Artikel liest man viele interessante Dinge! Zwei Drittel des IWB-Umsatzes mache man mit dem Erdgas, aber der Staat verbietet das nun, wegen dem Schlagwort "Dekarbonisierung". Derselbe Staat erwartet aber ab dem Reingewinn der IWB hohe Millionenbeträge, die auf sein Konto zu fliessen haben.

Ersatz soll bitte Holzenergie sein, das neue/alte (EBL-)Steckenpferd des Herrn Steiner. Holz ist zwar "erneuerbar" (wenn man genügend lange warten kann), aber halt auch fossil und keinesfalls weniger "karbonisiert" als Gas. Der CO2-Ausstoss wird eher noch grösser sein als bei Gas, aber die Verrenkungskünste der Politik haben Holz als "heilig", sprich CO2-neutral gesprochen. Für wie lange wohl?


Jakob Speiser, Gelterkinden



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"SP setzt Beat Hans und Jon Pult auf das Bundesratsticket."

Schaffhauser Nachrichten
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vom 27. November 2023
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Das ist doch Jans was Heiri ...

RückSpiegel


Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

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Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

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Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

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In einem Satz

 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.

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