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Emberá-Indianer aus Helikoptern niedergemacht

Ein Massaker an 22 Indianern fand Ende Januar in einem Regenwaldgebiet im Nordwesten Kolumbiens statt. Die Indigenen wurden aus Helikoptern erschossen. Im Indianerland sind Konzessionen an Rohstoff-Konzerne vergeben worden – auch an Glencore mit Hauptquartier in Baar, Schweiz.
Basel, 8. April 2010

Keine drei Tage nachdem das Internetportal Wikileak die bislang geheim gehaltene Ermordung von Zivilisten und Journalisten durch amerikanische Helikopterbesatzungen in Bagdad am 12. Juli 2007 bekannt machte, erreicht uns eine ähnliche Meldung aus dem schwer zugänglichen Regenwald Kolumbiens: Mehrere Siedlungen des Volkes der Emberá sind vor wenigen Wochen von Helikoptern aus unter Beschuss genommen worden. Zurück blieben 22 tote IndianerInnen jeden Alters. Dies melden heute die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und die Umweltorganisation "SOS Regenwald".

Per E-Mail hätten Emberá-Indianer berichtet, bei den Angriffen seien "mindestens acht Kinder" ums Leben gekommen. Die Kontaktleute schickten als Beleg ein Bild von den blutüberströmten Leichen dreier erschossener Emberá-Kinder mit. Das Foto wurde mit einer Kamera aufgenommen, die der österreichische Umweltaktivst und Präsident von SOS-Regenwald, Richard Weixler, einer Dorfgemeinschaft der Emberá zur Dokumentation von Übergriffen übergeben hatte.

Schweizer Konzern erhielt Konzession im Indianerland

Ob Paramilitärs oder Militärs die Täter waren, sei unklar. Da aber nur die Armee über Hubschrauber verfügt, läge die Vermutung nahe, dass das kolumbianische Militär "mindestens einen Teil der Verbrechen" zu verantworten habe. SOS-Regenwald und die GfbV forderten die kolumbianische Regierung auf, "sofort eine Untersuchungskommission zur Aufklärung der Verbrechen einzusetzen".

"Die Angriffe stehen wohl im direkten Zusammenhang mit so genannten Entwicklungsplänen für diese Region", mutmasst Richard Weixler. Noch im Dezember hatte er die Emberá besucht. Die kolumbianische Regierung habe den Konzernen Muriel Mining Corporation (MMC/USA), Anglo Gold Ashanti (Südafrika) und Glencore (Schweiz) die Konzession erteilt, 16'000 Hektar Regenwald in den Bezirken Chocó und Antioquia für den Abbau von Kupfer, Gold und Molybdän zu roden.

Laut GfbV-Mitarbeiter Hans Bogenreiter seien die für den Abbau bestimmten Gebiete beschlagnahmt worden: "Diese Konzession, die 30 Jahre Gültigkeit hat, wurde nach Informationen aus Kolumbien widerrechtlich erteilt, denn 11'000 Hektar dieses Gebietes gehören gemäss Verfassung den Emberá. Sie unterliegen laut Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) einem besonderen Schutz." Richard Weixler befürchtet aber auch massive Umweltschäden: "Die grosse Biodiversität dieser Region droht für immer verloren zu gehen, weil die beim Bergbau verwendeten giftigen Stoffe die Flüsse kontaminieren werden."

Aufgerieben zwischen Guerillas und Paramilitärs

Die heute noch etwa 270 Emberá-Familien im Norden Kolumbiens haben in einer von Menschenrechts- und Umweltorganisationen durchgeführten Abstimmung trotz der bedrohlichen Präsenz von Militär und Polizei ihre Weigerung bekräftigt, ihr Land für die Erschliessung von Bodenschätzen aufzugeben. Denn ohne den Regenwald werde ihre Kultur untergehen.

Überdies hätten viele Gruppen "absichtlich keinen Kontakt zur Aussenwelt". Mehrere bereits kontaktierte Familien seien gewaltsam vertrieben worden. Auch haben laut Medienmitteilung einige Emberá "aus Verzweiflung" den Freitod gewählt. Und schliesslich hätten in den Auseinandersetzungen zwischen  regierungsnahen Paramilitärs und der Guerilla in den vergangenen Jahren "hunderte Emberá" ihr Leben verloren.




Weiterführende Links:
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"Wegen tiefer Pünktlichkeit der Eurocity-Züge von Mailand nach Bern und Basel werden ihre Fahrzeiten verlängert."

bz und CH-Media-Zeitungen
am 9. April 2024
in einem Untertitel
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Wegen hoher Augenbrauen kommt dieser Satz jetzt im "Gelesen & gedacht".

RückSpiegel


Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).