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© Foto by Mark Auliya


Uhrenarmbänder: Reptilien und Fischen gehts an die Haut

Uhrenarmbänder aus dem Leder von seltenen Reptilien oder sogar der Haut von Rochen und Haifischen gelten in der Glitzerwelt als besonders exklusive Accessoires. Doch dahinter versteckt sich ein unglaubliches Tierleid. Tierschützer wollen an der "Baselworld" darauf aufmerksam machen.
Basel, 23. März 2011

Wenn sich in den nächsten Tagen an der Uhren- und Schmuckmesse "Baselworld" wieder alles um die tickenden Zeitmesser dreht, strömen auch die angeblich Schönen und Reichen aus allen Teilen der Welt in die Stadt am Rheinknie. Ständig auf der Suche nach dem ultimativen Kick in Sachen Luxus, um möglichst die Konkurrenz noch um ein Quäntchen zu übertrumpfen, haben sie ein besonderes Accessoire entdeckt: Kostbare Uhrenarmbänder aus exklusivem Leder, die aus dem Leder von Reptilien oder sogar der Haut von Rochen und Haifischen von Hand hergestellt werden. Letztere sind unter der Bezeichnung "Galuchat" bekannt, benannt nach dem ehemaligen Hofsattelmeister des französischen Königs Louis XV, Jean-Claude Galuchat.

Bei lebendigem Leib gehäutet

Manche Uhrenarmbänder werden auch aus imitierten Kalbsleder angefertigt, welche nach der Bearbeitung wie Reptilleder aussehen. Für Laien ist der Unterschied kaum erkennbar. "Wir versuchen bei den Uhrenherstellern ein Bewusstsein zu schaffen", sagt die Wildtierexpertin Sarah Wehrli vom Schweizer Tierschutz STS. Das Problem seien weniger die kommerziellen Krokodilfarmen in den USA, sondern Leder von bedrohten Reptilienarten, das teilweise illegal aus Südostasien importiert werde. In jenen Ländern bestehen nicht einmal Tierschutzgesetze, weshalb die Wildtiere grausamen Prozeduren ausgesetzt werden. Ein Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens belegte letztes Jahr, wie lebende Schlangen (Bild: Pytons) mit Wasser gefüllt wurden und Warane bei lebendigem Leib gehäutet wurden.

Die drastischen Bilder zeigten Wirkung: Massgebende Uhrenhersteller wie die Swatch Group haben darauf den Verzicht auf Reptilienleder, das auf so tierquälerische Weise hergestellt wird, erklärt. Auf der STS-Homepage ist eine Liste der Firmen aufgeschaltet, welche sich entsprechend verpflichtet haben.

Messe: "Sensibilisierung richtig"

Für die Meeresbewohner sieht die Situation noch schlechter aus. Denn der Handel mit Produkten von Rochen und Haien fällt nicht unter das internationale Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Dabei seien der häufig benutzte Federschwanzrochen vom Aussterben bedroht und verschiedene Haiarten um bis zu 90 Prozent dezimiert worden, weiss die Meeresbiologin Monica Biondo zu berichten.

Eine geplante Aktion des STS vor dem Eingang der "Baselworld" wurde von der Messeleitung aus grundsätzlichen Erwägungen zwar verboten. Trotzdem zeigt sich Messesprecher Bernard Keller nicht hartherzig gegenüber dem Anliegen der Tierschützer: "Es ist richtig, dass der Tierschutz zu diesem Thema sensibilisiert." Allerdings sei es nicht Aufgabe der Messeleitung, zu urteilen. Immerhin: Die Tierschützer können nun ihre Flyer am Riehenring vor dem Restaurant "zum alten Warteck" verteilen.



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"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
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Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

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