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© Foto by Michael Baumgärtner, OnlineReports.ch


Lachenmeier: "Parkraum-Initiative nicht gesetzeskonform"

Die Parkraum-Initiative des Basler Gewerbeverbandes sei "nicht gesetzeskonform": Diese Meinung vertritt Anita Lachenmeier, die Ko-Präsidentin des VCS beider Basel.
Basel, 17. Januar 2012

Das Basler Stimmvolk entscheidet am 5. Februar über die Parkraum-Initiative des Gewerbeverbandes: Das Begehren verlangt, dass Privatpersonen und Firmen im Kanton Basel-Stadt auf ihrem eigenen Grund und Boden Parkplätze bauen können. Eine Verordnung der – damals noch mehrheitlich bürgerlichen – Basler Regierung aus dem Jahr 1992 schränkt den Bau privater Parkplätze ein. Die Parkraum-Initiative will nun diese Fesseln sprengen.

Am schärfsten zog Gewerbedirektor und Hauptinitiator Peter Malama (FDP) anlässlich des Neujahrsempfangs des Basler Gewerbeverbands vom 5. Januar gegen die bestehende Beschränkung vom Leder. Als "Monsieur Lei Bureau" bezeichnete er die Regierungsstellen, die das Paragrafenwerk erlassen hatten. Ein Vergleich habe ergeben, dass Private und Unternehmen in vielen Kantonen nicht nur Autoabstellplätze auf ihrem Grund und Boden bauen dürfen, sondern bauen müssen, "damit die Allmend vom ruhenden Verkehr und vom Suchverkehr entlastet wird". Nur Basel ticke wieder einmal ganz anders.

"Verkehrsreduktion wird torpediert"

Die grüne Basler Politikerin und ehemalige Nationalrätin Anita Lachenmeier (52) stellt sich auf eine diametral andere Position. Die Kopräsidentin des VCS beider Basel hält die Parkraum-Initiative sogar für "nicht gesetzeskonform", wie Sie gegenüber OnlineReports erklärte.

Grund: Dieses Volksbegehren torpediere den vom Basler Stimmvolk angenommenen Gegenvorschlag zur "Städte-Initiative", der eine Reduktion des motorisierten Verkehrs um zehn Prozent innerhalb von zehn Jahren und die Förderung des Velo- und Fussverkehrs verlangt. Ausserdem widerspreche das Begehren auch der vom Gewerbeverband lancierten "Park&Ride"-Initiative, die den Bau dezentraler Parkhäuser und für die Fahrt in die Innenstadt die Benützung des öffentlichen Verkehrs vorsieht: "Mit zusätzlichen privaten Parkplätzen werden diese Ziele nicht erreicht. Das ist doch schizophren."

Parkplätze statt Kinder in Hinterhöfen

Anita Lachenmeier geht davon aus, dass bei einer Annahme der Parkraum-Initiative "tausende neuer Parkplätze" in den Innenhöfen der Stadt Basel gebaut werden, "wo heute noch die Kinder spielen". Dadurch würden "gerade dicht besiedelte Quartiere zusätzlich durch motorisierten Verkehr belastet". Verstopfte Strassen seien ein Schaden für den Wirtschaftsstandort Basel.

Die grüne Politiker ist mit ihrer Ansicht nicht allein. 13 Parteien*, Verkehrs- und Umweltorganisationen haben sich zum Komitee "Nein zu Parkraum-Initiative und Mehrverkehr zusammengeschlossen". Doch im Gegensatz zum Gewerbeverband, der über ein Budget von über 60'000 Franken verfügen soll, liegt in der Kasse der Parkraum-Gegner "bis jetzt noch Null", wie Lachenmeier sagt. Sie seien viel zu spät – erst kurz vor Weihnachten – über den Abstimmungstermin informiert worden, so dass kaum Zeit für eine Kampagne zur Verfügung stehe.

Hoffnung auf Mobilisierung

Die VCS-Präsidentin wagt denn auch keine Prognose über den Ausgang der vierten verkehrspolitischen Abstimmung in Basel-Stadt innerhalb der letzten zwei Jahre. Zwar besitze mehr als die Hälfte der Basler Bevölkerung kein Auto, doch sei offen, ob sich die Velo- und Fussgänger-Mehrheit auch an die Urne begebe. An mangelnder Mobilisierung war auch die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in einer vom Gewerbeverband initiierten Referendums-Abstimmung gescheitert. Anita Lachenmeier hofft nun auf die "Breite des Komitees" und dessen Mobilisierungskraft. Ausserdem seien Junge Grüne und Juso auf Facebook aktiv.

 

* Basta, EVP, Fussverkehr Region Basel, Grünliberale, Grüne, IGöV NWCH, Junges Gründes Bündnis Nordwest, Juso, Pro Velo beider Basel, SP, Umverkehr, VCS und WWF Region Basel




Weiterführende Links:
- Kampf gegen "Strafzölle" in der "Steuerhölle Basel"
- Basler Regierung gibt jetzt dem "Kunstmuseum-Parking" den Vorzug
- Sieben Gebote für den "Mobilitäts-Frieden" in der Region Basel
- Wessels legt ein entschärftes Parkgebühren-Konzept vor
- Städte-Initiative abgelehnt, aber Ja zu Gegenvorschlag
- Parking und Park-and-Ride: Zwei Initiativen eingereicht
- Über 5'000 Unterschriften gegen Parkraum-Konzept
- Parking-Gebühren: Gewerbeverband mit Referendum
- Elektro-Firmen fordern Parkraum-Referendum
- Parkraum: Malama griff falsches Departement an
- Regierung macht Ernst mit neuem Parkraum-Konzept


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"Initiative ist rechtlich klar zulässig"

Es ist äusserst irritierend, wenn Frau Lachenmeier die Gesetzeskonformität der Initiative anzweifelt. Der Regierungsrat hat die Initiative vor der parlamentarischen Behandlung auf ihre rechtliche Zulässigkeit geprüft und dem Grossen Rat beantragt, sie für rechtlich zulässig zu erklären. Der Grosse Rat folgte dieser Empfehlung einstimmig. Das heisst, auch die Grüne Fraktion hat die rechtliche Zulässigkeit anerkannt. Die Frage bleibt, wieso Frau Lachenmeier trotz ihrer jahrelangen parlamentarischen Erfahrung die parlamentarischen Abläufe offensichtlich nicht kennt?

 

Im Übrigen soll durch die Initiative das Gesetz ja gerade im Sinne der Initianten angepasst werden. Inwiefern die Parkraum-Initiative also nicht gesetzeskonform sein soll, bleibt das Rätsel von Frau Lachenmeier. Es wäre schön, wenn Frau Lachenmeier in Zukunft mit inhaltlichen Argumenten und nicht mit rechtlicher Unkenntnis brillieren würde.


Luca Urgese, Basel




"Das schlägt alles Dagewesene"

Man ist sich von den MIV-Phobikern des Verkehrs-Verhinderungs-Clubs ja schon einiges gewohnt. Was aber Stephanie Fuchs in Leserbriefen und Anita Lachenmeiser in diesem Artikel an abstrusen "Argumenten" gegen die Initiative von sich geben, schlägt alles bisher da gewesene!

 

Die Parkraum-Initiative will – was der VCS und seine Mitstreiter sehr wohl wissen – keineswegs Parkraum für Pendlerinnen und Pendler, Konsumenten, Einkaufstouristen, usw. schaffen. Dazu dienen die öffentlichen Parkhäuser und die gemäss Park and Ride-Initiative zu errichtenden öffentlichen Anlagen am Stadtrand.

 

Im Wunschdenken von Lachenmeier und Co. sollen nun aber auch Stadtbewohner ihre Privat- und das Gewerbe ihre Firmenfahrzeuge dort deponieren. Dafür gibt’s nur eine Bezeichnung: Biirewaich !

 

Mit der Annahme der Initiative wird privaten Bauherren und Liegenschaftseigentümern ermöglicht, auf ihrem privaten Grund Parkmöglichkeiten für die Bewohner der jeweiligen Liegenschaften und die Firmenfahrzeuge des allenfalls dort domizilierten Gewerbes zu erstellen.

 

Das ist absolut vernünftig, denn damit wird nicht – wie Sie behaupten – mehr Verkehr generiert. Es wird vielmehr der Suchverkehr reduziert und zahlreiche Fahrzeuge verschwinden von der Allmend! Fragen Sie mal Anwohner, wie lange sie im Kreis fahren, wenn sie abends nach 18 Uhr einen Parkplatz suchen. Sie werden staunen.

 

Wenn der VCS befürchtet, dass der frei werdende Parkraum auf Allmend durch Pendler "aufgefüllt" wird, dann soll er doch eine Initiative starten, welche verlangt, dass für den neu erstellten Parkraum auf privatem Grund die entsprechende Anzahl Plätze auf Allmend aufgehoben werden. Das wäre mal was Sinnvolles und würde sogar von mir unterschrieben.


Abdul R. Furrer, Basel



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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).