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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch


Weltpremiere: Fair Trade-Reisen werden Wirklichkeit

Zu häufig lebt der Tourismus von der Ausbeutung anderer Völker. Das muss nicht sein: Erstmals können nun Schweizer Reisende fair gehandelte Reiseangebote nutzen – und damit den besuchten Einheimischen Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ein Pilotprojekt, das Schule machen sollte.
Basel, 28. Oktober 2010

Der Tourismus ist häufig auch eine Ausbeutungsindustrie. Vor allem in Asien, Afrika und dem südlichen Amerika, wo sich Touristen und Touristinnen aus den Industrieländern erholen – auf den Schultern der Einheimischen und zu Lasten ihrer sozialen Strukturen und der Natur. Ohne dass es sich die Ferienmachenden bewusst sind, unterstützen sie mit ihrer Destinationswahl oftmals Hungerlöhne, Prostitution, Kinderarbeit, Enteignungen, Vertreibungen, Landschaftszerstörungen und massive Umweltschäden, beispielsweise durch Abfall, Wasserverschleiss, Sportsanlagen, Lärm und Luftverschmutzung.

Seit Jahrzehnten schon versucht in der Schweiz der Arbeitskreis für Tourismus und Entwicklung in Basel (AKTE) auf die schädlichen Einflüsse des Tourismus aufmerksam zu machen und die Reiseindustrie mit konkreten Lösungsvorschlägen zu einem verantwortungsvolleren und fairen Geschäftsgebaren zu motivieren. Fortschrittliche Reiseunternehmen versuchen unterdessen, ihren Kundinnen und Kunden ethisch verantwortbare Reisen anzubieten oder wenigstens näher zu bringen. Heute nun gibt es einen echten Durchbruch zu vermelden: Die Veranstalter Reise Service Imagine und Kuoni Reisen AG stellen den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten die ersten fair gehandelten Reiseangebote vor.

Pilotprojekt mit Entwicklungspotenzial

Darüber freut sich Christine Plüss, Geschäftsleiterin des Arbeitskreises Tourismus und Entwicklung: "Erstmals in der fast 50-jährigen Geschichte der globalen Fair Trade-Bewegung gelingt es, Dienstleistungen im internationalen Handel umfassend nach den bewährten Verfahren des Fairen Handels zu zertifizieren." So werden nun die wichtigsten Bestandteile der Reisangebote–Reiseveranstaltung, Transport, Unterkunft und Aktivitäten vor Ort – auf die Einhaltung der Standards und Kriterien des Fairen Handels überprüft. Dasselbe gilt für die wichtigsten Vertragsbeziehungen in der Wertschöpfungskette – vom Reiseveranstalter in der Schweiz bis zu Hotel und Ausflügen.

Das Vorgehen wurde von Fair Trade in Tourism South Africa (FTTSA), dem weltweit ersten landesspezifischen Zertifizierungsprogramm für Fairen Handel im Tourismus, zusammen mit dem AKTE in Basel und EED Tourism Watch Bonn in enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Veranstaltern Reise Service Imagine und Kuoni Reisen AG entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, das nur dank der Unterstützung des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im Rahmen seiner wirtschaftlichen Zusammenarbeit zustande kam, heisst es in einer Medienmitteilung vom Arbeitskreis.

"Garantie für besseres Leben"

Von den neuen Fair Trade-Reisen profitieren in erster Linie Inhaber und Beschäftigte von Tourismusunternehmen in Südafrika. Sie kommen nun in den Genuss längst fälliger besserer Vertragsbedingungen und vollen Vorauszahlungen. Ein zusätzlicher Betrag – die sogenannte Fair Trade-Prämie – wird auf den Angeboten erhoben und für Entwicklungsprojekte in ganz Südafrika verwendet.

Für die Schweizer Öffentlichkeit mit dem weltweit höchsten pro Kopf-Verbrauch von Fairtrade-Produkten (von Max Havelaar) böten die neuen Fair Trade-Reisen die Möglichkeit, "ihre ethischen Kaufentscheidungen über Alltagsprodukte wie Kaffee, Tee und Obst hinaus auch auf Urlaubsreisen auszuweiten, die den Menschen im Süden ein besseres Leben garantieren", heisst es in der Mitteilung. Die Einkommensunterschiede werden damit natürlich nicht beseitigt. Europäische Touristen werden sich in Afrika weiterhin einen Parkeintritt leisten können – ein wenig verdienender Einheimischer hingegen nicht einmal die Reise zum Park (Bild: Europäer in der tansanischen Serengeti). Dennoch sind Fair Trade-Reisen ein wichtiger Fortschritt.

"Wichtiger Meilenstein"

Hans-Peter Egler
, Leiter Handelsförderung beim SECO, sieht in der Ausweitung des fairen Handels auf den Tourismus "ein grosses Potenzial zur nachhaltigen Entwicklung ärmerer Länder im Süden". Allerdings seien weitere gemeinsame Anstrenungen nötig, "bis sich ein global anwendbares  Fairtrade-Gütesiegel im Tourismus entwickelt und am Markt etabliert habe, meint Egler. Und: "Das SECO wird sich daher auch in Zukunft für eine Ausweitung des fairen Handels im Tourismusbereich engagieren."

Glücklich über den Durchbruch im Tourismusbereich ist auch Sonja Ribi, Geschäftsführerin von Swiss Fair Trade in Basel. Sie erklärte heute gegenüber OnlineReports: "Weil auch die Menschen im Süden etwas davon haben, sind Reiseangebote basierend auf Kriterien des Fairen Handels ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Tourismus."




Weiterführende Links:
- "Geht es in die Ferien, schalten viele das Gehirn aus"
- 25 Jahre Lobbyarbeit für fairen Tourismus
- Wer eine Reise tut, bekommt sehr viel – gar nie mit
- Urvolk in Botswana durch Minenkonzerne und Touristen bedroht
- Die Schutzgebiete der Erde haben keinen Goodwill und kein Geld
- Jetzt soll die Serengeti doch noch sterben müssen
- Natur und Landschaft schützen, Bauern und Tourismus unterstützen
- Ein Schweizer Kraftakt für die letzten Urwälder solls richten
- Franz der Retter ist zorniger denn je
- "Diese Leute denken immer noch, die Schwarzen seien faule Kerle"
- Richterliches Erbarmen mit den vertriebenen San der Kalahari


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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