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Eine Watsche aus Basel für Queen Elisabeth II

Die Königin von England hat den Zorn der Basler Menschenrechts- und Umweltorganisation Bruno Manser Fonds (BMF) auf sich gezogen: Sie habe einen skrupellosen Holzbaron zum Ritter geschlagen.
Basel, 7. Juli 2009

Der Mann sei ein Waldvernichter ersten Ranges, versucht die Organisation Elizabeth Alexandra Mary Windsor in Erinnerung zu rufen. Sie solle darum dem malaysischen Holzindustriellen Tiong Hiew King umgehend die verliehene Ritterwürde wieder aberkennen, fordert der BMF wenig respektvoll von der Queen.

Der Holzfäller-Boss wurde von ihr vor kurzem für seine Verdienste in Papua Neuguinea zum Ritter geschlagen und in den "Most Excellent Order of the British Empire" aufgenommen. Die Auszeichnung erfolgte auf Antrag der Regierung von Papua Neuguinea, welche die Queen immer noch als Staatsoberhaupt anerkennt.

Illegales Abholzen in Papua Neuguinea

Der so zu Ehren gekommene Tiong ist Gründer und Besitzer der in acht Ländern tätigen malaysischen Holzfirma Rimbunan Hijau. Rimbunan Hijua stehe aber wegen ihrer aggressiven Abholzungen seit Jahren in der Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, gibt der BMF in seiner heutigen Medienmitteilung bekannt.

"Tiong Hiew King ist einer der Hauptverantwortlichen für die illegale Abholzung der Regenwälder von Papua Neuguinea", kritisiert BMF-Geschäftsleiter Lukas Straumann. "Wir fordern die Queen auf, ihm die zu Unrecht verliehene Ritterwürde abzuerkennen." Straumann zitiert einen Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2006, wonach bis zu 70 Prozent des Holzschlags in Papua Neuguinea "illegal" seien.

Eine durch den Bruno Manser Fonds gestartete Briefkampagne an die Queen habe bereits "eine hohe Resonanz" gefunden. Bereits sei sie von den britischen Tageszeitungen The Times und The Guardian aufgenommen worden. Pikant:  Die umstrittene Ehrung Tiongs nur wenige Woche nach der Lancierung einer viel beachteten Regenwald-Intitative durch den britischen Thronfolger Prinz Charles. Der Fürst von Wales, ein entschiedener Umweltschützer, kannte nicht ganz zufällig auch den verschollenen Bruno Manser gut.


r.s.

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