Der neue Ratspräsident hat kurdische Wurzeln und wuchs in einem ländlichen Dorf Zentral-Anatoliens auf. Mit fünfzehn Jahren kam er durch Familiennachzug in die Schweiz und wohnte mit seiner Familie zunächst an der Feldbergstrasse im Kleinbasel.
Die Integration erlebte er vor allem in schulischer Hinsicht als nicht einfach. Entsprechend stark engagiert er sich heute für den Grundsatz "Chancengleichheit für alle, unabhängig von sozialer und nationaler Herkunft". Er setzt sich für ein weltoffenes Basel und eine stärkere politische Teilnahme der ausländischen Bevölkerung, aber auch der Jugend ein.
Ein Präsident als Brückenbauer
Pekerman holte als fast Vierzigjähriger die Matura nach und ist beruflich als selbstständiger Fahrlehrer tätig. Privat fühlt er sich immer noch dem Kleinbasel verbunden. Heute wohnt der verheiratete Vater von zwei Kindern im Hirzbrunnen-Quartier.
In seinem Präsidialjahr will Bülent Pekerman die Vielfältigkeit der Kulturen in Basel ins Zentrum stellen. Er möchte Brückenbauer sein und speziell auf Menschen zugehen, die bisher eine Hemmschwelle gegenüber Politik und Behörden bekunden. Zugute kommt ihm dabei seine Mehrsprachigkeit.
Claudio Miozzari neuer Statthalter
Zum Statthalter, wie der Vizepräsident in Basel genannt wird, wählte der Grosse Rat mit ebenso respektablen 90 von 98 Stimmen Claudio Miozzari (SP). Er gehört dem Grossen Rat seit 2017 an und engagiert sich hier insbesondere in bildungspolitischen und kulturellen Themen. Miozzari ist wie Pekerman 45 Jahre alt und ebenfalls selbstständig erwerbend. Er hat Geschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Jurisprudenz studiert und ist heute Inhaber einer Projektagentur im Bereich Kultur und Kommunikation.