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Langsamverkehr-Lobby will Strassen-Raum umverteilen

Velofahrende, Fussgänger und der öffentliche Verkehr sollen in Basel-Stadt mehr Strassen-Raum zugeteilt erhalten. Das fordern die Strassen-Initiative und der Gegenvorschlag, über die am 15. November abgestimmt wird.
Basel, 20. Oktober 2015

Die Federführung der Initiative hat der VCS beider Basel. Unterstützt wird das Begehren von 13 weiteren Organisationen und Parteien, darunter die SP, das Grüne Bündnis, Pro Velo und der WWF beider Basel. Das Begehren strebt den "sicheren und hindernisfreien Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr" an. Dasselbe gilt für den Gegenvorschlag von Regierung und Parlament, der in Ausgestaltung und Kosten moderater ist.

Kritik an "Kalamitäten" auf der Strasse

Für ihren Medientermin heute Dienstagmorgen wählten die Initianten die Kreuzung Cityring / Missionsstrasse beim Spalentor, um die "Kalamitäten" (so SP-Grossrat Steffi Lüthi) für alle Teilnehmer ausserhalb der Autofahrenden zu veranschaulichen: Es ist eine typische Kreuzung, die dem Automobilisten am meisten Raum gibt. Lüthi: "Diese perverse Aufteilung des Strassenraums muss ein Ende haben."

Trams der Linie 3 müssen warten, bis das Signal die Fahrt freigibt, einspurende Velofahrende müssen sich ungeschützt zwischen die Autos "hineinquetschen" (so "Basta"-Copräsidentin Tonja Zürcher). Fussgänger würden "auf schmale Streifen verdrängt".

Die Initianten sind der Meinung, das Auto beanspruche im Vergleich zum Langsam-Verkehr viel zu viel Allmend-Raum. Sie streben deshalb eine Raum-Umverteilung an ("Platz für platzsparende Mobilität"). Entlang den verkehrsreichen Strassen sollen durchgängige Trottoirs und sichere Querungsmöglichkeit für Fussgänger und durchgängige Radwege oder Velostreifen geschaffen werden. Wo der Platz für Velospuren fehlt – beispielsweise wegen Parking-Feldern –, soll "Tempo 30" gelten. Ausserdem, so VCS-Geschäftsführerin Stephanie Fuchs, soll für Tram und Bus "ohne Wenn und Aber die 'grüne Welle' eingeführt werden".

Parkplatz-Situation sei "luxuriös"

Entschieden wandten sich die Initianten gegen die Behauptung der Gegner, die Annahme der Initiative habe die Aufhebung von bis 1'900 Parkplätze zu Folge. In Basel mit seinen 100'000 Parkplätzen bestehe heute eine "luxuriöse Situation". Auch könnten die Parkplätze erhalten bleiben, wenn dafür "Tempo 30" eingeführt werde. Es sei auch nicht zutreffend, dass das Parkieren für Handwerker erschwert werde. Es werde ja nicht ein absolutes Haltverbot stipuliert; ausserdem würden Parkplätze frei, wenn Automobilisten dank besseren Bedingungen zu Radfahrern würden.

In einer Stadt wie Basel, hiess es weiter, seien "der öffentliche Verkehr oder das Velo die Verkehrsmittel der Wahl". Der Verkehrsfluss sei auch auf den Hauptstrassen gewährleistet, wo – im Gegensatz zu Quartierstrassen – kein Rechtsvortritt gelte.

Obschon in Basel-Stadt mehr als die Hälfte der Bevölkerung kein Auto besitzt, hätten noch viele Bewohnende wegen des Autoverkehrs Angst, das Velo zu benützen. Viele Basler Autofahrten würden für eine Strecke von weniger als fünf Kilometern unternommen, was unverständlich sei. Die Behauptung der Gegner, bei Annahme der Initiative breche ich Basel der Verkehr zusammen, sei "absolute Panikmache", wie die grüne Grossrätin Mirjam Ballmer meinte. Vielmehr trage das Volksbegehren "zur Lebensqualität bei".

Weit tiefer bezifferte Kosten

Die 184 Millionen Franken, die von den Autoverkehrs- und Wirtschaftsverbänden für die Umsetzung der Initiative ins Feld geführt werden, seien "ein Horrorbetrag, der völlig aus der Luft gegriffen sei". Die Zahl sei einer früheren Regierungsvorlage entnommen worden, aber heute nicht mehr gültig. Tonja Züricher schätzte die Kosten demgegenüber auf sieben bis acht Millionen Franken. "Jede Strasse dürfte teurer sein", so die Initianten. Der Gegenvorschlag, der sanftere Massnahmen vorsieht, soll um fünf Millionen Franken kosten.

Die Promotoren der Strassen-Initiative sind zuversichtlich, in der Volksabstimmung eine Mehrheit zu erzielen, "wenn wir mobilisieren können".




Weiterführende Links:
- Verkehrslobby und Wirtschaft: Rotlicht für Strassen-Initiative


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"Viele Velofahrer sind rücksichtlos"

Die Velofahrer machen mir viel mehr Angst als die Autofahrer. Auch wenn sie eine Spur für sich haben, fahren sie rücksichtslos auf den Trottoirs und Fussgängerstreifen und achten keine Verkehrsregeln. Fussgänger, die ein Hindernis für sie darstellen, werden einfach umgefahren. Fahrerflucht ist kein Problem bei einem Velofahrer, sie haben ja keine Nummer. Hier wäre es an der Zeit, einmal Ordnung zu schaffen. Da aber alle Politiker, die auf Stimmenfang aus sind, mit dem Velo herumfahren, gibt es diesbezüglich keine Hoffnung.


Alexandra Nogawa, Basel




"Den Weg des Miteinander verlassen"

Die VCS-Strasseninitiative und der Gegenvorschlag verlassen den bewährten Weg des «Miteinander» im Verkehr und zielen auf Konfrontation. Die Auswirkungen wären mehr Unsicherheit für alle, mehr Lärm und Dreck in Wohnquartieren sowie unabsehbare Folgekosten. Beide Vorlagen sind unfair, unnötig und unbezahlbar.

Die VCS-Strasseninitiative fordert einen umfassenden Ausbau der Trottoirs, Radwege und ÖV-Spuren zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf rund 180 Millionen Franken. Der im Grossen Rat knapp gutgeheissene Gegenvorschlag verfolgt die gleichen Ziele wie die Initiative, will diese aber deutlich günstiger erreichen, was nicht plausibel ist.
Durch die geforderte Umnutzung und Aufhebung von Fahrspuren und die Ausweitung von Tempo 30 auf Hauptstrassen verlieren die verkehrsorientierten Strassen ihre Leistungsfähigkeit und damit ihre kanalisierende Wirkung. Dies führt zu Mehrverkehr in den Quartieren und trifft die schwächsten Verkehrsteilnehmenden, die Fussgänger.

Initiative und Gegenvorschlag hätten die Aufhebung von bis zu 1‘800 Parkplätzen zur Folge. Auch diese Massnahme bringt zusätzlichen Suchverkehr und damit Luft- und Lärmemissionen in die Quartiere – und eine weitere Erhöhung der Parkplatznot für Anwohner, Lieferanten und Handwerker.


Franz Saladin, Direktor der Handelskammer beider Basel, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
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Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

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Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).