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FDP-Coup: Martin Wagners Nationalrats-Ambitionen

Liestal, 9. Mai 2011

Coup in der Freisinnigen Partei Baselland: In letzter Minute hat der frühere BaZ-Verleger Martin Wagner (50, Bild) seine Kandidatur für den Nationalrat und damit für die Nachfolge von Amtsinhaber Hans Rudolf Gysin angemeldet. Die FDP hatte eigentlich ihre Nationalratsliste bereits beisammen, als sich in den letzten Tagen ein Paukenschlag der lauteren Sorte ankündigte: Der Basler Wirtschaftsanwalt Martin Wagner, während neun Monaten Verleger der "Basler Zeitung" und Verwaltungsratspräsident der "Weltwoche", Präsident der Escor-Gruppe und Verwaltungsrats-Delegierter des Vermarktungsunternehmens "Team", will in die Politik.

Die Absicht sickerte offenbar erst in den letzten Tagen durch – ein Knaller im Hinblick auf die FDP-Nominations-Parteiversammlung von morgen Dienstagabend. Wagner wohnt in der Oberbaselbieter Gemeinde Rünenberg und war nach Informationen von OnlineReports bis vor kürzester Zeit parteilos. Auf seine Unparteilichkeit berief er sich auch den neun Monaten des letzten Jahres, in denen er Verwaltungsratspräsident der "Basler Zeitung Medien" war. Für OnlineReports war Wagner ebenso wenig erreichbar wie FDP-Präsident Michael Herrmann und Vizepräsidentin Christine Pezzetta.

Die Gysin-Wagner-Connection

Was kann die Strategie sein? Der langjährige FDP-Nationalrat Hans Rudolf Gysin, der unbedingt nochmals kandidieren will, "sofern mich die Partei inständig darum bittet" (was sie inzwischen getan hat), wird im Verlauf der kommenden Legislaturperiode zurücktreten. Wagner wird nicht einfach kandidieren, um Gysins Wiederwahl zu sichern. Ihm geht es um mehr: Er will erster Nachrückender werden und in absehbarer Zeit wirklich im Nationalrat sitzen.

Gysin und Wagner sind sich gegenseitig nicht fremd – ganz im Gegenteil: Sie sind seit Jahrzehnten eng verwoben in einem Netzwerk, das auf gegenseitigem Geben und Nehmen beruht. Lange Jahre war Wagner Gysins persönlicher politischer Berater und Anwalt der Wirtschaftskammer Baselland, deren Direktor Gysin ist. Gysin verschaffte Wagner Aufträge und Wagner Gysin meist juristischen Erfolg, wenn er auf die Pauke haute. Im Haus der Wirtschaftskammer in Liestal hatte Wagner sein eigenes Büro.

Als Wagner, damals Medienanwalt der "Basler Zeitung", in die strategische und operative Führung des Medienkonzerns einstieg, übernahm Wagners Kanzlei-Kollege Jascha Schneider Wagners Mandate bei der Wirtschaftskammer Baselland.

Noch lange Direktverbindung mit "Bern"

Ginge der Coup auf und würde die Spekulation Tatsache, dass Wagner Erstnachrückender würde, bliebe Gysin auch nach seinem Rücktritt in einem gewissen Sinn – nämlich über seine Seilschaft mit Wagner – über viele Jahre weiter mit dem Nationalrat verbunden. Wirtschaftskammer-Vizedirektor Christoph Buser hat gegenüber OnlineReports erklärt, in vier Jahren könnte eine Kandidatur für ihn in Frage kommen. Faktisch könnte dann Wagner als Bisheriger erneut antreten und in der übernächsten Legislatur den Platz für Buser räumen. Die direkte Verbindung der Wirtschaftskammer mit "Bern" bliebe auf viele Jahre hinaus erhalten. Zugegeben: Sehr spekulativ, aber nicht unlogisch.

Für hitzige Diskussionen dürfte also morgen Dienstagabend in Pratteln gesorgt sein, wenn die Freisinnigen nach der Vorausnomination Gysins die restlichen sechs Bewerbenden nominieren. Die bisherigen Kandidierenden, die sich ebenfalls auf ein Rennen um den aussichtsreichen zweiten Platz gemacht haben, dürften sich vorerst einmal die Augen reiben.

Wagner ist übrigens nicht die einzige neue Kandidatur, die kurzfristig neu auf der Parteizentrale einging: Auch die Juristin Stephanie Eymann Schneider aus Eptingen bekundet jetzt Interesse.




Weiterführende Links:
- Zwingt Gysin-Kandidatur den FDP-Parteirat in die Knie?
- FDP-Parteirat krebst zurück: Gysin ist Spitzenkandidat


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"Das Erwachen kommt später"

Es darf einmal mehr festgestellt werden, dass heutzutage in gewissen Parteien dem Stimmbürger mehr oder weniger prominente Namen präsentiert werden, ohne zu erfahren, was eigentlich deren politische Standpunkte und Ansichten sind. Aber scheinbar ist das nicht mehr wichtig, Hauptsache, man kann damit ahnungslose und naive Wähler ködern. Das Erwachen und die Ernüchterung kommt dann später.


Bruno Heuberger, Oberwil



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

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Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).