Werbung

© Screenshot by TeleBasel/OnlineReports.ch


"Muslime-Inquisition": Beschwerde gegen TeleBasel

Die Bildungsdepartemente von Christoph Eymann und Urs Wüthrich reichen Beschwerde gegen TeleBasel und den Beitrag "Inquisition gegen Muslime" ein.
Basel, 10. Mai 2012

Das Basler Erziehungsdepartement und die Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion beanstanden den am 18. April ausgestrahlten TeleBasel-"Report" unter dem Titel "Inquisition gegen Muslime" mit dem Untertitel "Warum Schwimmbussen an den Integrations-Absichten vorbeizielen". Zum Thema hat der Film die vom Basler Erziehungsdepartement ausgesprochenen Bussen gegen muslimische Eltern, die sich weigern, ihre Kinder in den schulischen Schwimmunterricht zu schicken.

Adressat der Beschwerde ist Guglielmo Bruni, die Ombudsstelle der Radio- und Fernsehveranstalter der Deutschen- und Rätoromanischen Schweiz. Wie Crispin Hugenschmidt, Generalsekretär des Basler Erziehungsdepartements, gegenüber OnlineReports auf Anfrage erklärte, werde vor allem die "irreführende Titelgebung" und der Rassismusvorwurf, die "einseitige und unausgewogene Darstellung der Thematik", die "zum Teil falschen Tatsachenbehauptungen" sowie eine "Verletzung der Sorgfaltspflicht" beanstandet. Hugenschmidt beanstandete auch, dass der verantwortliche Departements-Vorsteher Christoph Eymann nicht Gelegenheit hatte, sich im Dokumentarfilm zu äussern.

Laut TeleBasel-Filmautor Daniel Wahl gehöre es "zum Kulturauftrag von TeleBasel" die Vorgänge in der Gesellschaft zu beleuchten. Der Titel "Inquisition gegen Muslime" bringe "das derzeitige Vorgehen gegen Muslime auf den Punkt". Wahl in seiner schriftlichen Stellungnahme weiter: "Wenn Leute aus unserer Gesellschaft Morddrohungen aussprechen gegen jene, die den Muslimen Bussen zahlen, wenn das Gehalt der Anwältin, welche Muslime verteidigt,  willkürlich um mehr als 50 Prozent gekürzt wird und wenn zudem Muslimkinder, die übrigens sprachlich und im "Schuelgspänli-Bereich" bestens integriert sind, zur Zusatz-Integration gezwungen werden, dann liegt es in der journalistischen Autorenfreiheit von 'Inquisition gegen Muslime' zu sprechen."
 
"Bedenklich" sei, dass Regierungsrat Eymann "mit dem Anwalt Druck gegen die Publikation" des "Reports" ausgeübt habe. Dieselbe Vorgehensweise habe dem ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff in Deutschland letztlich das Amt gekostet.

Der "Report" – Flaggschiff in der Newsflotte von TeleBasel – war letztes Jahr mit einer Sendung zum Thema Voltamatte-Revolte auf teils heftige Kritik gestossen. Der Sender verfügt über eine interne Qualitätssicherungs-Kommission.



 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"An Einseitigkeit kaum zu überbieten"

Selbstredend habe ich mir den betreffenden Report auf TeleBasel angeschaut, und nur noch gestaunt. Sonst kenne ich solche Pamphlete (Schmähberichte) eigentlich nur von etwas kruden und manchmal auch verwirrten Personen, die sich in extreme Positionen verrennt haben. Was uns TeleBasel-Filmautor Daniel Wahl mit diesem Bericht weismachen will, ist in seiner Einseitigkeit kaum mehr zu überbieten. Mir tut die Schulleitung, die Schulratspräsidentin und die interreligiöse Gruppe "Zelt Abrahams" leid, mit welchen manipulativen Tricks hier das Wort im Munde verdreht wird.

 

Schade, das Thema um renitente und fanatische Eltern, die ihre Kinder gerne für ihre Ideologie missbrauchen, hat viele gut recherchierte und wahrheitsgetreue Berichte verdient. Dass sich fünf Eltern in der Nordwestschweiz weigern, ihre Töchter zum Schwimmunterricht zu schicken, hat so wenig mit dem Islam zu tun, wie fundamentale Christen aus der Bibel die Rock- und Haarlänge "herauslesen" können. Schliesslich organisiert die Muslimische Gemeinde Basel auch Schwimmkurse unter dem Motto "Schwimmen ist Sunna", also rechtens.

 

Die Diskussion um die Geschlechtertrennung ist erstens nicht neu und zweitens nicht zwingend religiös geführt. Es gibt verschiedene Positionen um ein Pro und Kontra. Wenn das Wohl der Kinder im Blickfeld ist, sind solche Diskussionen immer berechtigt und sinnvoll. Extremisten, die nur ihre Ideologie durchsetzte wollen, haben selten ein Interesse am Wohl des Kindes. Es geht meist mehr nur um die eigene Überzeugung, und die Idee, dass Kinder diese automatisch mit den Eltern teilen. Zum Glück ist die Mehrheit der religiösen Menschen besonnen und aufgeklärt. Sie lassen sich kaum von ein paar wenigen immer gleichen Typen einfach so radikalisieren und lehnen stures und engstirniges Verhalten ab. Schade, dass Daniel Wahl keinen Beitrag dazu geliefert hat.


Daniel Kobell, Basel



www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweistin einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).