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Gefängnis für Walter Hammel wegen Wahlfälschung

Basel, 4. November 2005

Wegen Wahlfälschung verurteilte heute Freitag das Basler Strafgericht den früheren FDP-Grossrat Walter Hammel (61) zu einer bedingten Gefängnisstrafe von sieben Monaten auf eine Probezeit von zwei Jahre.

Im Vorfeld der Grossratswahlen vom vergangenen Herbst hatte sich Hammel 126 Wahlkuverts aus Briefkästen und Altpapierstapeln geangelt. Dabei ging er stufenweise vor: 20 gefälschte Wahlzettel stellte er laut Anklageschrift dem Wahlbüro zu, deren 3 davon konnte die Polizei in einem Autobriefkasten am Kannenfeldplatz abfangen, weitere 46 gefälschte Wahldokumente stellte die Polizei bei einer Hausdurchsuchung sicher. Bei weiteren 60 Wahlkuverts kam Hammel nicht mehr dazu, sie zu fälschen, da sie am 30 September letzten Jahres an seinem Wohnort beschlagnahmt wurden.

Nachdem die Fälschung aufgeflogen war, gestand Hammel seine Tat gegenüber OnlineReports. Als Motiv gab der Vater einer heute 22-jährigen behinderten Tochter an, er habe sich wählen lassen wollen, "damit sich jemand für die behinderten Kinder einsetzt".

Das Dreierstrafgericht verurteilte nun heute den Angeklagten zu sieben Monaten Gefängnis bedingt auf zwei Jahre Probezeit, zu 250 Franken Busse wegen Verkehrsregelverletzungen und zu 7'750 Franken Verfahrenskosten sowie 1'600 Franken Urteilsgebühr. Zudem sprach ihm das Gericht während sechs Jahren die Fähigkeit ab, Mitglied einer Behörde zu sein. Gerichtspräsident Stefan Wehrle führte aus, Hammels Verschulden insbesondere als Grossrat wiege "recht schwer". Seine Stellung als Grossrat habe straferschwerend gewirkt, immerhin aber habe sich Hammel "reuig gezeigt".

Der Staatsanwalt hatte gestern Donnerstag eine bedingte Gefängnisstrasse von acht Monaten, eine Busse von 500 Franken und Amtsunfähigkeit von fünf Jahren gefordert.

Im Anschluss an die Urteilsverkündung, die Hammel zumeist mit Nicken, gelegentlich auch mit Kopfschütteln und mit einem abschliessenden "Danggschön" quittierte, räumte er gegen Medienschaffenden ein, er habe "einen Riesenblödsinn gemacht": "Ich habe den Fehler gemacht und nun muss ich die Konsequenzen auf mich nehmen." Weshalb er Wahlunterlagen fälschte, kann sich Hammel heute "nicht mehr erklären". Er habe aber "mein ganzes Leben lang kämpfen müssen", sagte er rechtfertigend dafür dass er "etwas ganz Gruseliges gemacht" habe. Entschieden bestritt er, schon von den Wahlen im Jahr 2000, als er auf der SD-Liste gewählt wurde, Wahlbetrug begangen zu haben. Schliesslich hob Hammel zu einer pauschalen Medienschelte an: Es sei gegen ihn auf den Mann geschossen worden.

Ob er das Urteil akzeptieren will, möchte er erst noch mit seinem Anwalt besprechen. Insbesondere mit der Beurteilung der Verkehrsdelikte scheint er nicht einverstanden zu sein.



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