Werbe-Spott: Frau Ludwig, beziehen sie Stellung!
Basel, 19. Februar 2005
Gerade eben war das führende Basler "Radio Basilisk" auf der Frontseite von "20 Minuten" - und einen Tag vorher auf OnlineReports -, weil eine Zürischnure während den drei Fasnachtstagen die Morgensendungen. Jetzt ist der Sender wieder im Gespräch - ein unfasnächtlicher Fasnachtskrieg ist ausgebrochen. Wie TeleBasel berichtet, droht "Basilisk"-Chef Raphael Suter, nächstes Jahr die Vorfasnachtsveranstaltung "Drummeli" nicht mehr live zu übertragen. Grund: Fasnachts-Comité-Obmann Felix Rudolf von Rohr präsentierte sich während der Fasnacht in einer ganzseitigen Vierfarben-Anzeige (Bild) in der "Basler Zeitung" mit dem Zitat: "Radio Basel 1 ist mein Fasnachtsradio." Schön, dass der Herr Obma während der Fasnacht Zeit findet, jenes Liestaler Radio zu hören, das der "Basler Zeitung" gehört. Weniger schön fand das "Radio Basilisk", das der Zürcher Tamedia gehört, und das dem Comité für die Rechte zur Übertragung des "Drummeli" immerhin schöne 20'000 Franken zuschiebt. Geradezu "lächerlich" (Suter) sei darum der Obma-Werbespot angesichts der beträchtlichen Fasnachts-Leistungen seiner Station. Wir von OnlineReports, weder im Besitz der BaZ noch der Tamedia, vermuten hinter dem medienpolitischen Bekenntnis des ranghöchsten Basler Fasnächtlers einen lokalstrategisch-chauvinistischen Schachzug, der eventuell dank hinreichend Vitamin-B-Reserven zustande kam: Ruth Ludwig-Hagemann, Besitzerin des an Marktanteilen zulegenden "Radio Basel 1", sitzt - was TeleBasel nicht berichtete - im Fasnachts-Comité, das "Radio-Basel-1"-Promoter Rudolf von Rohr präsidiert. Frau Ludwig-Hagemann, in dieser ernsten Situation, wo der Werbespot zum Werbe-Spott und Felix Rudolf von Rohrs Luftblase zur Headline mutiert, ist Ihr Eingriff als Aerztin gefragt, bevor der Aether-Krieg weiter eskaliert: Blasen Sie uns als aktive Pfeiferin nicht in die Schuhe, sondern trillern Sie uns um die Ohren, wie weit und ob überhaupt der Obma unter Ihrem Einfluss stand. Gleich hier - auf OnlineReports, Ihrem Basler Newsportal!
"Keinesfalls 20'000 Franken"
Vielleicht sollte man mal die "20'000 Franken" aufschlüsseln, die "Radio Basilisk" - gemäss TeleBasel-Bericht vom 18. Dezember - angeblich dem Comité "in die Kasse fliessen lässt". Das ist ziemlich schlecht recherchiert. In diesem Betrag inbegriffen sind redaktionelle Leistungen, Technikerkostern und Verbindungskosten, die in keinem Fall bar den Veranstaltern in die Kasse fliessen. Beim Charivari ist das genau so.
Daniel Thiriet, Obmaa Charivari, Basel
"Doo mues epper schon e Maage haa"
Per Zytigsinserat losst Basel One verkinde,
dr Obma Felix däät das Radio glunge finde.
Das Inserat sorgt fir e riisigi Empeerig
und d Basilisgge finde s absolut ungheerig.
Es wird e Tribunal am Färnseh inszeniert.
S wird debattiert, polemisiert und intrigiert.
Derby muess ebber aber schon e Maage haa,
wo wirgglig ärnschthaft glaubt, e Ludwig-Hagemaa
wurdi im Basler Fasnachts-Comité brobiere
im Obma, was er deerf und miess und soll, z diktiere.
Me macht us Mugge Elefante. Ich sag numme:
Es isch passiert, dr Mischt isch gfiert, und d Fasnacht umme.
Ruth Ludwig-Hagemann, Mitglied vom Fasnachtscomité, Basel