Werbung

© Foto by Nestlé


Nestlés Palmöl-Offensive gegen die Regenwaldzerstörung

Die Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé verspricht, in Zukunft aktiv gegen die Zerstörung der Regenwäldern anzugehen: Er kündigte heute an, auf die Verwendung von Palmöl und Zellstoff aus Regenwaldgebieten zu verzichten. Damit sind nun auch die Banken UBS und CS gefordert.
Zürich, Vevey, 17. Mai 2010

Lob von ungewohnter Seite für das grösste Schweizer Unternehmen: "Wir gratulieren Nestlé zu den angekündigten Massnahmen und wollen nun genau verfolgen, ob diese auch wirklich umgesetzt werden", schreibt Asti Roesle, Leiterin der Waldkampagne Greenpeace Schweiz, in einer heute verschickten Medienmitteilung.

In den beiden letzten Monaten sei Nestlé "von Hunderttausenden" besorgter Konsumenten und Konsumentinnen kontaktiert und aufgefordert worden, keine Rohstoffe mehr zu kaufen, die mit Regenwaldzerstörungen in Verbindung stehen. Greenpeace hat Nestlé wegen seines Schokoladenriegels "Kitkat" mit einer Kampagne unter Druck gesetzt, da der süsse Bolzen aus nicht nachhaltigem Palmöl hergestellt sei.

Der Hintergrund: Für Palmölplantagen werden riesige Urwaldgebiete abgeholzt. Das beliebte Öl landet in zahlreichen Alltagsprodukten der Sektoren Lebensmittel und Hygiene. Neuerdings wird es aber auch zunehmend für Agrotreibstoffe verwendet. Als besorgniserregendes  Beispiel führen Umwelt-, Tierschutz- und Menschenrechtsorganisationen Indonesien auf, das im globalen Vergleich mit einer unheimlich wachsenden Entwaldungsrate aufwartet, den Orang Utangs den Garaus macht und beim CO2-Ausstoss bereits auf Platz drei rangiert – nach China und den USA.

"Hochrisiko-Plantagen zerstören Lebensgrundlagen"

Die neuen Grundsätze, so erklärt Asti Roesle, verpflichte Nestlé dazu, Unternehmen mit "Hochrisiko-Plantagen" zu identifizieren und aus ihrer Beschaffungskette zu streichen. Dies treffe auf Firmen der indonesischen Sinar Mas-Gruppe zu, die mit ihren Entwaldungsaktivitäten indonesisches Recht sowie internationale Standards verletzten. Aber auch Handelskonzerne wie Cargill, eine US-Firma mit europäischem Hauptsitz in Genf, die weiterhin Palmöl von der Sinar Mas-Gruppe bezieht, werde so in die Pflicht genommen.

Denn Konzerne wie jene der Sinar Mas-Gruppe expandierten wegen der steigenden globalen Nachfrage nach Palmöl und Zellstoff immer weiter in Urwald- und Torfgebiete. Roesle: "Die lokale Bevölkerung verliert mit dem Wald auch ihre Lebensgrundlage." Zudem sei die Zerstörung der Artenvielfalt "unreparabel". Und Bustair Maitar, Leiter der Waldkampagne Greenpeace Südostasien, fordert von der indonesischen Regierung ein sofortiges Moratorium, um der Umwandlung von Urwald- und Torfgebieten in Plantagen Einhalt zu gebieten: "Wir werden sowohl die Regierung als auch die Palmöl- und Zellstoffindustrie weiter bearbeiten, um das Moratorium zu erreichen."

Nestlés wegweisende Flucht nach vorne

Dass es der Nestlé S.A. ernst ist mit ihrer neuen Politik der Rücksichtsnahme im Zusammenhang mit den letzten Regenwäldern, bekräftigte heute Montag Nestlé-Vizepräsident José Lopez (Bild)  an einem Forum über Entwaldung in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Lopez kündigte eine enge Zusammenarbeit mit der in England gegründeten Nonprofit- und Waldschutzorganisation The Forest Trust (TFT) an, die weltweit Unternehmen bei ihren Bemühungen um eine nachhaltige und sozial gerechte Nutzung von Waldprodukten unterstützt. So wird TFT dem Nahrungsmittelkonzern zuerst beim Palmöl helfen, die richtigen Partner auszusondern, um mit ihnen ökologisch und sozial verantwortbare Geschäfte tätigen zu können. Bis 2015 will der Lebensmittelgigant nur noch Palmöl aus nachhaltiger Quelle beziehen.

José Lopez erklärte bei seiner Eröffnungsrede in Kuala Lumpur – nachzulesen auf der Homepage des Konzerns –, die Zerstörung der tropischen Regenwälder und Torfgebiete sei dem Unternehmen bewusst und weltweit eines der schwerwiegendsten Umweltprobleme. Zurzeit kaufe Nestlé aber nur gerade 0,7 Prozent der globalen Palmölproduktion. "Nichtsdestotrotz sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, einen Beitrag für effektive und nachhaltige Lösungen zu leisten", versicherte Lopez.

Auch UBS und CS in zerstörerische Palmölgeschäfte involviert

So unterstütze das Unternehmen ein Moratorium in Indonesien, um die Zerstörung von Regenwäldern für Palmöl zu stoppen. Zudem sei Nestlé nun aktives Mitglied des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Und schliesslich habe sich die Firma von Lieferanten getrennt, die nicht nachhaltiges Palmöl lieferten und alle Zulieferer angehalten, nur noch nachhaltiges Oel zu liefern. Lopez zum Schluss: "Die Partnerschaft mit TFT ist schliesslich ein Zeichen für unsere Entschlossenheit, dem Abholzen der Regenwälder ein Ende zu setzen."

Ein Vorsatz, den auch skeptische Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen als wegweisendes Beispiel zu würdigen wissen, gebe es doch genügend andere Konzerne, von denen ähnliche Schritte lange schon vergebens gefordert würden. Asti Roesli überlegt nicht lange: "Wir erwarten nun, dass weitere Schweizer Schwergewichte wie die Banken UBS und Credit Suisse als Investoren im Palmölsektor diesem Beispiel mit ebenso strikten Grundsätzen folgen."




Weiterführende Links:
- Schweizer Palmölkonsum beschleunigt Urwaldvernichtung
- Neue Offensive gegen Schweizer Grossbanken
- Tropenwälder: Kampfansage gegen Agrotreibstoffe
- "Luzerner Rohstoffkonzern Trafigura zerstört Regenwald"
- Ein Schweizer Kraftakt für die letzten Urwälder solls richten
- "Die Politik braucht Menschen wie Bruno Manser"
- Der Brotaufstrich der Nation wird 60


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Melanie Nussbaumer

Es geht um Macht
Reaktionen Reaktionen
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Mienenfeld"

bz
vom 4. Dezember 2024
in einer Grafik
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Gute Miene zum bösen Spiel?

RückSpiegel

 

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.