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Neue Offensive gegen Schweizer Grossbanken

Mit einem wenig glorreichen Inserat in der heutigen Ausgabe der renommierten deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" werden CS und UBS aufgefordert, auf die Finanzierung des umstrittenen Palmölkonzerns Golden Agri-Resources zu verzichten. Die beiden Grossbanken geben sich gelassen.
Basel, 16. Juli 2009

"Mehr Geld, mehr Geist, mehr Zukunft" heisst vielversprechend der grosse Titel auf Seite 31 der heute erschienenen "Die Zeit". Ein Drittel der Seite wird allerdings von einem Inserat eingenommen, das den anspruchsvollen Leserinnen und Lesern der respektierten Wochenzeitung unangenehm ins Auge springt – vor allem das Bild mit den Baumstümpfen, dem geköpften Faultier und der anprangenden Überschrift: "Schweizer Franken töten den Regenwald!" Ein schreiender Vorwurf, der auch von Schweizern und Schweizerinnen mitgetragen wird.

Ins Schussfeld neuer Kritik von Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen geraten sind die Schweizer Grossbanken Credit Suisse (CS) und United Bank of Switzerland (UBS) zusammen mit der französischen BNP Parisbas: Ihre gemeinsame Finanzspritze in der Höhe von insgesamt 280 Millionen Franken würde es dem indonesischen Palmölkonzern Golden Agri-Resources (GAR) ermöglichen, seine Monokulturen auf Kosten der einheimischen Bevölkerung und natürlichen Lebensräume auszuweiten.

Golden Agri-Resources ist ein Goliath

"Damit will die zur indonesischen Sinar Mas-Gruppe gehörende Holdinggesellschaft unter anderem die Expansion ihrer Palmölplantagen in Indonesien finanzieren", warnt Geschäftsleiter Lukas Straumann von Bruno Manser Fonds (BMF) in einer Medienmitteilung. Die in Basel domizilierte Menschenrechts- und Umweltorganisation schliesst sich damit einer Protestaktion an, welche die deutsche Organisation "Rettet den Regenwald" anfangs Juli mit dem Titel "Keine Schweizer Franken für Regenwaldvernichtung" gestartet hat. "Rettet den Regenwald" bezeichnet den "weltgrössten, börsenorientierten" Palmölkonzern Golden Agri-Resources als "einen der schlimmsten Regenwaldabholzer Indonesiens".

Die protestierenden Organisationen befürchten insbesondere, dass die Finanzspritze für den GAR-Konzern die Abholzung der tropischen Regenwälder im indonesischen Teil von Borneo und in West Papua "weiter beschleunigen" wird. Laut Informationen von Greenpeace Indonesien plane Sinar Mas, neue Ölpalmplantagen auf einer Fläche von bis zu 2,8 Millionen Hektaren anzulegen.

Credit Suisse stellte Bedingungen

Im Zentrum der Proteste steht laut BMF die Credit Suisse. Bereits vor zwei Jahren habe sie für ihre Führungsrolle beim Börsengang des malaysischen Tropenholzkonzerns Samling international heftige Kritik einstecken müssen. Trotz Versicherungen der Grossbank, das Geschäft eingehend geprüft zu haben, sei Samling wenige Monate nach dem Börsengang wegen grossflächigem illegalem Holzschlag in Guyana verurteilt worden. Trotzdem habe die CS bislang "keinerlei Fehler" im Zusammenhang mit der Samling-Finanzierung eingestanden. Überdies würden die "vor kurzem neu verabschiedeten internen Richtlinien für die Finanzierung von Geschäften mit Bezug zum Wald (Global Forestry Policy) unter Verschluss gehalten", moniert der BMF.

CS-Sprecher Alex Biscaro erklärte gegenüber OnlineReports, bei der Global Forestry Policy handle es sich um verbindliche, aber "interne Dokumente", die nicht einfach publik gemacht werden könnten. Was das kritisierte Geschäft in Indonesien betreffe, könne er jedoch dies sagen: "Wir haben Golden Agri-Resources durch unsere Experten einer umfassenden Prüfung unterzogen. Aufgrund der erhöhten Umweltsensitivität der Palmölbranche haben wir unser Mandat an mehrere Umweltauflagen geknüpft, die der Kunde zu erfüllen hat, wie beispielsweise keine Rodungen von Primärregenwald oder das Erfordernis von externen Zertifizierungen."

UBS sieht keinen Grund zur Aufregung

Auch UBS-Sprecher Andreas Kern versicherte gegenüber OnlineReports, die Grossbank folge im Zusammenhang mit dem kritisierten Projekt in Indonesien ihren strengen Auflagen bei Menschenrechten und Umweltschutz. Die allgemeinen Richtlinien hierfür könnten der UBS-Homepage entnommen werden, ihre Einhaltung würden von Spezialisten überprüft. Doch würde die Grossbank weder die internen Richtlinien veröffentlichen, noch zu den konkreten Vorwürfen Stellung beziehen. "Kein Kommentar!" Branchenkennern zufolge befürchten die Schweizer Banken vor allem, mit einer zu offenen Kommunikation ihrer asiatischen Konkurrenz, die bei solchen Geschäften in der Regel keine Skrupel kenne, unfreiwillig Vorteile zu verschaffen.

Ganz von seiner Unschuld überzeugt ist Palmöl-Goliath GAR. Er sei aktives Mitglied der "Arbeitsgruppe Nachhaltiges Palmöl" und verzichte auf die Umwandlung von Urwald in Palmplantagen und Brandrodungen, gab sich das Unternehmen kürzlich in einer Medienmitteilung umweltbewusst. Die Menschenrechts- und Umweltorganisationen jedoch pochen auf ihre Recherchen und verlangen den Rückzug der Banken aus dem heiklen Geschäft. Unterdessen haben die Regenwaldschützer  rund 10'000 Protestunterschriften "gegen den Millionendeal" bei der Berliner Niederlassung der Credit Suisse deponiert.

Mit den Inseraten in verschiedenen Zeitungen versucht nun insbesondere die gewöhnlich gut informierte Organisation "Rettet den Regenwald" und ihr Geschäftsleiter Reinhard Behrend den Druck auf Holz- und Palmindustrie zusätzlich zu verstärken. Geschäfte dieser Art, die in irgendeiner Form die letzten Urwälder und damit auch Fauna, Flora und Klima gefährden könnten, dürften in Zukunft immer weniger akzeptiert werden.




Weiterführende Links:
- Credit Suisse soll 10 Millionen Dollar Wiedergutmachung zahlen
- CS-Partner Samling stoppt illegale Abholzung
- Jetzt klagen die Penan gegen den CS-Partner Samling
- Kritik an Schweizer Banken wegen Darfur-Genozid
- Pygmäen: "Kauft uns unsere Urwälder!"


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