© Foto by OnlineReports.ch
Ein neuer Elfenbeinhandel wäre der Elefanten TodDie Schweizer Delegation an der laufenden CITES-Artenschutzkonferenz in Doha (Katar) liebäugelt mit einem neuen Handel von Elfenbein aus Tansania und Sambia. Dies auch zum Entsetzen helvetischer Landsleute in Ostafrika, welche die Situation in der Wildnis als zumeist unkontrolliert bezeichnen.Schlieren / Arusha, 16. März 2010Die Wilderei vorab für den illegalen Elfenbeinexport nach China, Hunger und der menschliche Bevölkerungs- und Siedlungsdruck bedrohen zunehmend die letzten Elefanten Tansanias (Bild vom 22. Februar im Tarangire-Nationalpark).
Was sich Tag für Tag "draussen im Busch" tatsächlich abspiele, werde jedoch von der Politik verdrängt und von den wissenschaftlichen Studien nur teilweise erfasst, kritisiert etwa der Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) die Anträge Tansanias und Sambias, ihre Elefanten an der laufenden 15. Vertragsstaatenkonferenz des Artenschutzübereinkommens CITES in Doha (Katar) von Anhang I auf Anhang II zurückzustufen, um so insgesamt 111'540,97 Kilogramm eingelagertes Elfenbein verkaufen zu können.
Wilderei sogar in der berühmten Serengeti
So stellt FSS-Präsident Bernhard Arnet auch die praxisfremde Haltung der Schweiz in Frage: "Wie der illegale Abschuss ganzer Elefantenfamilien bei einem allfälligen Verkauf des tansanischen Elfenbeinbestandes verhindert werden soll, ist uns auch bei den von der Schweizer Delegation geforderten "strengen Bedingungen" ein Rätsel. Wir meinen aufgrund unserer Erfahrungen, dass die geforderte Sicherheit der Verwendung eines Verkaufserlöses durch die tansanischen Behörden keinesfalls garantiert werden kann."
"Staatengemeinschaft steht in der Pflicht"
Der FSS-Präsident: "Schlagen Sie Lösungen vor, welche der internationalen Staatengemeinschaft klar machen, dass sie in der Pflicht steht, den afrikanischen Staaten beim Schutz ihrer Tierwelt und Artenvielfalt viel aktiver und mit einer kontrollierbaren Unterstützung zur Seite zustehen. Und vergessen Sie bei allem nicht, dass es bei der ganzen Sache um das Überleben eines der intelligentesten, wunderbarsten und grössten Säugetiere unserer Erde geht." Weiterführende Links: "Viele Wildhüter sind Wilderer" Ich bin letzte Woche aus dem Selous zurückgekommen. Wir engagieren uns dort seit Jahren im Wildschutz. 2006 wurden im Wildreservat rund 60'000 Elefanten gezählt, 2009 nur noch 38'000. Innert drei Jahren verschwanden also über 20'000 Elefanten. Tansania hat die letzte Zählung von 2009 nicht veröffentlicht, doch sind die Zahlen aus der zuständigen Wildlife Division rausgesickert. Die Befürworter des Elfenbeinverkaufs argumentieren, man habe bei den Zählflügen keine Kadaver gesehen. Gemäss einem vertrauenswürdigen Informanten sassen Anfänger im Flugzeug. Leute, die zum ersten Mal und zur Ausbildung eingesetzt wurden! Kunststück, sahen diese keine oder nur wenige Kadaver. Ferner ist zu beachten, dass im Selous Kadaver innerhalb rund einer Woche verschwinden. Zurück bleiben Schädel und Knochen, die aus der Luft nicht leicht zu entdecken sind.
Im Selous wird in jeder Mondnacht gewildert - und zwar, laut unseren zuverlässigen Quellen, vor allem von Wildhütern oder zumindest mit deren Mithilfe. Einer sagte mir, man hätte ihnen allen vor kurzem den Lohn um 50 Prozent gekürzt! Wegen angeblichen Geldmangels. Doch aus dem Selous fliessen Millionen und Millionen in die Staatskasse, die Wildlife Division gibt jährlich bloss 300'000 USD davon in das Wildschutzgebiet zurück. Die Hälfte der beantragten 120 Tonnen habe die Regierung nach derselben Quelle bereits verkauft und das Geld sei für den Wahlkampf vorgesehen – nichts davon geht zurück in den Wild- und Naturschutz! Rosmarie Waldner, Ebmatingen |
www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.