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Das Basler "Wunschbuch": Über Ego, Rabatten und Hexen

Basel, 30. Dezember 2004

Einen Speakers Corner wie die Londoner im Hyde Park haben die Basler zwar nicht - aber immer eine artverwandte und etwas diskretere Einrichtung: Im Hof des Rathauses liegt über Weihnachten und Neujahr das "öffentliche Wunschbuch" auf. "Lassen Sie Ihren Gedanken, Ihrer Fantasie, Ihren Hoffnungen freien Lauf", fordert eine Tafel Passantinnen und Passanten zu einem ungeschminkten Eintrag in die riesigen weissen Blätter auf.

Nur schon ein flüchtiger Blick in die Wunsch-Bibel zeigt, dass nicht nur Baslerinnen und Basler, sondern Besuchende aus aller Welt der höflichen Aufforderung zum Jahresende eifrig nachkommen. Ebenso zahlreich sind auch Leute anzutreffen, die neugierig in den Einträgen schnuppern oder fremde oder sonstwie nicht entzifferbare Schriftzeichen bestaunen.

Am stärksten interessiert aber der Inhalt des zu Papier gebrachten Seelenlebens. Während beispielweise aus aktuellem Anlass eine Welle des Mitgefühls über die Seebeben-Opfer in Südostasien ausbleibt, fällt inhaltlich eine gewisse Ich-Fixiertheit auf: "Ich wünsche mir alles Gute bei meiner Arbeit", heisst es in einer Notiz. In dieselbe Richtung weist, was "Conny" für sich notiert: "Ich wünsche mir finanzielle Freiheit, Gesundheit und viel Kundschaft." Andere begehren "e eigeni Wohnig", sich selbst "alles Gute bei der Arbeit" oder "dass ich das Schueljohr schaff".

Eine ganz persönliche Offenbarung veröffentlichen "Andrea und Reto": "Mir wünsche uns, dass mir immer zämme bliibe." Ein nicht namentlich gekennzeichneter Wunsch belegt Gewissensbisse: "Ich wünsche mir, dass ich mich entlich mit meiner Kollegin versöhne." Konflikte verrät auch die Sehnsucht, "dass ich meine Famlie zurück bekomme".

Eine andere Gruppe Notizen betrifft Familienangehörige, die, wie Monika T., an ihre Angehörigen denken: "Ich wünsche mir für meinen Sohn, dass er die Stelle, für die er sich beworben hat, bekommt." Eher selten sind jene Bürgerinnen und Bürger, die sich, wie "Margret", konkret politisch äussern: "Ich wünsche mir eine friedliche Welt ohne Katastrophen, Gewalt und religiösen Terror." Eine weitere Stimme wünscht sich, "dass der Münschterplatz ändlich kei Openair-Parkplatz me isch". Gebieterisch fordert eine weiteres Votum "eine schönere Rabatte vor der Peterkirche".

Nebst Obszönem sind im dicken Buch aber auch humorvolle oder skurrile Anmerkungen zu finden. "Je veux une mousse au chocolat avec un goût de banane." Oder: "Ich wünsche mir, dass dr Kurt Cobain uferstoht." In Kinderschrift heisst es herzig: "Ich wünsche mir ein Pferd. Und Cosima Locher wünscht sich nichts sehnlicher herbei, ausser "dass ich eine Hexe bin".

Das "Wunschbuch", eine stille Attraktion, die früher am Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz anzutreffen war, ist auf private Initiative entstanden und noch bis am 6. Januar zu beschreiben - oder zu bestöbern.



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