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Duggingen droht Intervention durch den Kanton

Die Laufentaler Gemeinde Duggingen hat seit Monaten keine Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission: Wenn sich niemand für das Amt opfert, muss der Kanton zum Rechten sorgen.
Duggingen, 22. April 2014

Geht es um Personalprobleme in öffentlichen Ämtern im Baselbiet, dürfte Duggingen einen Spitzenplatz einnehmen. Lange ist die Liste (siehe untenstehende Links), die die unstabilen Verhältnisse in der Laufentaler Gemeinde belegt: In mehr oder weniger regelmässigen Abständen werfen Mitglieder von Gemeinderat, Kommissionen oder der Gemeindeverwaltung, entnervt das Handtuch. Das gibt es auch in andern Gemeinden, in Duggingen nur etwas häufiger.

Interesse gleich Null

Das neuste Beispiel, wie unattraktiv den Bürgern des Wohndorfs an der Birs eine öffentliche Funktion erscheint, ist die Geschäfts- und Rechnungsprüfungs-Kommission (GRPK): Am 12. August letzten Jahres trat Präsidentin Judith Lachenmeier Handschin per sofort aus dem Gremium zurück. Bei der Ersatzwahl erreichte kein Bürger das absolute Mehr. Im zweiten Wahlgang, in dem das relative Mehr zählt, erreichte ein Bewohner mit rund einem halben Dutzend Stimmen das Spitzenergebnis. Doch der Gewählte hatte gar nie Interesse an dieser Funktion und nahm die Wahl nicht an.

Zu allem kam hinzu, dass Mitte Dezember auf das Jahresende hin auch die beiden verbleibenden GRPK-Mitglieder das Handtuch geworfen hatten und die Dugginger Prüfungskommission somit fortan inexistent war. Doch auch für die Nachwahl vom 18. Mai, in der die dreiköpfige Kommission bestellt werden müsste, sieht es trotz ermunternder Aufrufe des Gemeinderates zappenduster aus: Bis zum 31. März – Stichtag zur Ermöglichung einer allenfalls stillen Wahl – war laut Gemeindeverwalter Christian Friedli "kein einziger Vorschlag" eingegangen. Auch noch heute, so Friedli weiter, "wissen wir nichts von einem Kandidaten".

Private Prüfung wäre teurer

Schafft Mitte Mai niemand das absolute Mehr – was eher zu befürchten als zu bezweifeln ist –, wird der zweite Wahlgang im September stattfinden, in dem wiederum das relative Mehr massgebend ist. Dass die Dugginger bis dahin ein Motivations-Blitz nach dem Motto "Amt ist geil" durchzuckt, wäre nicht ausgeschlossen, aber ein Wunder. Dann müsste wohl der Kanton intervenieren und der Gemeinde ein Treuhand-Unternehmen aufzwingen, das Geschäfts- und Rechnungsprüfung auf privatwirtschaftlicher und somit deutlich teurerer Basis im Auftrag übernimmt.

Daniel Schwörer, Leiter der Stabsstelle Gemeinde in der Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion, steht bereits in Kontakt mit der Gemeinde Duggingen. Für OnlineReports war er bisher nicht erreichbar.

Duggingen ist nicht die einzige Gemeinde, die Mühe hat, öffentliche Funktionsträger zu finden. Es hat ein übliches Vereinsleben, an dem Musikanten, Jodler, Fasnächtler und Jäger teilnehmen. Allerdings sind die Parteien "weder spürbar noch existent", wie Gemeindeverwalter Friedli gegenüber OnlineReports sagte. Dies führe dazu, dass unabhängig von Parteiinteressen sachlich diskutiert und entschieden werden könne. Zu vermuten aber ist, dass die öffentlichen Ämter nicht zuletzt auch wegen der wiederkehrenden Turbulenzen der vergangenen Jahre an Attraktivität kaum gewonnen haben.




Weiterführende Links:
- Vergleich im Dugginger Gemeinde-Streit
- Sofortiger Rücktritt auch des GPK-Präsidenten
- Rücktritt Gitta Keller: Dorf kaum noch führungsfähig
- Unruhe hält an: Auch Gemeindeverwalter Müller geht
- Lohnausweis-Affäre: Ursula Gygax stellt Fragen
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- Neuer Rücktritt im Dugginger Gemeinderat: Rebekka Utzinger
- Dugginger Gemeinderat stellt Finanzverwalterin fristlos frei
- Dugginger Gemeindepräsident Vögtlin tritt vorzeitig zurück
- Protest-Wahl in Duggingen: Es hagelte leere und ungültige Wahlzettel
- Duggingen: Null Interesse an Orientierungsversammlung
- Duggingen: Wird die Anzeigestellerin jetzt gemobbt?
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- Neuer Eklat in Duggingen: Rechnungsprüfer treten zurück
- Dugginger Gemeindepräsident: Strafuntersuchung wegen Lohnausweis
- Kein Gemeinderat: Absolutes Mehr falsch errechnet
- Vier von fünf Dugginger Gemeinderäten in Demission
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

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Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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