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1. Mai-Kundgebung fordert Gesetz gegen Lohnzockerei

Basel, 1. Mai 2006

Knapp 2'000 Personen begingen heute Montag in Basel mit einer Kundgebung auf der Strasse den Tag der Arbeit. Im Zentrum der Manifestation stand die Forderung "Löhne rauf - und Lohngleichheit jetzt". Hauptrednerin auf dem Marktplatz war die Baselbieter SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer, die eine gesetzliche Begrenzung der Managerlöhne forderte und einen entsprechenden Vorstoss ankündigte.

Vom Messeplatz im Kleinbasel formierte sich traditionellerweise der Demonstrationszug, angeführt von SP- und Gewerkschaftsprominenz und begleitet von Klängen des "Sicherheitsorchesters" - über die Mittlere Brücke zum Marktplatz. Die Präsenz von knapp 2'000 Teilnehmenden wurde allgemein als eher gering eingeschätzt. Mit dabei war auch der so genannte "Schwarze Block", nach Angaben der Polizei rund 100 Personen stark, der in vorbereitenden Verlautbarungen zum "internationalen Klassenkampf" aufgerufen hatte. Die Kundgebung, die am Nachmittag und Abend auf dem Barfüsserplatz kulinarischen Spezialitäten und Musik ausklang, verlief friedlich. Die Polizei hielt sich mit Mannschaftswagen und Einsatzkräften im Hinterhalt zurück.

Als Hauptrednerin ging die Baselbieter Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer erwartungsgemäss auf die horrenden Managerlöhne ein, die weit in bürgerliche Kreise hinein für Unmut sorgen. Gegenüber OnlineReports erklärte die Volksvertreterin am Rande der Kundgebung, sie bereite eine Parlamentarische Initiative vor, die eine gesetzliche Begrenzung der Löhne von Führungskräften verlange. Konkret gehe es darum, das Obligationenrecht nach dem Vorbild des deutschen Aktienrechts so ändern, dass die Entschädigungen von Verwaltungsräten und Konzernchefs "angemessen" sein müssten. Als Massstab soll gelten, dass die so genannten Managerlöhne ein bestimmtes Mehrfaches des üblichen Branchenlohns nicht überschreiten dürfen.

Leutenegger Oberholzer rechnete vor der Kundgebung vor, dass der Lohn von UBS-Präsident Marcel Ospel zwischen 2002 und 2005 um 90 Prozent angestiegen sei, während sich der Nominallohn seiner Branche um bescheidene 5,2 Prozent erhöht habe. Auch Nestlé-Chef Peter Brabeck (+70 Prozent) und Novartis-Präsident Daniel Vasella bekamen für ihre Mehrfach-Millionen-Bezüge ihr Fett ab. Für Löhne von 10 bis 30 Millionen Franken im Jahr, so die Rednerin, gebe es "keine ökonomische Rechtfertigung". Vielmehr bedeuteten sie "einen Raubzug an der Substanz von Unternehmen, deren Mehrwert von den Lohnabhängigen geschaffen" worden sei. Dies in einem Land, in dem rund 400'000 Frauen und Männer unter oder knapp an der Armutsgrenze lebten. Indem gleichzeitig reiche Ausländerinnen und Ausländer ihre Steuern mit den Behörden frei aushandeln könnten, werde die Schweiz "immer mehr zum Paradies für steuerflüchtende Nomaden aus der ganzen Welt".

In weiteren Ansprachen äusserten sich die Kurdin Hatice Kunduro als Vertreterin der AusländerInnen-Organisationen und Giorgio Pardini als Vizepräsident der Gewerkschaft Kommunikation. Sie sprachen sich gegen das neue Ausländergesetz und gegen die Asylgesetzrevision sowie auch gegen die Privatisierung von Service public-Betrieben, für die Freilassung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan aus der Isolatonshaft und gegen die wachsende Jugendarbeitslosigkeit aus. Gewerkschaftsbund-Präsident Martin Engel liess es sich nicht nehmen, der mehrheitlich rot-grünen Basler Regierung vorzuwerfen, sie unternehme nichts gegen die Jugendarbeitslosigkeit.



 
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"Die Manager schaffen Arbeitsmöglichkeiten"

An den 1. Mai-Reden, so sie denn überhaupt gehalten werden, sieht man dass nichts dazugelernt wurde. Die Politikerinnen- und Politikergenerationen der jüngeren Zeit üben sich in Boulevard-Kommunikation. Sie heizen die Volkseelen ihrer Fraktionen auf und hoffen derart auf Stimmenzuwachs. Dort, wo sie für Arbeits-Resultate verantwortlich sind, dort neutralisieren sie sich gegenseitig in einer visionslosen links-rechts Blockade. Keine wesentlichen politischen Geschäfte bringen diese Damen und Herren vorwärts, zum Beispiel die seit Jahren beschlossene Aufhebung der steuerlichen Ehebestrafung.

 

Und jetzt das: Die übl(ich)en Exponenten dieser Gilde rufen nach einer gesetzlichen Begrenzung der Managerlöhne. Jede Person mit der Volksschulbildung in Volks- und Betriebswirtschaft kann nachvollziehen, dass die Managerlöhne keinen Einfluss auf das Wohlergehen der Menschen in der Schweiz haben. Sehr wohl dagegen die Perspektiven und Arbeitsmöglichkeiten, welche ihnen diese Manager durch ihre erfolgreiche Tätigkeit ermöglichen. Und genau solche erfolgreichen Manager werden jetzt von dieser erfolglosen Politikerinnen- und Politikergilde belehrt - unglaublich, so etwas. Lernt erst mal von diesen erfolgreichen Wirtschaftsleuten, wie man seinen eigenen Job richtig macht und arbeitet, wofür ihr von uns Bürgerinnen und Bürger bezahlt werdet - für das Gemeinwohl.


Guido M. Meier, Arlesheim



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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).