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Die SBB verflirten den "Flirt": Neuer Frust am Bahnsteig

Muttenz/Pratteln, 31. Januar 2012

Die letzte Folge unserer Serie "Abenteuer mit der Bundesbahn" war so erfolgreich, dass wir Ihnen die heutige Fortsetzung nicht vorenthalten möchten. OnlineReports-Leser und SBB-Kunde Alvin Bickel* erlebte heute Dienstagmorgen auf dem Bahnhof Muttenz, was ihm keineswegs fremd, sondern mittlerweile schon fast geläufig vorkam.

Um 6.22 Uhr zeigt die Anzeigetafel für die "S1" in Richtung Rheinfelden eine Verspätung von 17 Minuten an. Kurz darauf verschwindet diese Notiz, dann reduziert sich die deklarierte Wartezeit auf sensationelle 4 Minuten, um dann zur allgemeinen Verblüffung eine düster anmutende "unbekannte Verspätung" zu melden. Je ausgeklügelter und digitaler die Anzeige-Vorrichtungen, desto unzutreffender die Information, mochte sich Bahnfahrer Bickel gedacht haben.

Um 6.29 Uhr erfolgt – aha! – die Durchsage, der Zug werde "verkürzt geführt". Nach ein paar Minuten – kohärente Information ist schliesslich ein imagepflegendes Gebot der Stunde – folgt die Mitteilung: "Die S-Bahn steht zur Zeit in Basel, Grund  ist eine Störung am Fahrzeug." Diese Durchsage ist freilich soweit von der Wahrheit entfernt wie die SBB von der Zuverlässigkeit. Denn vom Muttenzer Perron aus erkennt Bickel, dass unser aller heiss geliebter "Flirt" auf offener Strecke auf der Höhe der Florin AG still steht. Sie blockiert das Geleise, andere Züge werden laut unserem in der Kälte wartenden Möchtegern-Fahrgast über den Güterbahnhof Wolf und Muttenz Gleis 4 geführt.

Um 6.48 Uhr tuckert die "S1" mit einer Verspätung von 24 Minuten im Schleichgang auf Gleis 3 im Bahnhof Muttenz ein – aber nicht weiter. Offenbar fährt der Lokführer das System herunter und versucht, es neu zu starten. Alvoin Bickel gibt auf und fährt mit der nächstbesten S-Bahn in Richtung Basel, um von dort aus wenigstens einen Zug in Richtung seines Arbeitsortes Brugg erreichen zu können.

Etwas mehr Glück mit der "S1" hatten rund zwei Stunden später die zwei "Flirt"-Passagiere Friedrich Fenner und Priska Gysi* aus Pratteln – obwohl die Bundesbahn scheinbar alles dafür tat, ihnen ein Schnippchen zu schlagen. Um 8.31 Uhr sollte ihre S-Bahn nach Basel fahren. Beim Blick auf die elektronische Anzeigetafel in der Bahnhofsunterführung stossen sie aber auf die Meldung, dass der Zug mit etwa sieben Minuten Verspätung abfahren werde.

"Bei diesem Wintereinbruch kein Wunder", denkt sich das flirtende Pärchen und beschliesst, im "Coop Pronto" am Bahnhof noch kurz ein Getränk zu kaufen, um nicht auf dem kalten Bahnsteig frieren zu müssen. Nur ein zufälliger letzter Blick auf den Monitor bewahrt sie vor diesem Fehler. Denn beim verspäteten Zug handelt es sich um denjenigen von 7.31 Uhr, der kurioserweise eine Stunde später noch immer am Bildschirm angezeigt wurde.

Direkt darunter war die aktuelle Verbindung von 8.31 Uhr angezeigt – keine Verspätung. Ohne den prüfenden finalen Blick auf die elektronische Anzeige hätte das Pärchen den rechtzeitig eintreffenden Zug verpasst und eine weitere Viertelstunde in Eiseskälte verbringen müssen.

 

* Namen geändert




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"Die Suppe war noch warm"

Zugspannen gab es schon eh und je; aber weil früher nicht so viele Züge verkehrten, gab es auch entsprechend weniger.Störfälle.

Vor ca 40 Jahren, als der Personenzug von Basel nach Liestal noch gut 20 Minuten brauchte und eben vorher die dritte Klasse abgeschafft wurde, fuhren mein Kollege Peter Valentin und ich am Mittag Richtung Oberes Baselbiet. Da blieb der Zug in Pratteln regungslos stehen und es erfolgte auch keine Anzeige.

 

Aus Gewohnheit wussten wir, dass das lange dauern konnte, der Kondukteur wusste nichts (Zugsbegleiterinnen gab es noch keine) und so besprachen wir uns mit dem Lokomotivführer. Wir erklärten ihm, dass wir dringend zum Mittagessen nach Liestal müssten und jetzt halt der Parallelstrasse entlang Richtung Krumme Eich marschieren würden, um dann mit Autostopp heim zu fahren. Wir baten ihn aber, wenn er uns zwei auf der Strasse rechts des Geleises noch sehen würde, anzuhalten.

 

Schon ein gutes Stück zu Fuss, immer wieder rückwärts blickend, entdeckten wir den heranfahrenden Zug. Hält er wohl? Darf er das? Wir stiegen eilends über die zwei niedrigen Drähte und ich winkte mit dem Knirps. Der Lokführer hielt an, liess uns in die Re 4/4 Lokomotive einsteigen (das einzige mal war ich dann einige Minuten im Führerstand einer fahrenden Lok) und ab Frenkendorf sassen wir wieder in der 2. Klasse. Mit dem Natel konnten wir unsere Frauen nicht avisieren, aber die Suppe war noch warm. Das war Dienst an den Kunden!


Hans Peter Straumann, Liestal



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"Wie Kamala Harris in ihrem ersten TV-Interview die Kritik von Donald Trump an sich abprallen läs"

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Kamala ist halt schon läs.

RückSpiegel

 

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

Christoph Jorns wird am 1. Juli Finanzchef der Basler Lebensversichererin Pax als Nachfolger von Alex Flückiger.

Mirjam Christ-Crain
 von der Universität Basel erhält den mit 200'000 Franken dotierten Otto-Naegeli-Preis für ihre patientenorientierte klinische Forschung.

Kimrobin Birrer übernimmt das Parteisekretariat der GLP Baselland von Yves Krebs.

Barbara Staehelin hat am
1. Mai das Verwaltungsrats-Präsidium des Kantonsspitals Baselland von Madeleine Stöckli übernommen.

Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.