© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch / Universität Basel


Ein Bau wird zur Affäre: Biozentrum bis 110 Millionen teurer

Pannen und Pleiten beim Neubau des Basler Biozentrums: Die Regierungen beider Basel rechnen mit Kostenüberschreitung von bis zu 110 Millionen Franken.
Basel, 10. Dezember 2019

Der Neubau des Biozentrums der Universität Basel (Kubus hinten) war begleitet von einer ganzen Serie "ausserordentlicher Ereignisse", wie es die Regierungen beider Basel nennen. Diese "Ereignisse" führen zu massiven Verzögerungen.

Die Übergabe des Neubaus zu budgetierten Kosten von 338 Millionen Franken wird sich nach heutigem Wissensstand bis ins 4. Quartal 2020 verzögern. Die Regierungen, die ihre Finanzkommissionen informiert haben, rechnen mit einer Kostenüberschreitung von 21 bis 33 Prozent oder 70 bis 110 Millionen Franken. Nach der Aufarbeitung und Behebung der schon früher kommunizierten Schadenfälle sei ersichtlich geworden, "dass sich diese stärker auswirkten als bisher angenommen".

Kaum Selbstkritik der Regierungen

Die Zahl der Schaden- und Versicherungsfälle beträgt aktuell deren 47, die Schadensumme beläuft sich auf rund 14 Millionen Franken. Welcher Anteil durch die Versicherungen und die Beteiligten übernommen werden, wird frühestens im Laufe des nächsten Jahres geklärt werden können.

Die Verlängerung der Bauzeit und die massive Verteuerung begründen die Regierungen mit der "Komplexität des Baus und ungenügender Leistungen beauftragter Unternehmen". Über ihren eigenen Anteil an der neusten Basler Bau-Affäre durch möglicherweise ungenügende Aufsicht liessen die Verantwortlichen offiziell nichts verlauten.

In der Zwischenzeit sind zahlreiche weitere ausserordentliche Ereignisse und Schadenfälle eingetreten, die Verzögerungen und Mehraufwendungen bei allen Projektbeteiligten verursacht sowie zusätzlichen Finanzierungsbedarf ausgelöst haben. Die Komplexität der Aufgabe wurde seitens der beauftragten Unternehmen teilweise unterschätzt, auf unerwartete Störungen wurde nicht immer adäquat reagiert.

Universität schiesst Geld vor

Die dramatischen Ereignisse machten es nötig, dass die Universität in Abstimmung mit dem Universitätsrat die notwendigen finanziellen Mittel für die Begleichung der noch ausstehenden Rechnungen vorstreckt. Die Umsetzung der Vorfinanzierung und den buchhalterischen Umgang mit nicht aktivierbaren Mehrkosten werden die Kantone und die Universität gemeinsam regeln.

Die Bauarbeiten sind weitgehend fertiggestellt und verschiedene Abnahmen sind bereits erfolgt. Derzeit bildeten "die Inbetriebsetzungen der Anlagen in Abstimmung mit der Gebäudeautomation die grösste Herausforderung", wie es heisst.

Spezialisten auf 25 Stellen aufgestockt

Um zu gewährleisten, dass der Neubau ohne weitere Verzögerungen und Kosten finalisiert werden kann, ergriff die Bauherrschaft zahlreiche Massnahmen in den Bereichen Kostenmanagement und Terminplanung, Ausbau der Spezialisten für Projektsteuerung und Qualitätssicherung auf rund 25 Stellen und wöchentlichen Managementssitzungen.

Die Regierungen wollen "die richtigen Lehren für künftige Vorhaben" ziehen. Der Lenkungsausschuss "Partnerschaftsverhandlungen" hat das Basler Finanzdepartement und die Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion beauftragt, nach Projektabschluss eine externe Expertise für die Analyse der Entwicklungen beim Neubau Biozentrum in Auftrag zu geben.

Gegenwärtig habe die Inbetriebsetzung des neuen Biozentrums ohne weitere Verzögerungen oberste Priorität.

Das 73 Meter hohe Laborhochhaus weist 16 Obergeschosse und drei Untergeschosse auf. Das Gebäudevolumen ist zu 60 Prozent oberirdisch, zu 40 Prozent unterirdisch.



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"Basel tickt wirklich speziell"

Als ehemalige Anwohner (39 Jahre) an der Wilhelm His-Strasse mussten wir die geräumigen 5 1/2 Zimmerwohnungen verlassen. Es gab kein Wenn und Aber, es hiess gnadenlos "raus aus dem Haus"! Alte Bäume (Menschen) verpflanzt man nicht. Doch was sich nun seit Jahren vor unseren Augen abspielt, ist ein "ausserordentliches Ereignis" (OnlineReports). Die Spitalstrasse, der geplante Tschudin-Park, geplante Tiefgaragen für die Herren/Damen der Forschung sind auf den Plänen zu ersehen.

Der Abbruch von Frauenstpital, Schällemättelis etc. liegt hinter uns. Das UKBB steht und wird gut frequentiert, doch die vielen Pannen beim Aufbau des Biozentrums füllen die Ordner. Basel tickt wirklich speziell mit seinen Baustellen und Fehlplanungen.


Yvonne Rueff-Bloch, Basel




"Die Billigsten kommen zum Zug"

Man sollte Meinen, dass so ein Bau das erste mal gebaut wurde, so viele Pannen und Fehler wie da auftreten. Wundern tut mich das nicht, aus eigener Erfahrung weiss ich, dass immer die billigsten Anbieter den Zuschlag für die Arbeiten bekommen, wen wundert da so ein Chaos und so eine Schlamperei. Scheinbar ist man an der Uni in solchen Sachen nicht lernfähig und das Baudepardement macht auch keinen guten Eindruck. Eine Kostenüberschreitung von bis zu einem Drittel, würde jeden Privatmenschen ruinieren, aber der Kanton der hat es ja.


Peter Isler, Basel



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"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
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Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.