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Die kleine, gemeine Preiserhöhung meiner Amaretti
Basel, 1. Oktober 2018
Der tägliche Gang durch die Einkaufs-Passage des Basler Bahnhofs SBB mit seiner schrecklichen Fussgänger-Führung ist bekanntlich alles andere als ein Vergnügen. Doch da gibt es einen kleinen Laden, der schon vor einiger Zeit meine Neugier weckte und mich seither für die teils aggressive Kollisions-Stimmung entschädigte. "Il Baretto" heisst die kleine Auslage, die allerhand italienische Köstlichkeiten feil bietet.
In Versuchung führten mich die Amaretti, die es in zwei Geschmacksrichtungen gibt. Jenen mit der Kirsch-Note kann ich wöchentlich mindestens einmal nicht widerstehen. Die perfekte kleine Belohnung auf der Heimreise des Pendlers. Auch die Preispolitik gefiel mir. Diese 1.90 Franken gaben mir die Illusion, der Genuss dieses bitter-süssen Mandelgebäcks, bedeckt von einer feinen und crèmigen Masse mit Schokoladehäubchen sei eine kalorienfreie Verführung, gegen die am Ende eines Arbeitstages sicherlich nichts einzuwenden sei.
Der Endorphin-Stoss blieb aus
Dieser Tage überreichte ich der Verkäuferin wie gewohnt die 190 Rappen in Münz, als sie mich fragend ansah, "Stimmt der Betrag nicht?", fragte ich. Sie: "Doch doch, aber sie kosten jetzt zwei Franken vierzig." 50 Rappen teurer auf einen Schlag, ein Preisaufschlag von über 26 Prozent! Die Mandeln, so die Dame hinter dem Desk, seien eben teurer geworden.
Das war ein kleiner Schock. Der übliche Endorphin-Stoss jedenfalls blieb aus. Ich steckte meine Münzen wieder ein und zog konsumfrei von dannen. Erst fragte ich mich, ob der Kaufverzicht nun kleinlich gewesen sei. Nach einigem Nachdenken nahm ich mir vor, um 26 Prozent weniger häufig bei den "Baretto"-Amaretti vorbeizuschauen. Daduch spare ich zwar kein Geld, aber beträchtlich Kalorien. Und das ist immerhin etwas, was mir die bittere Preiserhöhung etwas versüsst.
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Daniel Thiriet, Riehen
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Rosemarie Mächler, Aesch
"Abzockerei auf Bahnhofs-Grundstücken"
Ausser dem Rohstoffpreis (meist aber eine elend faule Ausrede) steht bei mir ein Abzocker der besonderen Kategorie im Fokus: Die "Blattvergolder AG", sprich SBB-Immobilien AG. Ihre Qudratmetermieten treibt diese Institution hoch bis jenseits der Schmerzgrenze. Kein Wunder, dass deshalb immer wieder kleine Betreiber das Handtuch schmeissen (müssen).
Kleiner Trost für den gebeutelten pkn: Mit dem unter lautem Zähneknirschen erstandenen Amaretto unterstützt er doch eine Firma, die zu einem Staubkörnchen winzigen Teil ihm gehört: die "SBB AG" – vorläufig immer noch in Bundesbesitz.
Alternative (beim Gleis 1 in Liestal): Einen Zug überspringen und im "Angolo Dolce" vorbeischauen. Wunderbare Produkte – alle selbstgemacht. Und allein beim Zuschauen, wie der Patron oder sein Sohn an einem glühend-heissen Sommertag mir einen "Caffè gelato" zubereitet, vergesse ich die finsteren Gedanken über all die Abzockerei auf Bahnhofs-Grundstücken. So funktioniert das!
Ueli Pfister, Gelterkinden
"Hoffentlich immer kostenfrei"
Fein und kalorienfrei sind die OnlineReports-Reportagen, hoffentlich immer kostenfrei.
Michael Przewrocki, Basel
"Senkt ein Restaurant den Kaffeepreis?"
Ach du Armer! Ich begreife deinen Frust. 50 Rappen finde ich arg viel, zu viel notabene. In einem Bericht vom Januar 2018 lese ich "Ursache ist die Unzufriedenheit der Marktteilnehmer...." Unzufrieden sind aber vor allem die Kunden, welche am Ende der Preisschlange stehen! Und übrigens... jetzt, wo der Kaffeepreis in den Keller sinkt: hast du irgendwo in der Stadt ein Café oder ein Restaurant gefunden, welches den Kaffeepreis senkt? Ich bis dato nicht. Wenn Mandeln also wieder günstiger sind, kann auf einen Preisabschlag wohl auch nicht gehofft werden.
Beatrice Isler, Basel