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Strafanzeige gegen CVP-Grossrat Gerspach: Rücktritt

Basel, 12. März 2007

Schwer wiegende Vorwürfe gegen den bekannten Basler CVP-Politiker und Gewerbefunktionär Fernand Gerspach (67): Die Weinleutenzunft wirft Gerspach, der Zunftseckelmeister war, verschiedene Vermögensdelikte, namentlich Veruntreuung, vor und reichte Strafanzeige ein. Dies gab die CVP heute Montagnachmittag in einer Medienmitteilung bekannt. Die Partei habe "von ihm in der Folge sofort den Rücktritt aus dem Grossen Rat verlangt, nachdem sie von den gravierenden Vorwürfen erfahren hatte". Gerspach habe danach am Freitag, 9. März, per sofort seinen Rücktritt aus dem Grossen Rat erklärt. Gerspach war bis vor kurzem auch Vizepräsident des Gewerbeverbandes Basel-Stadt. Der Christdemokrat vertrat den Wahlkreis Grossbasel-Ost im baselstädtischen Kantonsparlament.

Die Zunft zu Weinleuten, die als eine der reichsten Basler Zünfte gilt, spricht in einer Medienmitteilung von "sehr gravierenden Unregelmässigkeiten" in sechsstelliger Höhe. Die Strafanzeige gegen Gerspach sei in Absprache mit der Bürgergemeinde erfolgt. Gerspach habe eine Schuldanerkennung unterzeichnet und sei "auf Verlangen des Zunftvorstands per sofort als Mitglied des Zunftvorstands zurückgetreten".

Angesichts der unmittelbar bevorstehenden Revision der Zunftbuchhaltung
habe der Seckelmeister in der letzten Woche dem Zunftmeister die Verfehlung gestanden. Der Meister habe gleichentags die anderen Vorstandsmitglieder informiert und mit ihnen zusammen die erforderlichen Schritte eingeleitet. Details könnten frühestens dann mitgeteilt werden, wenn die umgehend eingeleitete gründliche Revision durch den beauftragten diplomierten Steuerexperten abgeschlossen sei.

Der Zunftvorstand werde "selbstverständlich alle möglichen Schritte unternehmen, um die ausstehende Summe beim ehemaligen Seckelmeister einzutreiben". Für die Zunft wiege jedoch der Vertrauensmissbrauch mindestens so schwer wie die rein finanziellen Gesichtspunkte: Zünftisches Vertrauen und Freundschaften seien "in übelster Weise zerstört" worden. Die umfangreichen sozialen, kulturellen und geselligen Zunftaktivitäten sollen indes nicht zurückgefahren werden. Die finanzielle Gesamtlage der Weinleutenzunft sei nach wie vor gesund.

Sowohl Zunftschreiber Peter Goepfert wie CVP-Kantonalpräsident Markus Lehmann zeigten sich gegenüber OnlineReports "völlig überrascht" oder gar "enttäuscht und schockiert" über den Verdacht, dass Gerspach in die Kasse gegriffen haben könnte. Immerhin gehörte der frühere Sportgeschäfts-Besitzer rund zwanzig Jahre den Zunftsvorstand an, davon über zehn Jahre als "Seckelmeister", wie der Buchhalter dort genannt wird.

Wie Goepfert präzisierte, hatte Gerspach den Zunftmeister aus eigenem Antrieb über seine ihm vorgeworfenen Verfehlungen informiert, als sich eine externe Revision ankündigte. Weder Goepfert noch Lehmann verfügen über Anhaltspunkts dafür, dass Gersprach in finanziellen Schwierigkeiten stecken könnte. Über die Höhe der Schuldanerkennung wollte sich Goepfert ebenso wenig äussern wie zur Frage, ob die möglichen Verfehlungen erst kürzlich oder über eine längere Periode begangen worden seien.

Nachrückende für Gerspach im Grossen Rat ist Gabriele Stutz-Kilcher (50), die Ehefrau des früheren CVP-Grossrats Lukas Stutz, sofern sie das Amt annimmt.



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