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Baselbieter Strom teurer - Erzeuger garnieren bei EBM ab

Ab Januar wird der Schweizer Strommarkt in einer ersten Phase von fünf Jahren für Grossverbraucher geöffnet: Weil die Elektra Birseck (EBM) bis zur Hälfte ihres Stromabsatzes mit diesen Mega-Verbrauchern erzielt, bereitet sie sich auf scharfen Wettbewerb vor. Allerdings geht's der EBM finanziell so gut wie noch nie. Trotzdem steigen die Strompreise.
Münchenstein, 5. Mai 2008

Die jetzige Preiserhöhung werde "leider kaum die letzte" sein. In einem, spätestens aber in zwei Jahren werde das Unternehmen die Tarife "erneut nach oben anpassen" müssen. Mit diesen Worten stimmte Hans Büttiker, Geschäftsführer der Elektra Birseck Münchenstein (EBM), Hans Büttiker (Bild), heute Montag seine Verbraucher auf bereits erfolgte und anstehende Strompreiserhöhungen vor.

Die Aufschläge werden auf Preiserhöhungen der zwei EBM-Vorlieferanten zurückgeführt: Die Oltener Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) erhöhte ihre Preise um 10,2 Prozent und die Berner BKW FMB Energie AG um 12 Prozent. Die aktuellen Preisaufschläge werden vor allem mit Blick auf steigende Strompreise in den Nachbarländern begründet. Mit denen treiben die Schweizer Elektrizitätswerke einen regen Handel in der Grössenordnung des gesamten schweizerischen Landesverbrauchs. Kostentreibend wirkt sich weiterhin aus, dass die Verbraucher praktisch "gebeten" werden, Vorauszahlungen auf neue Schweizer Atomkraftwerke abzuleisten. Für Hans Büttiker war es am Montag also folgerichtig, die Schweizer aufzufordern, beim Ausbau eigener Produktionskapazitäten "nicht länger zuzuwarten".

EBM muss Absprung von Grosskunden fürchten

Die EBM, so Energie-Chef Thomas Wälchli zählt zu jenen Werken, die nicht auf eigene Kraftwerkskapazitäten zurückgreifen können. Das werde sich in den kommenden Jahren bemerkbar machen. Die EBM sucht deshalb nach Möglichkeiten, sich aus einseitigen Abhängigkeiten zu lösen, etwa durch Beteiligungen an neuen Kraftwerken oder an solchen in Frankreich. Nur, so Hans Büttiker, "das wollen derzeit alle". Den neuen erneuerbaren Energien trauen die Chefs keine tragende Rolle zu.

Für die EBM macht sich der Mangel an eigenen, billigen Kraftwerken klar bemerkbar. Sie steht vor einer heissen Phase: Im Januar öffnet die Schweiz in einer ersten Stufe von fünf Jahren für Grosskunden den Strommarkt. Davon ist die EBM besonders betroffen. Ihren Stromumsatz erzielt sie etwa zu knapp der Hälfte aus der Belieferung von Grosskunden wie die Chemie-Unternehmen in Schweizerhalle. Und ausgerechnet im benachbarten Fricktal sind die schärfsten Wettbewerber der EBM präsent, die Nordostschweizer Kantonswerke und deren "Axpo" sowie die Aargauer AEW Energie AG.

Noch herrscht auf der EBM-Teppichetage Gelassenheit. Der Grund: Der Unterbaselbieter Energieversorgerin geht es finanziell so prächtig wie nie, auch wenn die im Geschäftsbericht ausgewiesenen Zahlen im letzten Jahr besser waren. Für EBM-Chef-Finanzer Cédric Christmann gilt denn das Motto: "Die Komplexität beherrschen." Bedingt durch den warmen Winter war der Stromverbrauch mit 1,6 Milliarden Kilowattstunden etwa 1,2 Prozent geringer als 2006 (das ist gleich viel wie Basel-Stadt verbraucht). Obwohl die Margen im Stromgeschäft schmelzen, konnte Christmann dank der "Multi Utility"-Strategie beim Gruppenumsatz um 24 auf 270,70 Millionen Franken erhöhen. "Multi Utility" heisst so viel wie "Vielzweck-Versorger".

NW1-Abenteuer kostete 6 Millionen

Die ausgewiesene Halbierung des Gruppengewinns (9,6 Millionen Franken) geht zum einen, auf die steigenden Strompreise wie auch auf eigene, buchhalterische Wertberichtigungen zurück. Faktisch ist die EBM schuldenfrei. Sie weist ein Eigenkapital von 235 Millionen aus. Sie besitzt ein Stromnetz, dessen Wert Milliardenhöhe erreicht, sowie einen 18,2 Prozent-Aktienanteil an der Atel-Holding, der über eine Milliarde Franken Wert ist.

Tatsache: Was 600 EBM-Mitarbeiter in einem Jahr hart erwirtschaften, nämlich ein Vorsteuer-Ergebnis von 18,6 Millionen, spült alleine das Eigentum an den Atel-Aktien in Dividenden-Höhe von rund 20 Millionen Franken herein. Dieser Betrag, der auch dieses Jahr nicht der Ausschüttunghöhe durchschnittlicher börsenkotierter Firmen entspricht, wird sich in diesem Jahr nochmals verdoppeln auf rund 40 Millionen Franken. So kommt es, dass die Atel ihrer Aktionärskundin EBM zwar die Preise erhöht, aber diese Erhöhung mindestens teilweise als Dividende ins Unternehmen "zurück" fliessen lässt – da relativiert sich aus Unternehmenssicht schon einmal ein Preisaufschlag.

Daneben erweist sich die Pleite, welche die EBM bei ihrem Fernsehsender NW1 vor zwei Jahren hinlegte, als vernachlässigbar. Heute wurde bekannt, dass sie der Ausflug der Stromer in die gar nicht so glamouröse Medienwelt sechs, und nicht wie bisher stets verlautete, fünf Millionen Franken gekostet hat.




Weiterführende Links:
- Atel kauft Kleinwasserkraftwerke der Papierfabrik Ziegler
- Energie-Riese prüft Grosskraftwerk in der Rheinebene bei Pratteln
- EBM und IWB prüfen Gaskombikraftwerke in Frankreich und Deutschland


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