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© Foto by Christian Hilzinger, OnlineReports.ch


Arslan bleibt, Christ kommt, Frehner muss gehen

Die Basler Mitte-Allianz hat der SVP in den Nationalratswahlen das Genick gebrochen: Sebastian Frehner wurde abgewählt, dafür zieht die Grünliberale Katja Christ neu ins Bundesparlament. Die linke Zitter-Kandidatin Sibel Arslan kann ihren Sitz verteidigen.
Basel, 20. Oktober 2019

Vier der bisherigen fünf Nationalräte wollten wiedergewählt werden. Einzig SP-Nationalrätin Silvia Schenker trat nach 16  Jahren nicht wieder an. Einer schaffte es nicht: Sebastian Frehner von der endlos zerstrittenen SVP erschien gar nicht zur Verkündigung des Wahlresultats. Schon nach Auszählung der brieflichen Stimmen am Mittag war klar, dass die isoliert antretende SVP einen zur Eroberung eines Nationalrats-Sitzes nötigen Anteil verfehlt.

GLP neu im Nationalrat

Zwei Sitze waren somit neu zu besetzen. Die breite Mitte-Allianz von LDP, FDP, CVP, GLP, EVP und BDP führte dazu, dass Frehner den Sitz verlor und dafür die GLP-Kandidatin Katja Christ (GLP, 3'816 Stimmen), die sich erfolglos für die einen Regierungssitz bewarb, neu in den Nationalrat einzieht.

Weitere Überraschung: Die Basler SP-Regierungsrätin Eva Herzog, die den Sprung in den Ständerat schaffte, wurde auch in den Nationalrat gewählt. Und dies mit zweitbestem Resultat von 18'210 Stimmen. Da sie den Ständerat dem Nationalrat vorziehen wird, rückt für sie der kurdischstämmige Mustafa Atici (15'310  Stimmen) nach. Auf das Ehrenpodest ist Eva Herzog heute Sonntag dennoch mit den anderen gewählten Nationalräten hingestanden.

Eymann will ganze Amtsperiode bleiben

Der Bisherige Beat Jans (SP) erzielte mit 21'869  Stimmen das beste Resultat aller Kandidierenden. Selbst Sibel Arslan (Grünes Bündnis, auf dem Bild oben mit SP-Regierungsrat Hans-Peter Wessels) darf als Drittbestgewählte im Nationalrat bleiben. Im Vorfeld schien ihr Sitz umstritten, nun erhielt sie 13'582  Stimmen. Auch Christoph Eymann (LDP) wurde mit 13'220 Stimmen wiedergewählt. Er will während der ganzen Legislatur amtieren und nicht schon vorzeitig gehen, sagte er gegenüber OnlineReports.


Die bürgerlichen Parteien schnitten relativ schlecht ab. Insbesondere FDP und SVP verloren nicht nur in Basel-Stadt an Wähleranteil, sondern auch in der ganzen Schweiz. FDP-Parteipräsident Luca Urgese, der auf seiner Liste noch hinter dem früheren Stadtentwickler Thomas Kessler landete, erklärt sich das schlechte Abschneiden so: "Es waren die Themen Klima und Frauen, die den diesjährigen Wahlkampf prägten."

SVP sauer auf Bürgerliche

In beiden Bereichen zählt die Basler FDP nicht zu den profilierten Parteien. Zudem ist sie mit neuen Kandidierenden angetreten und nicht mit Bisherigen wie vor vier Jahren.

SVP-Parteipräsident Edi Rutschmann sprach von einer "Umwelt-Hysterie", welche die Wahlen beinflusst habe. Zudem beklagt Rutschmann den fehlenden Zusammenhalt unter den Bürgerlichen. Die grossen Parteien FDP, CVP und LDP wollten die SVP nicht in ihre Listenverbindung einbeziehen. Das war für die Rechtspartei fatal.


Täuschende Listenvielfalt

29 Parteilisten waren 2019 aufgeführt. Doch die grosse Auswahl täuschte. Eigentlich waren es wegen Listenverbindungen und Unterlisten-Verbindungen lediglich drei Blöcke und zwei Rechtsparteien. SP, Grünes Bündnis und ihre Jungparteien sowie die Piratenpartei hatten sich zusammengeschlossen.

Die Listenverbindungen führen dazu, dass die Stimmen aller Kandidierenden zusammengezählt werden und damit die Chancen erhöhen. Das mag man verwerflich finden, doch bei nur fünf Sitzen, die in Basel-Stadt zu vergeben sind, macht diese Taktik durchaus Sinn.

Bei den diesjährigen Wahlen schlossen sich die Parteien mit Listenverbindungen zusammen: Die Linke (SP, Grünes Bündnis) erreichte dabei einen Wähleranteil von 52,4 Prozent; die bürgerliche Mitte-Allianz erhielt zusammen 34 Prozent aller Stimmen. Die SVP traten je mit ihren Jungparteien an, buchte aber nur 12,6 Prozent aller Stimmen.

Am rechten Rand die Parteien PNOS und Volksaktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten von Eric Weber und erhielten verschwindende 1 Prozent Wähleranteil.

SP verliert minim Wähleranteile

Im Vergleich mit den Wahlen vor vier Jahren verlor die SP minim an Wähleranteil (-0,5 Prozent). "Wir haben Stimmen an Grüne verloren, doch wiederum auch neu Wähler dazugewonnen", kommentierte SP-Partei-Präsident Pascal Pfister. Er ist übrigens erleichtert, dass Parteikollegin Tanja Soland den Sprung in die Regierung im ersten Wahlgang schaffte und kein zweiter Wahlgang ansteht. Pfister: "Das gibt für mich einen entspannten November."

Die Grünen erweiterten ihr Stimmenpotential gar mit zwei zusätzlichen Listen. Beim "Bündnis – Die Alternativen" ist vor allem "alt" zu betonen: Es ist eine Liste mit altverdienten Parteimitgliedern, welche die Verjüngungskur innerhalb der Grünen Partei nicht überstanden: Patrizia Bernasconi (53), Thomas Grossenbacher (55), Anita Lachenmeier (60), Heidi Mück (55) und Michael Wüthrich (59).

Rechnung der Grünen ist aufgegangen

Diese Rechnung ist aufgegangen. Die bekannten Politikerinnen und Politiker trugen mit über zwei Prozent Stimmenanteil zum Erfolg bei. Allen anderen Partei-Erweiterungen gelang dies nicht. Deren Wähleranteil lag unter einem Prozent. So zum Beispiel die CVP mit einer Liste "60+".

Die Wahlbeteiligung lag in früheren Wahljahren bei 50 Prozent. Dieses Jahr lag sie mit 47,7 Prozent tiefer. Deshalb lehnt FDP-Parteipräsident Urgese auch die These ab, dass eine junge Wählerschaft links gewählt habe und so den Grünen zum Aufstieg verholfen habe.


Wähleranteile in Prozent (Parteien bis 2 Prozent)

Partei2019   2015  
2011  
2007
SP31,231,827,634,2
SVP11,516,515,617,9
Gründes Bündnis   13,610,012,110,3
FDP5,48,510,910,8
LDP14,210,76,57,6
CVP3,45,55,26,7
Grünliberale5,23,74,6
EVP2,02,32,53,6
BDP0,41,12,2




Weiterführende Links:
- Basel: Sibel Arslan und Christoph Eymann sind die Neuen


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RückSpiegel

 

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Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

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Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

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persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

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20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

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Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.