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Häusliche Gewalt: Die Hölle in den vier Wänden

Basel, 29. Juni 2006

Die Hölle sind die eigenen vier Wände. Da wird gedroht und genötigt, gewürgt und geschlagen, vergewaltigt und gemordet. Und dies hier, in der Schweiz, wo allein in den Jahren 2002 und 2003 durch "häusliche Gewalt" 51 Frauen, 12 Männer und 10 Kinder ums Leben kamen. Das alles müsse endlich gestoppt werden, sagt die Schweizer Sektion von Amnesty International (AI) mit ihrer aktuellen "Aktionstournee gegen häusliche Gewalt". Heute Donnerstagabend eröffnete sie dazu im "Unternehmen Mitte" in Basel eine zehn Tage dauernde Ausstellung.

Das Interesse von Medien und Publikum war dürftig - es entspricht den Reaktionen vieler Behörden auf die häuslichen Gewaltexzesse, denen vor allem Frauen zum Opfer fallen. Auch das müsse sich ändern, sagte AI-Kampagnenkoordinatorin Stella Jegher (Bild, in der Ausstellung). Die kantonalen Behörden und insbesondere die Polizei müssten schneller und entschiedener handeln, wenn sie von Betroffenen um Hilfe gebeten würden: "Der Staat trägt eine völkerrechtlich begründete Verpflichtung, häusliche Gewalt zu verhindern, zu bekämpfen, zu ahnden und den Opfern Rechtsmittel und Schutz zu garantieren." Statt die Achseln zu zucken, müssten nur schon wiederholte Drohungen als Offizialdelikt behandelt werden. In der Schweiz werde die häusliche Gewalt wohl allmählich thematisiert, doch fehle die Sensibilität. Man denke immer noch, die Gewalt daheim gehe nur die Betroffenen selbst etwas an, erklärte Jegher. Tatsächlich aber sei häusliche Gewalt die "alltäglichste Menschenrechtsverletzung" der Welt.

Wie verschroben Gewaltexzesse heute wahrgenommen werden, darüber sprach der Basler Soziologieprofessor Ueli Mäder. Immer mehr verbreite sich die Meinung, Gewalt sei ein plötzliches Naturereignis, das "aus sich selbst" entstehe. Zu seiner grossen Sorge würden jetzt sogar einige Wissenschaftler damit beginnen, nur noch das zu diskutieren, was man an Gewaltausbrüchen sehe. Es sei "erschreckend", wenn selbst Forscher Ursachen wie die problembefrachteten Lebensläufe von Gewalttätern und die gesellschaftlichen Zusammenhänge, die zu Gewalttaten führen können, einfach "übersehen".

Es sei keineswegs ein Zufall, dass beispielsweise in Basel Jugendliche aus Unterschichten oft schneller gewalttätig werden als solche, die das Glück hatten, in einem besseren Umfeld aufzuwachsen. Jedenfalls, so Mäder, dürfe die Gewalt bei uns allgemein "weder dramatisiert noch banalisiert" werden. Derweil in Frankreich von 100'000 Einwohner 80 und in Deutschland 40 Menschen Opfer einer schweren Gewaltattacke werden, sind es hier rund 20. Könnten allerdings, egal wo, alle häuslichen Gewaltverbrechen erfasst werden, wären die Zahlen weit höher - die Hölle in den vier Wänden hat noch viele schreckliche Geheimnisse.



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