Werbung

© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Tut noch nicht weh: Entwurf der BL-Klimaschutzstrategie

Die Klimaschutz-Strategie der Baselbieter Regierung ist so weit gediehen, dass sie in die Vernehmlassung geschickt werden kann. Der heute Mittwochmorgen vorgestellte Entwurf sieht Netto-Null bis "spätestens 2050" vor.
Liestal, 14. Dezember 2022

Die Baselbieter Regierung hat den Entwurf gestern Dienstag gutgeheissen. Daraus geht hervor, dass sich die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) intensiv mit der bedrohlichen Frage der Klimaerwärmung beschäftigt, wie die Präsenz des bekannten Klimatologen Thomas Stocker und Empa-Direktionsmitglied Brigitte Buchmann als Mitglieder der Steuerungsgruppe an der Medienkonferenz zeigt.

In Form schier endloser Absichtserklärungen zeigten Direktionsvorsteher Isaac Reber (Grüne) und Yves Zimmermann, Leiter des kantonalen Amtes für Umweltschutz und Energie, was der Kanton auf seine spezifischen Verhältnisse zugeschnitten gegen die fortschreitende Erderwärmung zu tun gedenkt.

Netto-Null "spätenstens 2050"

Die konkreteste Aussage bestand in der Zielsetzung, dass die Regierung im Bereich der Gebäude die Klima-Schadensbilanz bis 2045 auf "nahezu Null" senken will, bei kantonalen Bauten schon bis 2040. Demgegenüber sprach die Klima-Charta der fünf Nodwestschweizer Regierungen von einem Netto-Null-Ziel bis "spätenstens 2050". Dieses "richtige und angemessene Ziel" sei "sportlich und ambitioniert", sagte Reber.

Noch ambitionierter entschied Basel-Stadt mit der Zielgrenze schon im Jahr 2037. Reber wollte diese Differenz aufgrund unterschiedlicher Verhältnisse nicht weiter bewerten.

Strukturell definiert die Klimastrategie über hundert mögliche Schlüsselmassnahmen in elf Handlungsfeldern. Daraus wird zunächst ersichtlich, wohin die Reise gehen soll, nicht aber, was die Umsetzung dieser Massnahmen für die Bevölkerung des Kantons bedeutet.

In ihren Leitsätzen bekennt sich die Verwaltung zu einer "Vorbild-Funktion" und Motivatorin von Gemeinden und Privaten. Unvermeidbare klimaschädliche Gasimmissionen will sie primär mit den noch zu schaffenden Technologien für "Negativ-Immissionen" (produktive Verwertung von CO2) kompensieren. Weil die Klimaerwärmung aber trotz Gegenmassnahmen fortschreitet, will der Kanton auch "Massnahmen zur Anpassung" an den Klimawandel umsetzen.

"Kein weiter wie bisher"

Schon bekannt sind die Bemühungen des Kantons um eine Kreislaufwirtschaft, die verpflichtende Fotovoltaik-Nutzung auf Neubauten oder verstärktes Bauen mit Holz. Im Bereich Verkehr sollen die Klimaschadstoffe bis 2030 um 35 Prozent reduziert und bis 2050 durch Elektrifizierung vollkommen beseitigt werden.

Verstärkt genutzt werden sollen die industrielle Abwärme und Prozessenergie aus erneuerbaren Quellen. Das Gasnetz soll reduziert und das Wärmenetz gleichzeitig ausgebaut werden. Emissionszertifikaten steht die Regierung kritisch gegenüber.

"Die Regierung meint es ernst, wir können nicht mehr weiterfahren wie bisher", fasste Reber die Regierungsposition zusammen. Er freue sich ausdrücklich auf die in der Vernehmlassung geäusserte Kritik.

Strategie als ein Stück Papier

Diesen Faden nahm der an der Medienkonferenz anwesende SVP-Fraktionspräsident Peter Riebli sogleich auf. "Mit einem kritischen Feedback werden wir Isaac Reber helfen können", meinte er gegenüber OnlineReports. Riebli fehlt in der Strategie der "übergeordnete Blick". Die Dekarbonisierung werde "enorm viel Energie brauchen", während gleichzeitig AKWs abgeschaltet werden und "die Wirtschaft bachab geschickt wird".

Für den Buckter Landrat muss die "sichere, zuverlässige und bezahlbare Energie" vor Netto-Null "Priorität haben", um die Wirtschaft ncht zu beeinträchtigen. Den Strategie-Entwurf bezeichnet er erst mal als "ein Stück Papier". Aber: "In der Umsetzung spielt dann die Musik."

Die Vernehmlassung dauert bis Ende März. Danach wird die Regierung eine Vorlage an den Landrat ausarbeiten.

Bild von links: Thomas Stocker, Brigitte Buchmann, Isaac Reber, Yves Zimmermann




Weiterführende Links:
- Baselbieter FDP will Atomschutz-Verfassungsartikel streichen


Die Wahlen rücken näher


Man spürt es: Wenn die Kadenz der Medienkonferenzen zunimmt, sind die Wahlen nicht mehr fern. Vielleicht kam es dem grünen Regierungsrat Isaac Reber nicht ungelegen, seine "Klimastrategie" rund zwei Monate vor den Regierungswahlen im Entwurf vorzulegen.

Eine erste Stellungnahme der SP nahm jedenfalls die Gelegenheit wahr, den Wahlkampf ins Spiel zu bringen. Die Klimaziele der Regierung seien "ungenügend".

Das Baselbiet sei einst "ein Pionierkanton in der Umweltpolitik" gewesen. Doch derzeit sei er von einer solchen Rolle "weit entfernt", wie die Klimastrategie zeige. Mit Netto-Null bis 2050 halte die Regierung "am klimapolitischen Minimalziel fest".

In einer Stellungnahme wird SP-Regierungsrats-Kandidat und Landrat Thomas Noack dazu zitiert: Die Exekutive verkenne die Chancen, die eine deutlich ambitioniertere Klimapolitik bietet. "Wer heute entschieden vorangeht, wird davon langfristig profitieren."


 


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Ob die Anlage insbesondere bei Südwind auch für Basel-Stadt problematisch sein kann, bleibt abzuklären."

Alt-SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner
als Vizepräsident des
Trinationalen
Atomschutzverbands
zu den Plänen in Fessenheim (F)
in der bz
vom 11. November 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Himmelsrichtungen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel








In einem Satz


Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.