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© Foto by Römisch-katholischen Kirchgemeinde Birsfelden


ex-Kirchgemeindepräsident griff massiv in die Kasse

Der eben zurückgetretene Präsident der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Birsfelden steht unter dem Verdacht massiver Veruntreuungen.
Birsfelden, 15. Dezember 2013

Schock in der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Birsfelden. M.M., diplomierter Wirtschaftsprüfer von Beruf mit eigener Treuhandfirma und bis vor kurzem langjähriger Kirchgemeindepräsident, bediente sich über Jahre massiv aus der Kasse der ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Kirchgemeinde. Die Rede ist von einem vermuteten Deliktsbetrag von rund einer Million Franken. Der Fall liegt bereits bei der Staatsanwaltschaft, der vermutliche Täter hat Selbstanzeige erstattet. Die Kirchgemeinde reichte wegen Verdachts auf Veruntreuung Privatklage gegen ihn ein.

Heute Sonntagmorgen wurde die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung durch die Kirchenbehörden über den Fall informiert. Der Kirchgemeindepräsident war am 28. November zurückgetreten. Laut der Website betreute er das Ressort Finanzen. Der Posten war bis zur Wahl eines Nachfolgers heute Sonntag vakant. Die Kirchgemeindeversammlung war einberufen worden, um einen neuen Präsidenten zu wählen.

Auch Basler Hauseigentümerverband betroffen

Der Fall Birsfelden ist aber nicht einzigartig. Der Treuhänder steht in Verdacht, während 13 Jahren auch in die Kasse des Basler Hauseigentümerverbandes gegriffen zu haben. Der Verband geht, wie OnlineReports erfuhr, von einer mutmasslichen Deliktsumme von ebenfalls einer Million Franken aus. Die heutige "Schweiz am Sonntag" erwähnt die Birsfelder Kirchgemeinde nicht, spricht aber von zehn bis zwölf weiteren Geschädigten, darunter sind auch Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften. Gegenüber OnlineReports sprach Thomas Lyssy, Sprecher der Baselbieter Staatsanwaltschaft, von einer vermuteten Deliktsumme von rund 2,5 Millionen Franken.

Vor nicht allzu langer Zeit war die Einwohnergemeinde Birsfelden Geschädigte in einem Fall, in dem ein Sissacher Treuhänder der Täter war. Er hatte damals eine halbe Million aus der Gemeindekasse abgezweigt, um deliktische Löcher in andern Gemeinden zu stopfen.


pkn.


Weiterführende Links:
- Vier Jahre unbedingt für ex-Kirchgemeindepräsidenten
- Strafanzeigen gegen bekannten Sissacher Treuhänder
- Ungetreuer Kirchenpräsident: Fünf Jahre Freiheitsstrafe


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