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Alternativer Nobelpreis für "Buschmann" Tobee Tcori

Stockholm, 10. Dezember 2005

Afrika darf sich freuen: Einer seiner Ureinwohner erhielt gestern Freitag für seinen Einsatz um mehr Gerechtigkeit den Alternativen Nobelpreis 2005: Ein San ("Buschmann") aus Botswana, der in seiner Sprache Tobee Tcori (Bild) heisst, international aber unter dem eher Englisch tönenden Namen Roy Sesana bekannt wurde. Als "schallende Ohrfeige für die Regierung Botswanas und ihre diskriminierende Ureinwohner-Politik" hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Verleihung des Preises an den wohl bedeutendsten Vertreter des Ureinwohner-Volkes der San bezeichnet. Der 76 Jahre alte Medizinmann und Vorsitzende der 1992 gegründeten Menschenrechtsorganisation "First People of the Kalahari" (Ureinwohner der Kalahari) macht seit Jahren unermüdlich auf die Vertreibung der Buschleute aus dem Central Kalahari Game Reserve aufmerksam: "Mein Volk liebt sein Land, ohne unsere Heimat sterben wir", pflegt Tcori zu sagen.

Für Botswanas Regierung komme die Auszeichnung dieses Staatsfeindes äusserst ungelegen, habe sie ihn doch erst kürzlich gemeinsam mit 20 Mitstreitern verhaften und inhaftieren lassen, als er gegen die Zwangsumsiedlung der San protestierte, meinte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Wir hoffen, dass der Preisträger nun freigelassen wird, Botswanas Behörden die Ureinwohner nicht länger kriminalisieren und die aus der Kalahari vertriebenen San in ihre Heimat zurückkehren können."

Die Auszeichnung von Tobee Tcori alias Roy Sesana sei aber auch deshalb wichtig, weil sie auf den Überlebenskampf der indigenen Völker Afrikas aufmerksam mache. So würden auch ihre enormen Anstrengungen gewürdigt, sich in Organisationen zusammenzuschliessen, um ein Ende ihrer Diskriminierung zu fordern. Der Aufbau von Selbsthilfeorganisationen der indigenen Völker Botswanas seit Beginn der neunziger Jahre sei beispielhaft und ohne Tobee Tcoris Engagement undenkbar gewesen. Weltweites Aufsehen hat er bei Reisen in die USA und nach Grossbritannien im Jahr 2004 erregt, als er im US-Kongress, beim Permanenten Forum indigener Völker der Vereinten Nationen in New York sowie bei indianischen Partnerorganisationen über die Hintergründe der Vertreibung der San informierte. Tcori, welcher der Untergruppe der Buschleute der Gana und Gwi angehört, sieht den angestrebten Abbau von Diamantenvorkommen als Hauptgrund für die Zwangsumsiedlung der San aus der Kalahari.

Die Behörden begründen die Umsiedlung mit einer angestrebten Verbesserung der Lebensbedingungen der Ureinwohner. Allerdings wurden diese niemals gefragt, ob und wohin sie umsiedeln wollen. So ist die Vertreibung der San auch Ausdruck der allgemeinen Geringschätzung der heute noch rund 49'000 Buschleute in Botswana: Sie werden als Menschen "zweiter Klasse" behandelt. Dabei leben die San seit rund 30'000 Jahren in der Kalahari – als Jäger und Sammler. Tobee Tcori ist der dritte Afrikaner, dem der Alternative Nobelpreis verliehen wurde. Vor ihm erhielten der später von der nigerianischen Regierung nach einem Schauprozess ermordete Ogoni Ken Saro Wiwa und die Kenianerin Wangari Maathai den Preis.



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