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UBS und CS sollen zur Ethik gezwungen werden

Mit einer angriffigen Homepage versucht die Organisation Erklärung von Bern die beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS zur Entwicklung und Veröffentlichung "verbindlicher Menschenrechtsstandards" zu bewegen. Wo diese von den Banken verletzt werden sollen, zeigt der neue Internetauftritt an haarsträubenden Beispielen.
Bern, 14. April 2010

Mit hartnäckiger Regelmässigkeit weisen die beiden helvetischen Grossbanken Vorwürfe von sich, sie würden Menschenrechtsverletzungen in gewissen Bereichen mit ihrem Engagement direkt oder indirekt Vorschub leisten. Diese aufzuspüren und nachzuweisen versuchen mit der gleichen Hartnäckigkeit verschiedene Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen seit Jahren schon. Mit mässigem Erfolg, da sich die Geldinstitute – trotz ihren Bekenntnissen zu einem ethischen und ökologischen Handeln - in Sachen Umwelt- und Menschenrechtspolitik kaum in die Karten schauen lassen wollen.

Jetzt aber fährt die Erklärung von Bern (EvB) für solidarische Entwicklung schweres Geschütz auf: Zum Auftakt ihrer Kampagne für mehr Ethik in den Grossbanken stellte sie heute ihre Homepage* (Bild) vor, auf der sich die Öffentlichkeit über einige zumindest fragwürdige Geschäfte informieren kann, in welche die beiden Banken involviert sein sollen. Die Vorwürfe werden unter Rubriken wie Arbeitsbedingungen, die Rechte auf Leben, Gesundheit und Nahrung, Minderheiten, Rechtsgleichheit, Wohnen und Zwangsarbeit konkretisiert.

 

Auch Streumunition wird finanziert


Beim "Recht auf Leben" beispielsweise wird die Schweizer Mittäterschaft bei der Herstellung von Streumunition aufgezeigt: "Die Credit Suisse finanziert vier der acht wichtigsten Produzenten von Streumunition oder Bestandteilen. Vor allem über Kredite und Anleihen beteiligt sie sich an der Finanzierung von Alliant Techsystems, L-3 Communications Lockheed Martin und Textron" heisst es da. Die Konkurrenz sei nicht besser: "Die UBS finanziert drei der acht wichtigsten Produzenten von Streumunition oder Bestandteilen. Vor allem über Kredite und Anleihen beteiligt sie sich an der Finanzierung von Lockheed Martin und Textron. Im April 2009 hielt oder verwaltete die UBS-Tochter 'UBS Hana Asset Management' 4,95 Prozent der Aktien von Poongsan."

Ähnlich aufschlussreich sind die Informationen der anderen Rubriken. Sie scheinen zu beweisen, dass sich auch der gewissenhafteste Anleger bei diesen (und wohl auch vielen anderen) Banken nicht sicher sein kann, ob sein Geld wirklich ethisch verantwortbar angelegt worden ist. Bei den 18 Fallbeispielen wird der CS ebenfalls vorgeworfen, mit der Finanzierung des Baumwollexports in Usbekistan das staatlich organisierte System von Zwangs- und Kinderarbeit zu unterstützen. Die UBS wiederum finanziere die Betreibergesellschaft einer Goldmine in Papua Neuguinea, "in deren Umfeld Menschen gewaltsam vertrieben wurden".

 

Verbindliche Menschenrechtsrichtlinien gefordert


Die Forderung nach Menschenrechtspflichten für Grossunternehmen, so die EvB in ihrer heutigen Medienerklärung, habe durch die Arbeit des UNO-Sonderbeauftragten für Unternehmen und Menschenrechte, Professor John Ruggie, "in den letzten Jahren neue Nahrung erhalten". Ruggie stellte fest, dass die meisten Unternehmen keine Verfahren haben, die belegen, dass sie sich ernsthaft um die Einhaltung der Menschenrechte bemühen. Exakt solche Verfahren der Überprüfung ("Due Diligence") brauche es aber, damit Firmen ihrer spezifischen Verantwortung für die Einhaltung der universellen Menschenrechte nachkommen, verlangt der Sonderbeauftragte.

"Nicht mehr, aber auch nicht weniger fordert die EvB von der Credit Suisse und der UBS", versichert EvB-Finanzplatzspezialist Andreas Miessbach. Die beiden Banken sollten jetzt "eine umfassende und verbindliche Menschenrechtsrichtlinie (Policy)" entwickeln. Dazu gehöre die vorherige und gründliche Überprüfung der Auswirkungen aller Geschäftstätigkeiten auf die Menschenrechte. "Deren Einhaltung müssten in den firmeninternen Standards und Abläufen verankert werden" fordert Miessbach: "Zudem sollen sie ihre diesbezüglichen Grundsätze und Richtlinien – wie andere global tätige Banken auch – öffentlich zugänglich machen. Denn die Zeit der Geheimniskrämerei ist auch in diesem Bereich endgültig vorbei."

 

* Bankenundmenschenrechte.ch




Weiterführende Links:
- CS-Partner Samling stoppt illegale Abholzung
- Credit Suisse soll 10 Millionen Dollar Wiedergutmachung zahlen
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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

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