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Vischer, Brutschin und Soland: Zum Rücktritt aufgefordert

Der Niedergang der "Baselworld" löst politische Forderungen aus: Präsident Ueli Vischer sowie die beiden Regierungsräte Christoph Brutschin und Tanja Soland sollen per sofort aus dem Verwaltungsrat der MCH Group zurücktreten.
Basel, 15. April 2020

Dies fordern als erste Partei die Basler Grünliberalen (GLP), die seit längerer Zeit vor strukturellen und kommerziellen Risiken und Schaden zulasten der Basler Steuerzahlenden rund um das Basler Messeunternehmen MCH Group warnen.

Durch den weiteren Rückzug von gewichtigen Uhrenherstellern wie Rolex, Patek Philippe, Chanel, Chopard und Tudor von der "Baselworld" stehe diese für die MCH Group und Basel so wichtige Messe "höchstwahrscheinlich vor dem Aus", schreiben die Grünliberalen in einer Medienmitteilung von heute Mittwochmorgen. Nicht nur Uhrenhersteller, auch die Aktionäre und Investoren hätten das Vertrauen in den Verwaltungsrat verloren.

81 Prozent des Werts vernichtet

In den Fokus ihrer Kritik nehmen sie den ehemaligen Basler Finanzdirektor Ueli Vischer (LDP), der als Verwaltungsrats-Präsident firmiert, und Wirtschaftsminister Christoph Brutschin (Vizepräsident) und die ehemalige Finanzdirektorin Eva Herzog (beide SP), die dem Messe-Verwaltungsrat angehören beziehungsweise angehörten (anstelle der heutigen Ständerätin Herzog rückte die neue Finanzdirektorin Tanja Soland nach).
 
Seit Ende 2016 sei das Eigenkapital der Messe-Gruppe von rund 400 Millionen auf gerade einmal 48 Millionen per Ende 2019 geschrumpft. Heute weise das Unternehmen "eine bedrohlich tiefe Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent" auf. Ausserdem habe sich von Anfang Januar 2017 bis Mitte April 2020 die Börsenkapitalisierung um 336 Millionen Franken oder rund 2 Millionen Franken pro Woche verringert – eine Wert­ver­nichtung von 81 Prozent.
 
Laut der GLP ist es "bedenklich", dass der mehrheitlich staatlich kontrollierte Verwaltungsrat um ihren Präsidenten Vischer "bis heute weder eine Strategie noch einen Investor gefunden hat, der bereit ist in die Gruppe zu investieren und sie in die Zukunft zu führen".

"Inakzeptabel und verantwortungslos"

Offenbar habe die Regierung "die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt". Statt Kompetenz, Branchenkenntnisse, inter­nationale Erfahrung in den Verwaltungsrat dieser börsenkotierten Firma einzubringen, habe die Exekutive "die im Messegeschäft noch unerfahrene" neue Regierungsrätin Soland als Nachfolgerin von Herzog ernannt. Dass Brutschin bis zu seinem Rücktritt im Verwaltungsrat bleiben will, ist für die Grünliberalen "inakzeptabel und verantwortungslos".
 
Sie erwarten, dass der Regierungsrat in seiner Rolle als grösster Aktionär mit einem Besitzanteil von rund einem Drittel dem Gesamtverwaltungsrat an der nächsten Generalversammlung die Décharge verweigere. Ausserdem soll die Regierung bei der Neubesetzung des Verwaltungsrats ein "klares Kompetenzprofil" als Vorgabe definieren und eine Umwandlung der MCH Group in eine normale Aktiengesellschaft ohne Stimmrechtsbeschränkungen vorantreiben. Nur auf diese Weise werde "der Weg frei für den dringend benötigten Einstieg von strategischen Investoren".

Schon im Mai letzten Jahres hatte die GLP den Rücktritt von Christoph Brutschin und Eva Herzog gefordert – allerdings erfolglos: Die SP forderte postwendend, der Kanton Basel-Stadt müsse weiterhin im Verwaltungsrat vertreten sein.




Weiterführende Links:
- "Baselworld" verliert grössten Aussteller: Swatch Group
- Swatch fehlte an der entscheidenden Sitzung vom 4. Juli
- "Baselworld"-Krise: Rücktritt von Messe-CEO René Kamm
- Messe-Krise: SVP verlangt GPK-Untersuchung
- Bei der Messe Schweiz kündigt sich ein Personalabbau an
- Ein weiteres Geschäftsleitungs-Mitglied verlässt die Messe
- Der neue CEO der MCH Group heisst Bernd Stadlwieser
- Basler Messe-Geschäft steckt tief in den roten Zahlen
- Messe-VR: GLP fordert Rücktritt von Herzog und Brutschin
- SP: Kanton muss im Messe-Verwaltungsrat bleiben
- Basler Messe stösst Beteiligung an "Art Düsseldorf" ab
- Frustrierte Messe-Aktionäre verlangen ausserordentliche GV
- Virus: MCH Group sagt "Art Basel in Hong Kong" 2020 ab
- MCH Group widerspricht Behauptungen: "Wir sind stabil"
- Schock für "Baselworld": Weitere Top-Marken steigen aus


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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