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Internet: Neues Tummelfeld für illegalen Elfenbeinhandel

Im Internet floriert der europäische Handel mit Elfenbein. Dies beweist eine neue Interpol-Studie. Und auch der Wilderei von Tigern sind keine Grenzen gesetzt. Die prächtigen Grosskatzen stehen vor ihrer Ausrottung.
Lyon / Hamburg, 7. März 2013

Auf eine bislang völlig vernachlässigte Dimension der Wilderei macht Interpol aufmerksam: Der Elfenbeinhandel im Internet. So veröffentlichte heute die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation mit Sitz in Lyon eine neue Studie mit dem Namen "Project Web". Und diese macht klar: In Europa boomt der Onlinehandel mit Elfenbein. Das meiste Elfenbein (Bild: Chinesische Schnitzerei) stammt von gewilderten Elefanten.

Im kurzen Zeitraum von nur zwei Wochen fanden nun Fahnder in neun Ländern auf Internet-Auktionsseiten "Hunderte von Elfenbeinartikeln mit einem geschätzten Wert von rund 1,45 Millionen Euro", wie der an den Recherchen mitbeteiligte Internationale Tierschutz-Fonds (Ifaw) mitteilt. Die Beamten seien bei 61 verschiedenen Auktionsseiten auf 660 Angebote für Elfenbein mit einem geschätzten Gewicht von 4'500 Kilogramm gestossen.

 

Schwierige Kontrollen


Wie aber kommt das Elfenbein eines in der Wildnis abgeschlachteten Elefanten in das Internet? Rechercheure des Project Web identifizierten mangelnde gesetzliche Regelungen für den Onlinehandel mit Wildtieren als Hindernis für eine effiziente Untersuchung und Strafverfolgung.

 

So bräuchten beispielsweise Verkaufende keine Dokumente einzustellen, welche die Legalität des Elfenbeinverkaufs beweisen. In vielen Ländern müssten die Vollzugsbeamten erst eine Vollmacht einholen, um die Kontaktdaten der Verkaufenden zu erhalten, mit denen sie die Legitimität des angebotenen Elfenbeins prüfen könnten. Nur schon eine einfache Gesetzesänderung, die solche Papiere beim Einstellen des Angebots erfordert, würde die Arbeit der Beamten und Beamtinnen "deutlich erleichtern", heisst es in der Medienmitteilung.

Internet – Freiraum für Wild-Verbrecher

"Interpol ist sich bewusst, dass der illegale Elfenbeinhandel eine der grössten Bedrohungen für wild lebende Elefanten ist", versichert David Higgins, der Leiter der Abteilung Umweltkriminalität bei Interpol. Deshalb begrüsse man auch, dass sich Vollzugsbehörden europaweit an dieser Untersuchung beteiligt haben. Aber, so Higgins: "Die Verfolgung von illegalem Wildtierhandel im Internet steckt noch in den Kinderschuhen und stellt uns vor neue Herausforderungen. Deshalb ist es wichtig, dass die Empfehlungen von Project Web umgesetzt werden."

So fordert die Studie  besonders die Europäische Union auf, spezielle Gesetze für den E-commerce einzuführen, um den Handel mit Wildtieren besser regulieren zu können. Zudem sollten behördenübergreifende nationale Arbeitsgruppen zur Bekämpfung von Umweltkriminalität in EU-Staaten eingerichtet werden.

 

Project Web sei übrigens "die erste international koordinierte Untersuchung des illegalen Online-Handels mit Elfenbein", erklärt Robert Kless, Leiter der Kampagne gegen illegalen Wildtierhandel beim Ifaw Deutschland. Seine Forderung: "Es ist dringend notwendig, dass Vollzugsbehörden global zusammenarbeiten, um den Profiteuren des blutigen Elfenbeingeschäfts das Handwerk zu legen, die zunehmend das Internet für ihre kriminellen Aktivitäten nutzen." Denn bereits frühere Ifaw-Untersuchungen hätten gezeigt, dass Elfenbein das am meisten gehandelte Wildtierprodukt im Internet ist", sagte Kless. Über Elfenbeinzähne verfügen übrigens auch andere Tiere: Flusspferde, Walrosse oder Eisbären beispielsweise.

Wilde Tiger vor dem Verschwinden

Das Project Web wird heute auf der derzeit stattfindenden Cites-Konferenz in Bangkok auf einer Interpol-Veranstaltung vorgestellt. In Bangkok werden aber auch noch andere Studien zur ausser Kontrolle geratenen Wilderei vorgestellt. Der WWF und seine Weltnaturschutzunion Iucn weisen anhand eines neuen Traffic-Reports nach, wie die mächtigsten Grosskatzen, die Tiger, ihrer Ausrottung entgegengetrieben werden. Innerhalb von 13 Jahren seien in Asien Körperteile von mehr als 1'400 Tigern entdeckt worden. Dafür hätten jede Woche zwei Tiger ihr Leben verloren – in der Regel für die asiatische Volksmedizin.

 

Die Körperteile der Tiger (in Afrika gibt es keine), stammten aus rund 13 asiatischen Ländern: Felle, Knochen, Zähne, Krallen und Schädel. 89 Prozent der Beschlagnahmungen seien ausserhalb der Schutzgebiete vorgenommen worden. In einer heutigen Medienmitteilung schreibt der WWF zum Report: "Eine erschreckende Erkenntnis daraus ist, dass die Aufgriffe von lebenden Tigern in den letzten Jahren zunahmen: Seit der letzten Cites-Konferenz vor drei Jahren wurden 61 lebende Tiger aufgegriffen." Unter dem verharmlosend wirkenden Begriff "Aufgriffen" versteht die Panda-Organisation die zumeist brutale und traumatisierende Gefangennahme der Grosskatzen.

 

Noch 3'200 Tiger


Jedenfalls bleibe der illegale Handel mit Tigern, Körperteilen von ihnen und Produkten daraus eine konstante Bedrohung und Herausforderung für den Erhalt der Tigerbestände, schliesst die Panda-Organisation.  Weltweit dürften ihrer Wahrnehmung nach "noch 3'200 Tiger" in Freiheit leben.

 

Damit stehe die Grosskatze  in ihren Lebensräumen in Bangladesch, Bhutan, Kambodscha, China, Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Nepal, Russland, Thailand und Vietnam "kurz vor ihrer Ausrottung". So fordert der WWF die "Tigerstaaten" auf, nationale Handelsverbote durchzusetzen und die Bekämpfung der organisierten Kriminalität rund um den illegalen Handel mit Tiger-Produkten zu verschärfen.




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