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Internet: Neues Tummelfeld für illegalen ElfenbeinhandelIm Internet floriert der europäische Handel mit Elfenbein. Dies beweist eine neue Interpol-Studie. Und auch der Wilderei von Tigern sind keine Grenzen gesetzt. Die prächtigen Grosskatzen stehen vor ihrer Ausrottung.Lyon / Hamburg, 7. März 2013Auf eine bislang völlig vernachlässigte Dimension der Wilderei macht Interpol aufmerksam: Der Elfenbeinhandel im Internet. So veröffentlichte heute die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation mit Sitz in Lyon eine neue Studie mit dem Namen "Project Web". Und diese macht klar: In Europa boomt der Onlinehandel mit Elfenbein. Das meiste Elfenbein (Bild: Chinesische Schnitzerei) stammt von gewilderten Elefanten.
Schwierige Kontrollen
So bräuchten beispielsweise Verkaufende keine Dokumente einzustellen, welche die Legalität des Elfenbeinverkaufs beweisen. In vielen Ländern müssten die Vollzugsbeamten erst eine Vollmacht einholen, um die Kontaktdaten der Verkaufenden zu erhalten, mit denen sie die Legitimität des angebotenen Elfenbeins prüfen könnten. Nur schon eine einfache Gesetzesänderung, die solche Papiere beim Einstellen des Angebots erfordert, würde die Arbeit der Beamten und Beamtinnen "deutlich erleichtern", heisst es in der Medienmitteilung.
Project Web sei übrigens "die erste international koordinierte Untersuchung des illegalen Online-Handels mit Elfenbein", erklärt Robert Kless, Leiter der Kampagne gegen illegalen Wildtierhandel beim Ifaw Deutschland. Seine Forderung: "Es ist dringend notwendig, dass Vollzugsbehörden global zusammenarbeiten, um den Profiteuren des blutigen Elfenbeingeschäfts das Handwerk zu legen, die zunehmend das Internet für ihre kriminellen Aktivitäten nutzen." Denn bereits frühere Ifaw-Untersuchungen hätten gezeigt, dass Elfenbein das am meisten gehandelte Wildtierprodukt im Internet ist", sagte Kless. Über Elfenbeinzähne verfügen übrigens auch andere Tiere: Flusspferde, Walrosse oder Eisbären beispielsweise.
Die Körperteile der Tiger (in Afrika gibt es keine), stammten aus rund 13 asiatischen Ländern: Felle, Knochen, Zähne, Krallen und Schädel. 89 Prozent der Beschlagnahmungen seien ausserhalb der Schutzgebiete vorgenommen worden. In einer heutigen Medienmitteilung schreibt der WWF zum Report: "Eine erschreckende Erkenntnis daraus ist, dass die Aufgriffe von lebenden Tigern in den letzten Jahren zunahmen: Seit der letzten Cites-Konferenz vor drei Jahren wurden 61 lebende Tiger aufgegriffen." Unter dem verharmlosend wirkenden Begriff "Aufgriffen" versteht die Panda-Organisation die zumeist brutale und traumatisierende Gefangennahme der Grosskatzen.
Noch 3'200 Tiger
Damit stehe die Grosskatze in ihren Lebensräumen in Bangladesch, Bhutan, Kambodscha, China, Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Nepal, Russland, Thailand und Vietnam "kurz vor ihrer Ausrottung". So fordert der WWF die "Tigerstaaten" auf, nationale Handelsverbote durchzusetzen und die Bekämpfung der organisierten Kriminalität rund um den illegalen Handel mit Tiger-Produkten zu verschärfen. Weiterführende Links: |
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