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Schweizer Palmölkonsum beschleunigt Urwaldvernichtung

In der Schweiz wird immer mehr Palmöl konsumiert - auf Kosten der letzten Regenwälder. Nun schlägt der Bruno Manser Fonds Alarm.
Basel, 13. Oktober 2009

Die rasch wachsenden Verbraucherzahlen verderben den Appetit: Allein in der Schweiz hat sich der Verzehr und sonstige Verbrauch von Palmöl in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Dies meldet der Bruno Manser Fonds (BMF) in Basel in seiner heutigen Medienmitteilung, die sich auf die Ergebnisse neuer Recherchen bezieht. Mit einer Jahresproduktion von über 40 Millionen Tonnen ist Palmöl das global meist verwendete Pflanzenöl - vor Sojaöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl.

Nach Angaben der eigenössischen Oberzolldirektion hätten 2008 die Schweizer Palmöl-Importe mit knapp 60'000 Tonnen "einen neuen Rekordwert" erreicht. Zur Produktion dieser Menge müssten Regenwälder mit einer Fläche von rund 160 Quadratkilometer umgehauen werden (Bild). Das ist mehr als viermal die Fläche des Kantons Basel-Stadt. Noch 1998 lag der eidgenössische Palmöl-Konsum unter 20'000 Tonnen.

"Alle Bemühungen untergraben"

Der Bruno Manser Fonds zeigt sich von der rasanten Zunahme des Palmöl-Konsums beunruhigt. Einsatz und Verwendung von Palmöl müssten rasch reduziert werden, verlangt die Organisation von der Schweizer Industrie und den Konsumierenden. "Mit dem steigenden Konsum werden alle Bemühungen untergraben, die Palmöl-Produktion ökologische Mindeststandards erfüllen zu lassen", kritisiert BMF-Geschäftsleiter Lukas Straumann. Seine Begründung: Die Ausbreitung von Ölpalm-Plantagen sei die Hauptursache für die rasch fortschreitende Zerstörung der tropischen Regenwälder in Südostasien.

 

Gegenüber OnlineReports verwies Straumann auf die desperate Lage der indigenen Regenwaldvölker. "Da die Monokulturen häufig ungefragt auf dem gerodeten Land der Indigenen angelegt werden, werden auch ihre Rechte verletzt. Das ist nicht verantwortbar." Die Recherchen bei der Nahrungsmittelindustrie hätten ergeben, dass beinahe jedes zehnte Lebensmittel Palmöl enthalte. Konsumenten und Konsumentinnen könnten dies aber oft gar nicht erkennen, da das problematische Palmöl unter der Sammelbezeichnung "pflanzliche Fette" deklariert sei.

 

Meist verwendete Pflanzenfett

 

Palmöl stammt laut BMF "meist aus Monokulturen in Malaysia und Indonesien". Es wird in der Nahrungsmittelindustrie, der Kosmetikindustrie, der chemischen Industrie und als Tierfutter verwendet. Als "besonders problematisch" kritisiert der BMF die neuerdings propagierte Verwendung von Palmöl als Agro-Treibstoff.

Kürzlich kamen die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS wegen ihrer Finanzierung des indonesischen Palmöl-Konzerns Golden Agri Resources International in die Kritik. Pikant: Im Gegensatz zu den Schweizer Banken hat die Weltbank auf Druck von Umweltschutzorganisationen seit diesem August die Finanzierung der indonesischen Palmöl-Industrie sistiert.

 

Palmöl-Boom dank dem Bann von Transfettsäuren

 

Die ebenfalls angefragten Grossverteiler Migros oder Coop seien sich der Palmöl-Problematik bewusst, erklärte Lukas Straumann. Sie berücksichtigten Lieferanten, die sich als Mitglieder der Güteorganisation Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) über ein Kompensationsverfahren für nachhaltige Anbaupraktiken einsetzen. Ob damit alle Produkte mit Palmöl abgedeckt sind, bleibe vorderhand aber fraglich.

 

Ein Grund, weshalb der Konsum von Palmöl stark zugenommen hat, liegt im wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Dieses fördert den Verzicht auf Transfettsäuren und gehärtete Öle zugunsten des viel gesünderen Palmöls. Das Problem ist, dass zurzeit neben Kokosöl, Palm- und Palmkernöl keine anderen festen Fette existieren, die in grösseren Mengen angebaut werden können. Der Gesundheit noch weit weniger zuträglich dürfte allerdings eine Welt ohne Regenwälder werden.




Weiterführende Links:
- Neue Offensive gegen Schweizer Grossbanken
- Tropenwälder: Kampfansage gegen Agrotreibstoffe
- "Luzerner Rohstoffkonzern Trafigura zerstört Regenwald"
- Tropenholz: "Jumbo"kann sich Spende "nicht leisten"
- Kanadischer Zellstoff für Clariant: Häuptling Qwatsinas bleibt frei
- Hotelkonzern Accor lehrt Holzgigant Interhill Moral
- Nationalrat bejaht Holz-Deklarationspflicht
- CS-Partner Samling stoppt illegale Abholzung
- Ein Schweizer Kraftakt für die letzten Urwälder solls richten
- Holzwäsche-Importe beschmutzen die Schweiz
- Die Stimme des Regenwaldes soll auch hör- und sichtbar werden


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

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Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

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persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

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