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BaZ-Frontseite-Werbung stösst auf harsche KritikBasel, 3. Januar 2008Die "Basler Zeitung", die nach der Trennung von Publicitas seit Jahresbeginn in eigener Regie Anzeigen akquiriert, begrüsste gestern Mittwoch in ihrer ersten Ausgabe des neuen Jahres ihre Leserinnen und Leser statt mit Inhalten mit einer ganzseitigen Autowerbung, die sich auf der ganzen Seite zwei fortsetzte. Diese in der Geschichte des Basler Printmediums unseres Wissens erst- und einmalige kommerzielle Präsentation stiess jedoch beim Publikum auf eine Welle der Empörung. Die Ablehnung kommt in einer ganzen Serie von spontanen Leserbriefen zum Ausdruck, die bereits in der heutigen Donnerstag-Ausgabe publiziert wurde. Darin hagelt es an Kritik: "Wann gibt es die BaZ endlich gratis?", "Warum bezahlen wir für die Zeitung?" oder "Seid ihr jetzt kollektiv durchgestartet?", fragten sich empörte Leserinnen und Leser. Ein Leser schreibt: "die BaZ zeigt uns zum Jahresauftakt auf eindrückliche Art, dass sie für viel Geld bereit ist, ihr Gesicht und damit ihre Identität an den Meistbietenden zu verkaufen." Auch OnlineReports wurde spontan auf den Neujahrs-Auftritt der "Basler Zeitung" angesprochen. "Diese Werbung kommt mir wie ein Angsttrieb vor", meinte ein langjähriger BaZ-Leser. Weiterführende Links: "Mitten im Text als ein Pop-up" Passend zur ganzseitigen Frontreklame ist auch BaZ online: Wenn man die aktuellen News anklickt, erscheint seit Tagen jeweils mitten im Text als ein Pop-up-Insert eine Champagnerflasche mit einem animierten knallenden Korken ...
Das ist besonders lustig, wenn der Text von einem jungen tödlich verunglückten Skispringer handelt oder vom Flugzeugabsturz oder Terroranschlägen. Da heisst es jeweils mitten im Text (bildlich): na dann Prosit! und Plopp!
Da fast jede zweite Meldung ein Unglück betrifft, ist das mehr als zynisch. Vielleicht meldet sich demnächst ein EHC Basel-Fan: Denn auch dort - mitten in der Meldung von der x-ten Niederlage heisst es: Prosit! Plopp!
Dann gönnen wir der BaZ den Zaster, den sie auf Kosten des Anstandes einkassiert. Prost! Heinrich Löffler, Romanshorn "Ein Affront gegenüber der Kundschaft" Offenbar bin ich nicht der Einzige, der entsetzt auf die erste BaZ im neuen Jahr reagiert. Ein Affront, die zahlende Kundschaft so im neuen Jahr zu begrüssen! Wenn das der Stil des neuen "Produktionsteams" ist, das - zwei Blätter weiter hinten erzählt - den ersten Bund gestaltet hat, dann Gute Nacht BaZ!
Offenbar ist - nicht nur im Privatfernsehen - der Punkt erreicht, an dem man auch als zahlender Kunde die Information nur noch darum mitgeliefert bekommt, dass man die Überhand nehmende Werbung konsumiert. Ade freie Presse! Rolf Keller, Basel |
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