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Quelle: Twitter

Der fatale Stinkefinger von SP-Nationalrätin Samira Marti

Bern/Binningen, 2. April 2021

Wenn es die Absicht von Nationalrätin Samira Marti (SP, BL) gewesen sein sollte, sich im Wonnenbad von über 2'000 "Likes" zu suhlen, dann ist der Plan aufgegangen, dem neuen "Nebelspalter" von Markus Somm via Twitter den Stinkefinger zu zeigen.

Grund: Das rechte Satire-Medium hatte die nach seiner Meinung acht sonderbarsten Vorstösse der letzten Session aufgelistet. Gleich zwei davon stammen aus der Feder der jungen Baselbieterin. Beim einen Kommentar war Martis Konterfei zu sehen, beim zweiten nur eine Textpassage: "Noch ein Bild von Samira Marti erspare ich Ihnen an dieser Stelle."

Das liess die Politikerin nicht auf sich sitzen und antwortete via Twitter: "Offenbar fehlen euch gute Fotos von mir. Kein Problem, habe soeben folgendes Portrait exklusiv rahmen lassen und auf der Post abgeben (Rechnung liegt bei). Herzlich, Samira." Gemeint ist das oben dokumentierte, lachend präsentierte "Portrait" als Stinkefinger-Selfie.

Das hätte Samira Marti besser unterlassen. Denn mit ihrer symbolischen Kraftmeierei reiht sie sich ein in die wachsende Schar von Berner Abgeordneten, die einen eskalierend rüpelhaften Stil zum neuen Standard der politischen Auseinandersetzung machen. Zu ihnen gehört der SVP-Nationalrat Andreas Glarner, der den Namen der Basler Nationalrätin Sibel Arslan in den Dreck zog.

Die Mittelfinger-Geste, die unter Psychos auf vier Rädern besonders beliebt ist, könnte eventuell noch als Spätfolge von Samira Martis Juso-Aktivismus entschuldbar sein. Doch die 27-jährige gebürtige Liestalerin sitzt immerhin seit Dezember 2018 in der Grossen Kammer. In bald zweieinhalb Jahren sollte die begabte Politikerin die Grenzen der noch tolerierbaren Peinlichkeiten ausgelotet haben, die sie jetzt überschritten hat.

Es ist einfach weder professionell noch cool, wenn Satire nicht als das hingenommen werden kann, was sie ist. Wenn auf jedes Pfüpfchen geglaubt wird, mit einem Pfupf reagieren zu müssen. Wenn eine prononcierte Linke einem rechten Magazin zu einem absehbaren publizistischen Strohfeuer verhilft, über das sich das Somm-Produkt mit allem Recht diabolisch freut.

Die Masterstudentin der Ökonomie nutzte eine harmlos-bissige Bemerkung zudem zur Selbstinszenierung als eine Art Sophia Loren der Bundeshauskuppel mit einer ordinären Geste, die dem Ideal einer ernsthaften Kämpferin so gar nicht entspricht. Sie hätte erwarten müssen, dass ihr Stinkefinger-Sujet, das sie nicht so schnell wieder los wird, auch männliche "Fantasien" über ihr Aussehen anregt, wie auf "nau.ch" nachzulesen ist.

Sind es nicht gerade die politisch bewussten Frauen, die seit Jahren gegen die Reduktion auf ihr Aussehen und Äusseres kämpfen – und in Einzelfällen wie diesem selbst in die Narzissmus-Falle treten? Es gibt eben auch den linken Populismus.



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"Die Hand nah am Körper"

Der Mittelfinger ist nicht voll ausgestreckt, die Hand nah am Körper, das Gesicht freundlich, von Aggression keine Spur - wo ist das Problem?


Martin Brändle, Basel




"Da muss Mann und Frau Kante zeigen dürfen"

Ich schätze Ihre Kommentare sehr, meist ausgewogen und besonnen, seltenst ein Schnellschuss. Doch diesmal kann ich nicht nachvollziehen, warum Sie Frau Marti so hart angehen.

Zuerst zum neuen "Nebelspalter" und dem kleinen grossen Herausgeber Herrn Somm, eine persönliche Notiz. Vor etwa zehn Jahren überquerte ich am "Bankenplatz" in Basel den Fussgängerstreifen, vor mir enerviert sich der kleine grosse Herr Somm gegenüber Herrn Silvio Borner über eine Ostschweizer Regierungsrätin: Er nennt die Dame wortwörtlich eine Regulierungsschlampe.


Nun meine Wahrnehmung: Eine, die Regulierung will, ist wohl eine von der SP, dass er sie noch Schlampe nennt im selben Wort: unterirdisch!

Und nun der Sprung zur Bildlegende von Frau Marti (wir wollen Ihnen kein zweites Bild zumuten): Dies ist in diesem Kontext genauso unterirdisch und ich glaube, da muss Mann und Frau Kante zeigen dürfen und diesen Vollpfosten entgegentreten – diese latente Überheblichkeit und darf ich / ich darf das als Mann sagen (?) – diese Chauvis kotzen mich an – und diese Überheblichkeit hat System! 

Ich kann also nur hoffen, dass nach dem Trauerspiel das Herr Somm mit der BaZ veranstaltet hat (er hat keines seiner grosskotzigen Versprechen eingelöst) die Geschichte mit dem "Nebelspalter" auch ein schnelles Ende hat.


Dominic Lambelet, Basel




"Maximal 12 Monate"

Meiner Meinung nach geht Satire wirklich anders. Mit der Umpositionierung fischt der neue Besitzer im gleichen Teich wie eine "Weltwoche" oder die "Schweizer Zeit". Und dieses Segment ist sehr beschränkt.
 

Ich gebe dem "neuen" Nebelspalter maximal 12 Monate, dann sind 60 bis 70 Naive um 100'000 Franken gescheiter. Die BaZ lässt grüssen.


Nicolas Müller, Westkapelle NL




"Satire ausserdem nur noch im Untertitel"

Satire muss in der Tat als das hingenommen werden was sie ist. Sie darf allerdings nicht beleidigend sein; für den Nebelspalter ist Satire ausserdem nur noch im Untertitel zu erahnen. Die Reaktion von Samira Marti ist darum angemessen. Sie kann auch nicht mit SVP-Glarners Bemerkungen verglichen werden, der auf plumpe Weise Ratskolleginnen in die Pfanne haut und dies auch nicht satirisch meint.


Peter Bächle, Basel




"Etwas zu empfindliche Reaktion"

Also echt – ist das nicht eine etwas zu empfindliche Reaktion? Ich jedenfalls sehe nicht nur den "Stinkefinger", sondern auch ihr Gesicht. Da ist doch die "Message" …!

 


Peter Waldner, Basel



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).