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© Screenshot by OnlineReports-Leser /Foto BLT


Über Nacht wurde die Waldenburgerbahn zum Tram

Obwohl schmalste Schmalspur der Schweiz gilt die Waldenburgerbahn (WB) zwischen Liestal und Waldenburg eben als "Eisenbahn". In der Nacht auf gestern Sonntag mutierte sie ganz still zum "Tram". Die Stille hat Gründe.
Waldenburg/Liestal, 16. Dezember 2019

Die 13,1 Kilometer lange Eisenbahn durch das Waldenburgertal ist mit einer Spurbreite von nur gerade 75 Zentimetern die schmalste Schmalspurbahn nicht nur der Schweiz, sondern sogar Europas. Noch heute ist im Tal Stolz darüber zu spüren, dass das öffentliche Transportmittel rechtlich als eine Bahn gilt. Doch das Bangen begann, als OnlineReports im Juni 2014 von Plänen berichtete, wonach die WB von der Baselland Transport AG (BLT) übernommen werden soll, die Tram- und Buslinien betreibt.

Tram mit einem Meter Spurweite

Seit die Aktionäre der beiden lokalen Transportunternehmen im Jahr 2016 dem Aufgehen der WB in der BLT zugestimmt hatten, wurde im Tal klar, dass die Tage ihrer "Eisenbahn" gezählt sein werden. Denn die BLT verfügte bisher formell über keine Konzession zum Betrieb einer Zugsverbindung. Weil aber das WB-Rollmaterial und das Trassee samt Hochwasserschutz dringend erneuert werden müssen, entschloss sich die BLT, die Bahn- in eine Tramlinie zu verwandeln. Der gewaltige Umbau mit Kosten in Höhe von 360 Millionen Franken erfolgt in den nächsten Jahren.

Obschon die Trams der BLT eine um 25 Zentimeter breitere Spurweite haben als die Waldenburgerbahn und komfortabler sein werden, bleibt im Tal ein Wermutstropfen: Die Bewohner von Hölstein, Niederdorf, Oberdorf und Waldenburg lieben ihr Schmalspurbähnli, das sie liebevoll "Waldenburgerli" nennen. Sie verlieren zwar nicht die Erschliessung mit Schienen, aber eine "Eisenbahn". Weil die neue Bahn eben faktisch ein Tram sein wird.

Der neue Fahrplan bringt's ans Licht

Man spürt: Die Sache ist emotional. Darum wird sie auch ungern öffentlich thematisiert. Doch zum Fahrplanwechsel in der Nacht auf gestern Sonntag mutierte die "Bahn" offiziell plötzlich zum "Tram", obschon – wie seit Jahrzehnten – immer noch die alte WB zirkuliert.

Den Beleg für die offizielle Umfirmierung der WB haben wir einem aufmerksamen Leser aus Hölstein zu verdanken. Er stellte fest (und sicherte per Screenshot, Aufmacherbild oben), dass die Linie im SBB-Onlinefahrplan am Samstag noch mit einem "R" (offizielle Abkürzung für "Regio-Nahverkehrszug mit Halt an allen Stationen") samt dazugehörigem Bahn-Logo figurierte. Am Sonntag waren an ihrer Stelle das Tram-Logo und der Buchstabe "T" (für Tram) sichtbar.

WB-Logo auch am neuen Rollmaterial

Das tatsächliche Tram der BLT in den gelb-roten Grundfarben des Unternehmens wird aber erst in genau drei Jahren durch das Waldenburgertal gleiten.

Auch wenn die Firmenführung vom farblichen Erscheinungsbild der BLT nicht abrücken will, zeigt sie doch viel Verständnis für die emotionale Befindlichkeit der Talbewohner. Die Tramlinie darf nicht nur weiterhin "Waldenburgerbahn" genannt werden, "als Hommage" wird sogar ein topmodernes WB-Signet die Front und Seiten der nagelneuen Tramkompositionen zieren.
 
Mehr noch – und dies dürfte die Talbewohner  am meisten freuen: "Konzessionsrechtlich ist und bleibt die WB eine Bahn", konstatiert BLT-Direktor Andreas Büttiker gegenüber OnlineReports.




Weiterführende Links:
- Waldenburgerbahn und BLT: Es gibt Fusions-Pläne
- Waldenburgerli: Stadler Rail liefert zehn neue Fahrzeuge
- Gemeinde Waldenburg erhält ein neues Bahnhof-Bijou
- Waldenburgerbahn: Direktor Peter Widmer geht
- Waldenburgerbahn geht in der Baselland Transport AG auf
- Fusion BVB und BLT ist vom Tisch: Neuer Verkehrsverbund
- Gesichert: Das "Waldenburgerli" bleibt auf dem Gleis
- Übergänge an der Waldenburgerbahn werden sicherer
- Nostalgie-Dampflokomotive setzte Kornfeld in Brand


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"Auch andere Bahnen haben diese Spurweite"

Die Bemerkung im Bericht zum Fahrplanwechsel vom 16. 12. 2019, dass die Waldenburgerbahn "mit einer Spurbreite von nur gerade 75 Zentimetern die schmalste Schmalspurbahn nicht nur der Schweiz, sondern sogar Europas" ist, stimmt nicht. In Ostdeutschland sind heute noch eine ganze Reihe von Resten einstiger grosser Schmalspurnetze mit derselben Spurweite - sogar mit regulärem Dampfbetrieb - in Betrieb.

Erwähnt seien stellvertretend die Linie Zittau-Bertsdorf-Oybin/Jonsdorf oder die wunderschöne Strecke vor den Toren Dresdens Radebeul-Radeburg. Dort werden die Schmalspurbahnen mit Erfolg auch touristisch betrieben. Es ist meines Erachtens sehr bedauerlich, dass der spezifische Charakter der Waldenburgerbahn durch die bevorstehende Umstellung auf den städtisch anmutenden Betrieb verloren geht.


Stephan Jon Tramèr, Basel




"WB-Tram wird einiges angenehmer sein"

Ein Bekannter von uns trauert dem Bähnli nicht viele Tränen nach, hatte er doch Mühe mit seinem Rollator beim Ein- und Aussteigen beim jetzigen Waldenburgerli. Er und andere Behinderte versprechen sich vom WB-Tram einiges angenehmer transportiert zu werden.


Bruno Heuberger, Oberwil



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(er, ihn)

RückSpiegel


Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

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In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.