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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Schock für "Baselworld": Weitere Top-Marken steigen aus

Es wirkt wie ein Zusammenbruch in Raten: Jetzt verlassen Uhren-Weltmarken gleich gruppenweise die "Baselworld". Das Basler Messeunternehmen zittert: Es steht in der grössten Krise seiner Geschichte.
Basel, 14. April 2020

Die "Baselworld", die einst führende Weltmesse für Uhren und Schmuck, muss eine weitere Schock-Nachricht hinnehmen: Nachdem schon früher die Swatch-Gruppe ihre Präsenz am Flaggschiff der MCH Group aufgekündigt hatte, geben jetzt auch weitere Top-Marken wie Rolex, Patek Philippe, Chanel, Chopard und Tudor ihren Ausstieg aus der "Baselworld" bekannt, wie sie gemeinsam mitteilen.

Uhren-Giganten beklagen Vertrauensverlust

Die dissidenten Unternehmen wollen im Genfer "Palexpo" einen neuen Uhrensalon lancieren. Gemeinsam veranstaltet mit der "Fondation de la Haute Horlogerie" soll die Messe Anfang April 2021 stattfinden – und damit zeitgleich mit dem Genfer Uhrensalon "Watches & Wonders". Die Abkehr von der Basler Uhrenmesse sei die Folge "mehrerer nicht abgesprochener und einseitiger Entscheide", die die Direktion des Basler Messebetreibers MCH Group gefällt habe, wie die "Handelszeitung" berichtet.

"Wir haben seit 1939 an der 'Baselworld' mitgemacht", zitiert die Zeitung Jean-Frédéric Dufour, den Generaldirektor von Rolex sowie Chef von Tudor. Leider habe es "Entwicklungen dieser Veranstaltung und Entscheide der MCH Group" gegeben, dass "wir uns zum Rückzug entschlossen haben". Patek-Philippe-Präsident Thierry Stern beklagte einen "Vertrauensverlust".

MCH Group "überrascht" und "bedauert"

"Mit grosser Überraschung und ebenso grossem Bedauern" nimmt die MCH Group die "Absage wichtiger Aussteller" an der "Baselworld" zur Kenntnis. Der neue Termin für die notwendige Verschiebung der Baselworld 2020 sei "gemeinsam mit führenden Ausstellern definiert" worden. Ziel sei es gewesen, "den frühest- und bestmöglichen Termin für die Industrie nach den Covid-19 bedingten Massnahmen zu finden".

Die sich jetzt abwendenden Unternehmen – "inklusive Rolex", wie MCH betont – hätten sich "für die Verschiebung in den Januar 2021 ausgesprochen". Sie seien zudem im Ausstellerkomitee vertreten, in dem die künftige Vision der "Baselworld" mehrmals diskutiert worden und auf positive Resonanz gestossen seien.

Verschwörung der edlen Welt-Marken

Die Absicht einer Abwanderung nach Genf sei auch "in unzähligen Einzelgesprächen" nie erwähnt worden. Die MCH Group müsse daraus schliessen, "dass die entsprechenden Pläne seit längerer Zeit vorbereitet worden sind und die Diskussionen über die finanzielle Regelung der Absage der 'Baselworld' 2020 nun als Argument vorgeschoben werden". Im Klartext heisst das: Eine Verschwörung der edlen Welt-Marken gegen den Basler Veranstalter, der sich rundum verschaukelt fühlt.
 
Aufgrund der positiven und unterstützenden Feedbacks der Ausstellerschaft – insbesondere auch der kleineren und mittleren Aussteller aus der Uhren-,  Schmuck-, Edelstein- und Zulieferer-Industrien – entschied die MCH Group im vergangenen Jahr, "substantielle Beträge in die Weiterentwicklung der 'Baselworld' und in den Aufbau zusätzlicher, digitaler Plattformen zu investieren". Dies, obwohl die "Baselworld" seit 2019 Verluste schreibt, die sich durch die Verschiebung aufgrund von Covid-19 noch vergrössert hätten.

Kann die "Baselworld" überleben?

Wie es mit dem einstigen Prunkstück im Portfolio der MCH-Gruppe weitergeht, ist offen. Sie will "in den nächsten Wochen über die Weiterführung der 'Baselworld' und die Investitionen in ihre langfristig ausgerichtete Weiterentwicklung entscheiden", heisst es in einer Medienmitteilung von heute Dienstagabend.




Weiterführende Links:
- MCH Group widerspricht Behauptungen: "Wir sind stabil"
- Virus: MCH Group sagt "Art Basel in Hong Kong" 2020 ab
- Frustrierte Messe-Aktionäre verlangen ausserordentliche GV
- Basler Messe stösst Beteiligung an "Art Düsseldorf" ab
- SP: Kanton muss im Messe-Verwaltungsrat bleiben
- Messe-VR: GLP fordert Rücktritt von Herzog und Brutschin
- Basler Messe-Geschäft steckt tief in den roten Zahlen
- Der neue CEO der MCH Group heisst Bernd Stadlwieser
- Bei der Messe Schweiz kündigt sich ein Personalabbau an
- Messe-Krise: SVP verlangt GPK-Untersuchung
- "Baselworld"-Krise: Rücktritt von Messe-CEO René Kamm
- Vischer, Brutschin und Soland: Zum Rücktritt aufgefordert


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"Eine gewisse Überheblichkeit"

"Eine Verschwörung der edlen Welt-Marken gegen den Basler Veranstalter, der sich rundum verschaukelt fühlt."

Tatsächlich? Eine Verschwörung? Nicht etwa ein fähigeres, besseres Marketing des Genfer "Palexpo"?

Ich habe als "Nachbar" der Messe stets ein kommunikatives, erfreuliches Messe-Marketing erleben dürfen, die sich stets um das gute Verhältnis zu den Anwohnern bemüht und gekümmert hat. Das war durchaus nicht so einfach, wie man meinen möchte. Vor Jahrzehnten aber als Kunde schon eine gewisse Unbeweglichkeit erfahren; besonders in der Preisgestaltung. Der Eindruck (z.B. auch Leerstand sei besser als tiefe Preise) zeugte schon damals von einer gewissen "Beamtenmentalität". So nach dem Motto: "Die Regeln machen wir!"

Die weltweite Nachfrage nach Messen verschärft zwangsläufig den Konkurrenzkampf unter den Messeveranstaltern. Wer da auf Kontinuität setzt, kann durchaus der Gewinner sein; oder halt eben auch nicht. Wenn dann noch so leise (und typisch baslerisch) eine gewisse Überheblichkeit durchschimmert (die Abkehr von der Basler Uhrenmesse sei die Folge "mehrerer nicht abgesprochener und einseitiger Entscheide") – darf man sich nicht wundern.


Peter Waldner, Basel




"Terminfrage als Alibi-Argument"

Eigenartig, da wurde jahrelang von namhaften Austellern lauthals beklagt, die Baselworld fände mit März/April im völlig falschen Zeitpunkt statt. Aufgrund der Coronakrise hat die Messe Schweiz Baselworld 2020 annulliert und neu auf Januar 2021 geplant. Nun wollen offenbar die klagenden Aussteller am Genfer Luxussalon teilnehmen welcher im März oder April 2021 stattfinden soll. Es scheint, die Terminfrage wird nur als Alibi-Argument vorgeschoben.


Willi Rehmann, Binningen




"Kunden stimmen mit den Füssen ab"

Es ist ein lange angekündigter "Schock", den die MCH Group nun erreicht. Dass jetzt die Flaggschiffe des Flaggschiffs "Baselworld" nach Genf segeln, habe die Spatzen (Wirtschafts- und Fachpresse) schon lange von den Dächern gepfiffen. Um so mehr erstaunen mich Worte wie "Dissidenten" und "Verschwörung".

Das zeigt, wie falsch die MCH Leitung liegt. Kunden stimmen mit den Füssen ab, wenn sie nicht gehört und ernst genommen werden. Und das machen nicht nur das Publikum, sondern auch die Aussteller. Die Messe ist tot, es lebe die Messe. Nach diesem Motto werden Messen heute neu erfunden. Wer hier beim Alten bleibt, verliert garantiert – und das macht die MCH Group trotz aller Warnrufe und Interventionen.


Daniel Kobell, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).