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Finma prüft suspektes Treiben von Multimilliardär Taib

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) wird sich aufgrund von Hinweisen des Bruno Manser Fonds mit den verdächtigen Beziehungen des umstrittenen Sarawak-Regierungschefs Abdul "Taib" Mahmud zur Schweiz befassen.
Basel, 12. Mai 2011

Jetzt will es auch die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey wissen: Hat Abdul "Taib" Mahmud, Regierungschef des malaysischen Teilstaates Sarawak und Milliardär, in der Schweiz suspektes Geld gebunkert? Oder ist der als Kleptokrat verschrieene Herrscher hierzulande sogar im Besitz weiterer Vermögenswerte? Um dies herauszufinden, hat Calmy-Rey die Finma über mögliche Vergehen ins Bild gesetzt. Dies, indem sie den auch auf Geldwäscherei spezialisierten Finanz-Detektiven der unabhängigen Aufsichtsbehörde einen Brief des Bruno Manser Fonds (BMF) weiterleitete.

Im Schreiben vom 17. März dieses Jahres informierte Geschäftsführer Lukas Straumann die Landesregierung über enge Verbindungen "Taibs" in die Schweiz. Dies im Rahmen der weltweiten BMF-Kampagne gegen den Potentaten und Hauptverantwortlichen der planmässigen Vernichtung der Regenwälder und die Entwurzelung der dort lebenden Völker in Sarawak.

Seit Jahren wirft die Menschenrechts- und Umweltorganisation auch den Schweizer Grossbanken vor, sie mache mit der seit 1981 regierenden "Taib"-Familie auf Kosten der Menschenrechte nicht verantwortbare Geschäfte. "2004 legte die UBS für die im Besitz des Staates Sarawak stehende Sarawak Corporate Sukuk am malaysischen Offshore-Finanzplatz Labuan eine islamische Anleihe von 350 Millionen US-Dollar auf", präzisiert der BMF in seiner heutigen Medienmitteilung einen der Vorwürfe.

Belastete Ehe-Schliessung


Überdies, so recherchierte die Basler Organisation, seien 2010 auch familiäre Bande zwischen dem Alpenland und dem heute fast gänzlich zerstörten Urwaldparadies geknüpft worden. Sie zitiert die Hochzeit von "Taibs" Nichte Elia Geneid Abas, die letztes Jahr hierzulande dem Schweizer Hotelmanager Matthias Sutter ihr Ja-Wort gegeben hat. Nichts gegen das neue Eheglück, versichert Straumann gegenüber OnlineReports. Haarsträubend sei dagegen, dass die frisch Vermählte von der Regierung Sarawaks Plantagenkonzessionen geschenkt erhielt: "Rund 10'000 Hektaren Land, das indigenen Gemeinden weggenommen wurde".

BMF-Chef Straumann gibt sich aufgrund jahrelanger Nachforschungen überzeugt davon, dass Abdul "Taib" Mahmud – Regierungschef, Finanzminister und Minister für natürliche Ressourcen in Personalunion – sein Milliarden schweres Vermögen nur durch Abholzung, Landraub und Korruption anhäufen konnte. Darum verlange der Bruno Manser Fonds die rasche Blockierung "allfälliger Taib-Vermögen" in der Schweiz. Bundespräsidentin Calmy-Rey findet das Anliegen aber zum jetzigen Zeitpunkt "kaum zielgerichtet", wie sie in ihrem Antwortschreiben vom 8. April – mit einem Dank "für Ihr Engagement gegen die Korruption" – schreibt. Denn noch seien "die betroffenen Personen an der Macht", weshalb die notwendigen Rechtshilfegesuche nicht gestellt werden könnten.


"Kampf um sauberen Finanzplatz"

Da die Finma für Fragen der Finanzplatzaufsicht und der Geldwäscherei zuständig sei, habe sie ihr das BMF-Schreiben weitergeleitet. "Seit Jahren kämpfen wir für einen sauberen Finanzplatz", so die Bundespräsidentin, "zum Beispiel mit einer umfassenden Geldwäschereigesetzgebung", die weitgehende Sorgfalts- und Meldepflichten für die Finanzinstitute vorsieht, speziell für Gelder von politisch exponierten Personen. Am 10. Mai teilte die Finma dem BMF mit, seinen im Brief erwähnten Hinweisen "im Rahmen unserer Aufsichtstätigkeit" nachzugehen.

Mit Befriedigung werden die Vertreter und Vertreterinnen des indigenen Penan-Waldvolkes die Bemühungen der offiziellen Schweiz zur Kenntnis nehmen. Einige unter ihnen treffen dieser Tage in Basel ein, um am Samstag in der Aula der Museen bei der Augustinergasse an der Jahrestagung des BMF teilzunehmen – und die nächsten Schritte im Kampf um das Überleben in ihrer vorab durch "Taibs" Abhholz-Bewilligungen zerstörten Heimat zu besprechen.




Weiterführende Links:
- Schweiz soll Vermögen von Sarawaks Taib einfrieren
- Sarawak-Milliardär Taib als Geldwäscher verklagt
- UBS soll Holzkonzern-Schmiergelder gewaschen haben
- Penan konfrontieren Richter mit Urwaldzerstörungen
- Waldschützer Manser in Sarawak verhaftet
- Breite Allianz gegen malaysisches Holzlabel
- Migros zeigt Flagge und verklagt Palmöl-Frevler
- Penan eröffnen neuen Urwaldpark auf Borneo
- Verschollener Bruno Manser erhält Linde auf dem Petersplatz


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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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