"Dieser Platz erfordert gesunden Menschenverstand"
Ich staune über das Gejammer bezüglich der Gestaltung des Centralbahnplatzes. Angesichts der zehntausenden Menschen, die diesen Platz täglich benutzen, zu Fuss, im Tram, im Bus, im Taxi oder auf dem Velo, sind die Unfallzahlen erstaunlich niedrig. Die Nutzung des Platzes und seiner grossen, offenen Fläche erfordert nur eines: gesunden Menschenverstand (möglichst ohne Musikstöpsel in den Ohren). Wer den Platz betritt/befährt, tut dies selbstverständlich aufmerksam, vorsichtig und mit offenen Augen. Jahrein, jahraus nutze ich diesen Platz – als Pendler – tagtäglich, gelegentlich und ohne mulmiges Gefühl auch mit meinen kleinen Kindern, und nie hatte ich den Eindruck, in Gefahr zu sein. Nähere ich mich einer (in hellblauer Farbe klar gekennzeichneten) Tramschiene, vergewissere ich mich, ob ein Tram kommt. Die Bus- und Taxi-Wendeschlaufe muss man als Fussgänger gar nicht erst betreten, da die übrige Fläche des Platzes gross genug ist.
Von engen Tramperrons zu schreiben, zeugt von Ortsunkenntnis. Am Bankverein, in Riehen Dorf: dort gibt es beklemmend enge Perrons, nicht aber an der Haltestelle Bahnhof SBB.
Es scheint, die allermeisten hätten vergessen, welch Unort dieser Platz vor der Umgestaltung war: Aus einem dunklen, verschmierten, übelriechenden Unterführungsloch wurde man auf einen von Taxis wild überquerten unfreundlichen, wirr möblierten, als Visitenkarte der Stadt gänzlich ungeeigneten "Platz" ausgespuckt. Nach diesen Zuständen sehnt sich wohl niemand ernsthaft zurück.
Alex Klee, Basel
"Wieviele Unfälle braucht es wohl?"
Es war vorauszusehen, dass früher oder später ein schwerer Unfall die Schwächen dieser Fehlplanung aufzeigt. Denken wir doch ein paar Jahre zurück, als noch ein schönes Blumenarragement den Platz verschönerte. Man verliess das Tram und stieg ein paar Treppen hinunter, unterquerte sicher vor Witterung und Verkehr den Platz und gelangte unterirdisch in den Bahnhof, um auch die Perrons von unten zu erreichen. Das funktionierte sicher und problemlos.
Dann kamen die Planer, genannt Architekten mit mehr oder weniger Diplomen. Statt der funktionierenden Unterführung wurde ein zu kleine Passerelle mit entsprechenden Folgen gebaut. Der Zugang zur Unterführung wurde geschlossen, dafür ein Verkehrschaosplatz vom Baudepartement unter der Leitung von Frau Barbara Schneider realisiert.
Wieviele Unfälle braucht es wohl, bis die neue Mannschaft im Bau- und Verkehrsdepartement erkennt, dass nur eine neue Planung und eine neue Führung der zuvielen Tramlinien eine tragbare Lösung bringen? Weshalb müssen sämtliche Linien der BLT auf den Centralbahnplatz? Der Bahnhof ist auch von der Güterstrasse her zu erreichen.
Bruno Honold, Basel
"Eigentlich ein Jammer"
Dieser Platz ist einfach katastrophal. Er wurde schlecht geplant, und man weiss eigentlich nicht, wie das zu verbesseren wäre. Ich war dort schon zweimal in einer prekären Lage, weil ich zwischen zwei Tramzügen stand.
Es ist eigentlich ein Jammer, dass bei der Neugestaltung jenes Platzes nicht eine andere Lösung gefunden wurde, entweder mit einer Unterführung wie vielerorts in der Schweiz, oder mit viel besseren und übersichtlicheren Zugängen.
Samuel Laeuchli, Münchenstein
"Immer wieder kommt es zu heiklen Momenten"
Täglich überquere ich mit dem Velo mindestens zweimal diesen Platz – mein Arbeitsweg. Und obwohl ich natürlich dort angepasst sehr langsam fahre, die Passantenströme abschätze, und die Passanten auch mich einkalkulieren können, kommt es immer wieder zu heiklen Momenten. Gerade dann, wenn Leute noch schnell auf den Zug oder von einer Reise zurückgekehrt, ohne nach links und rechts zu schauen, aufs Tram hetzen. Auch abends wirken die Busstandorte an der Ecke, wenn gerade beide dastehen und viele Leute am Umsteigen sind, sehr provisorisch und tumultähnlich. Beim besten Willen erkenne ich dabei nicht viel Planung. Und wenn eine stattgefunden hat, dann scheint es, dass sie sich ungenügend eingedacht hat, wie die realen Abläufe denn wirklich stattfinden.
Markus Urfer, Basel
"Die vielen Menschen stören"
Eigentlich ist dieser Platz ja grossartig geplant und gestaltet. Das Einzige was stört, sind die vielen Menschen die diesen Platz benützen. Ein paar Schilder „Betreten des Platzes verboten“, und schon wären die Probleme gelöst.
Dieter Hunziker, Basel
"Unsäglicher und entwürdigender Hürdenlauf"
Schrecklich, wenn so etwas passiert! Aber so, wie der Platz gestaltet ist, sind solche Unfälle einfach vorprogrammiert. Ein unsäglicher und entwürdigender Hürdenlauf wird den Fussgängerinnen und Fussgängern abverlangt, und dies an einem der wichtigsten Plätze Basels. StadtplanerInnen, geht schleunigst über die Bücher und macht diese krasse Fehlplanung rückgängig! Andere Städte schaffen sowas doch auch ... (Oder tickt Basel einfach dermassen anders? Man könnte es meinen: Wer hier ankommt, wird zuerst von einem Plakat aus von einem üblem Typen mit der Waffe bedroht, rennt anschliessend um sein Leben – und wer dann noch kann, darf an die Muba?)
Charlotte Graf Brunner, Basel
"Warum fehlt es derart an gesundem Menschenverstand?"
Der Unfall war unvermeidlich, früher oder später. Warum fehlt es den AutorInnen dieser Verkehrsplanung dermassen an gesundem Menschenverstand, und warum haben wir in diesem Kanton keine PolitikerInnen, die den Anstand und die Grösse haben, die Verantwortung für solche Fehlentscheide und Missstände zu übernehmen. Aber das ist in unserer Landesregierung mit anderen Geschäften ja auch so.
Stephan Kalt, Basel
"Diese Gestaltungs-Idee ist mir schleierhaft"
Es ist mir schleierhaft, wie jemand auf die Idee gekommen ist, den Platz so zu gestalten, dass schwere Unfälle zwischen Fussgängern oder Velofahrern und dem Tram geradezu vorprogrammiert sind. Um das selbst im Planungsstadium zu erkennen, muss man eigentlich nicht besonders schlau sein. Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit, dass immer wieder Verletzte oder gar Tote zu beklagen sein werden, kann man eigentlich nur nach einer möglichst baldigen Umgestaltung des Platzes rufen, der immensen Kosten zum Trotz.
René Ernst, Basel
"Planmässiges Chaos auf dem Centralbahnplatz"
Jeder Verkehrsunfall ist schlimm, besonders, wenn jemand verletzt wird. Und jeder Verkehrsunfall ist auf seine Ursache zu analysieren, im Bestreben, bessere Lösungen zu finden. Vor allem dort, wo es offensichtlich besonders gefährlich ist. Beim Centralbahnplatz handelt es sich um einen besonders schwierigen Verkehrsknotenpunk: für Fussgänger und Fussgängerinnen, ganz besonders für behinderte Menschen, ältere Leute oder Familien mit kleinen Kindern, aber natürlich auch für den öffentlichen Verkehr und für die Velofahrenden. So genannte "Near misses" lassen sich täglich beobachten; interessant wäre zu wissen, wieviele Unfälle sich tatsächlich ereignen. Der Bahnhof ist zudem eine Visitenkarte für Basel. Viele Gäste erleben Basel als erstes chaotisch und gefährlich. Muss das so bleiben?
Dominik Lehner, Präsident "Pro Velo beider Basel", Basel