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Museums-Neubau: Einsprache gegen ökologische Lösung

Unerwarteter Einspruch gegen die offizielle Publikation zum Bau für das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv im Basler St. Johann-Quartier: Der WWF Region Basel und Pro Natura Basel erheben Einsprache.
Basel, 8. Juni 2020

Wie die beiden Organisationen heute Montagmorgen schreiben, wenden sie sich nicht grundsätziche gegen den vom Volk beschlossenen Bau mit einem Investitionsvolumen von 214 Millionen Franken. Vielmehr lehnen die beiden Naturschutz-Organisationen die vorgeschlagenen ökologischen Ersatzmassnahmen ab und verlangen deren grundlegende Überarbeitung.

Der Neubau betreffe Flächen, die "ökologisch wertvoll und deshalb im Inventar der schützenswerten Naturobjekte eingetragen sind". Zudem sei das Baugebiet Teil einer ökologischen Vernetzungsachse von erster Priorität, die mit dem Neubau beeinträchtigt werde.

Wiederkehrender Streitpunkt "Ersatzfläche"

Bei den "zerstörten Flächen" handle es sich um Bahnareale, die in Basel zu den wertvollsten noch verbliebenen Naturflächen gehören, aber durch verschiedene Bauprojekte fast alle akut gefährdet seien. Als Beispiele nennen die Einsprecher die Elsässer Bahn, den Gateway Basel Nord, die Hafenbahn und die Überbauung Rangierbahnhof Wolf.

Eine Zerstörung von Naturwerten, wie sie aktuell beim Gateway Basel Nord zur Diskussion steht, müsse aber von Gesetzes wegen angemessen kompensiert werden. Der Ersatz soll "die ökologische Gesamtbilanz in einem regionalen Rahmen wiederherstellen".

Samen für Rangier- und Lagerflächen

Bei den dargelegten, mit 160'000 Franken budgetierten ökologischen Ersatzmassnahmen handelt es sich aber "zum grossen Teil nicht um anrechenbaren ökologischen Ersatz": Auf zwei Betriebsarealen des Tiefbauamtes sollen nur gerade verschiedene teils unzusammenhängende Kleinstflächen entsiegelt werden.

Dies sei zwar ökologisch sinnvoll, schreiben die beiden Verbände. Weil aber die Nutzung als Rangier- und Lagerflächen beibehalten werden soll, entstehe für die Natur kein Mehrwert. Auf einer bereits gekiesten Rangierfläche sollen zu einem Preis von 4'000 Franken Samen ausgebracht werden. Da sich an der Nutzung aber nichts ändert, könne eine Pflanzengemeinschaft, wie sie im Bahnhof St. Johann durch den Neubau verloren geht, nicht aufkommen. Dieser Vorschlag müsse als unzureichender "Scheinersatz" bezeichnet werden.




Weiterführende Links:
- Museum/Staatsarchiv: Basler SVP lanciert Referendum
- Museum und Staatsarchiv: Klares Plädoyer für den Neubau
- Deutliches Votum: Ozeanium-Nein, Ja zu Museum und Archiv


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"Predigt in der falschen Kirche"

Mit Interesse verfolge ich – unter anderem dank den OnlineReports – was in "meiner alten Heimat" die Gemüter bewegt. Als absoluter Verfechter ökologischer Ansprüche frage ich mich nach Lektüre dieses Artikels, wo die Grenze zwischen Anspruch an die Erhaltung von wertvoller Natur und den Bedürfnissen als Mensch in seiner Entfaltung liegt.
 
Es häuft sich, dass Bahnareale, die aus wirtschaftlichen Gründen seit etlichen Jahren brach liegen, von mir durchaus sympatischen Organisationen wie WWF oder Pro Natura Basel zum Schutz reklamiert werden. Dass sich hier im St. Johann oder ennet dem Rhein beim aktuellen Projekt "Hafenbecken 3" die Natur sich ihren Teil zurückerobert hat, ist durchaus positiv zu bewerten. Nur: Was habe ich als Mensch davon? Die Areale sind streng abgesichert und ich kann das, was dort blüht oder kreucht und fleucht, überhaupt nicht bewundern und mich daran freuen. Auf mich wirkt das wie eine "Alibi-Heile-Welt-Mentalität", wie eine Predigt in der falschen Kirche.
 
Im Naturhistorischen Museum passiert das Umgekehrte: Hier wird mir unter Anderem die Bedeutung der Umwelt klar vor Augen geführt, hier lerne ich, die Evolution zu begreifen und bekomme Inputs für mein naturbewusstes Handeln.
 
Ich habe das Privileg, in einem ökologisch weitgehend intakten Flecken Erde inmitten der Natur im Burgund zu leben. Ich darf mich täglich an dem, was sie uns beschert, erfreuen: Gestern eine Smaragdeidechse, heute eine Tigerschnecke, morgen vielleicht eine wildwachsende Orchidee… Ich scheue mich aber auch nicht davor, meinem benachbarten Bauern Fragen zu stellen, über die Bewirtschaftung seines Bodens, seine Sorgen und seine Ideen für die Zukunft.
 
OK – es beginnt im Kleinen, was Grosses bewirken kann. Aber hier frage ich mich ernsthaft, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn sich das Engagement im Umweltschutz auf die berechtigten übergeordneten Anliegen konzentrieren würde, anstatt sich in opportunistischen Details zu verzetteln.


Urs Gysin, Gissey-sur-Ouche F



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).