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"Die CMS steht bisweilen unter dem Verdacht ..."

Die Basler Christoph Merian Stiftung (CMS) will nicht bloss neue Projekte anreissen – wie ihr gelegentlich vorgeworfen wird –, sondern ihren Fokus auch auf nachhaltige Fördertätigkeit ausrichten.
Basel, 29. Oktober 2009

Wenn die in der Öffentlichkeit berühmteste Basler Stiftung jeweils im Herbst zum "Mediengespräch" einlädt – heute im preisgekrönten Internet-Café "Planet13" an der Klybeckstrasse – dann streut sie jeweils immer auch einen diskreten Hinweis ins Informations-Menü: Wir sind mit unserem Stiftungs-Knowhow die richtige Adresse für Schenkungen und Legate, für vermögende Baslerinnen und Basler, die im Sinne des Stifters einen Beitrag "zur Linderung der Not und des Unglücks" leisten wollen, wie es Christoph Merian testamentarisch festhielt.

60 Prozent Langfristprojekte

Dieser Stiftung kann zugute gehalten werden, dass sie auch immer wieder selbstkritische Reflexionen anstellt. So führte Präsident Lukas Faesch (Bild rechts) aus, die CMS stehe "bisweilen unter dem Verdacht, vor allem Projekte anzureissen und kein Interesse an einer langfristigen Fördertätigkeit zu haben". Nach seiner Analyse investiert die Stiftung jedoch 60 Prozent der jährlich ausgeschütteten Mittel in Höhe von rund 11 Millionen Franken in Langfristprojekte ("bis zehn Jahre und mehr"). Als Beispiele nannte Faesch den Merian-Park, den Botanischen Garten in Brüglingen mit jährlich 1,2 Millionen Franken, die Papiermühle, das Literaturfestival, das Stadtteilsekretariat Kleinbasel oder die Gassenküche. Motto: Tu Gutes und sprich darüber.

Das Literaturhaus Basel erhält seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 jedes Jahr 450'000 Franken, das "Union" sei 2003 einen Miet-Erlass und eine Defizitgarantie in gleicher Höhe. Der Schuldenberatungsstelle "Plusminus" erhält im Zeitraum zwischen 2002 und 2012 Zuwendungen von 3,8 Millionen Franken. Als Beispiel eines Engagements, aus dem sich die CMS wegen Projekt-Mängeln zurückzog, nannte Faesch das "Viper"-Festivals für Film, Video und Neue Medien.

Höchste Stiftungsdichte der Schweiz

Allerdings ist die CMS mit ihrem gemeinnützigen Engagement nicht allein: Laut Direktor Christian Felber (Bild links) weist Basel mit 845 gemeinnützigen Stiftungen – eine Stiftung auf 220 Bewohnende – die höchste Dichte der Schweiz auf. Diese Stiftungen bewirtschaften ein Vermögen von nicht weniger als 10 Milliarden Franken. Sinn dieser Stiftungen sei es, "Wirkung zu erzielen", was auch kommerzielles Denken erfordere. So will die CMS in Teilen des Dreispitz-Areals "längerfristig die Ertragssituation verbessern". Auch das übrige Immobilien-Portfolio soll attraktiv bleiben und Marktpreise erzielen. Als Beispiel nannte Felber die Sanierung der Siedlung "Sesselacker" auf dem Bruderholz. Die Investition habe sich gelohnt: Die Nachfrage nach familienfreundlichem Wohnraum sei "enorm gut".

Die Christoph Merian Stiftung ihrerseits verwaltet weitere 23 Stiftungen und steht auch zu externen Stiftungen im Kontakt. Felber hielt selbstkritisch fest, es sei "schade", dass das Zusammenarbeits-Potenzial unter den hiesigen Stiftungen "bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist", womit vermutlich nicht der fehlende Wille der CMS-Institutionen gemeint ist.

Neue Basler Armutsstudie in der Pipeline

Walter Brack, CMS-Leiter der Abteilung Soziales und Stadtentwicklung, ging auf das Internetcafé "Planet13" ("Hier kann jeder surfen") ein, das er als mustergültiges Selbsthilfeprojekt von Armutsbetroffenen bezeichnete. Ende September beschloss die Stiftung, die jährlichen Beiträge an "Planet13" von 40'000 auf 60'000 Franken zu erhöhen. Das von jährlich 30'000 Usern stark benützte Angebot fand bereits Nachahmer in Winterthur und Zürich. In nächster Zeit soll der "Planet" räumlich ausgeweitet werden, wie die Verantwortlichen Christoph Ditzler und Avij Sirmoglu mitteilten. Unter anderm sollen eine Internet-Ruhezone eingerichtet und wenig computerversierte Jugendliche bei Recherchen unterstützt werden.

Insgesamt über 1,8 Millionen Franken investierte die Stiftung letztes Jahr in Projekte des Förderschwerpunkts "Armut".

Brack kündigte auf Ende Jahr auch eine neue Basler Armutsstudie an. Verfasserin ist das Berner Büro BASS. Mitte Mai kommenden Jahres soll die Studie als Buch im CMS-Verlag erscheinen und insbesondere auch "Handlungsempfehlungen" formulieren. Für deren Umsetzung ist allerdings nicht mehr die Christoph Merian Stiftung zuständig, sondern der Kanton, der mit der Studie "etwas herausgefordert" werden sollte, wie sich Walter Brack aus der Reserve locken liess.




Weiterführende Links:
- Neuer "schappo" geht an das "Internetcafé Planet13"
- Neues Wohlfühl-Erlebnis auf dem Bruderholz
- "Es gilt, gegen Einmischung Grenzen zu setzen"
- Christoph Merian Stiftung will Dreispitz-Areal vom Staat übernehmen
- Dreispitzhalle soll "Ort der der kulturellen Eroberung" werden
- CMS gründet neue Stiftung mit Kantonalbanken beider Basel
- Der Wohltätigkeits-Konzern CMS legt deutlich an Dynamik zu


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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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