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Polizist und Täter bei Einsatz im Kleinbasel erschossen

Basel, 9. Juni 2004

Zwei Todesopfer - ein Polizist und der Schütze - forderte in der Nacht auf heute Mittwoch ein an sich routinemässiger Polizeieinsatz an der Basler Schönaustrasse.

Die Polizeipatrouille war kurz vor 23.45 Uhr von einem 42-jährigen Weinhändler in seine Wohnung im zweiten Stock an der Schönaustrasse gerufen worden, weil er von "schwer bewaffneten Leuten bedroht" werde, wie der Leitende Staatsanwalt Beat Voser (Bild rechts) heute an einer Pressekonferenz erklärte. Gemeint waren drei seiner Angestellten aus dem süddeutschen Raum - zwei Portugiesen und ein Deutscher -, die entlassen worden waren. Die Angestellten trafen tatsächlich kurze Zeit später an der Schönaustrasse ein, trugen aber, wie eine Polizeikontrolle ergab, "keinerlei Waffen" (Voser), was der Wachtmeister und Patrouillenchef dem Weinhändler mitteilte. Es sei den drei gekündigten Mitarbeitern nur darum gegangen, mit dem Chef zu "diskutieren".

Entgegen der Anweisung der Polizei, den Ort nun zu verlassen, befanden sich die drei Mitarbeiter noch immer vor der Wohnung ihres Chefs, wie eine spätere Kontrolle der Polizeiequippe ergab. Grund: Die drei waren nun von ihrem - offenbar beruhigten - Vorgesetzten telefonisch kontaktiert und zu einem Gespräch eingeladen worden. Um das Problem nun in Anwesenheit der Polizei zu besprechen, klingelte einer der Mitarbeiter gegen 0.30 Uhr nochmals an der Haustür des Weinhändlers, der indes keine Kenntnis davon hatte, dass die Polizei erneut vor Ort war. Da erschien im Treppenhaus der Weinhändler - ein Schweizer Bürger srilankischer Abstammung - völlig unerwartet mit einer Waffe und schoss sofort auf den 48-jährigen Chef des Alarmpiketts. Unverzüglich schoss darauf der sichernde Polizist aus dem Windfang auf den Waffenträger und Vater zweier kleiner Kinder, der den Finger immer noch am Abzug hatte, und traf ihn tödlich im Rücken.

Der Basler Polizeidirektor und Regierungspräsident Jörg Schild (Bild Mitte) und Polizeikommandant Roberto Zalunardo (Bild links) sprachen den Angehörigen des Korpsmitglied - ein Sohn des Getöteten ist auch Basler Polizist - ihr Beileid und Mitgefühl aus. Zalunardo sprach von einem "schwarzen Tag für die Basler Polizei" und einem "Schock für das Korps". Es sei indes noch "zu früh, um aus dem Fall die Konsequenzen zu ziehen". Erst müssen die Erkenntnisse der eingesetzten Sonderkommission sowie der Obduktionsbericht abgewartet werden. Tragisch: Der getötete Wachtmeister trug im ersten Teil des Einsatzes eine kugelsichere Weste, nicht jedoch in der zweiten, ihm offenbar harmlos erscheinenden Phase, als die tödlichen Schüsse fielen. Gesamthaft wurden fünf Kugeln verschossen. Ob der Polizist das Ziel des Schützen war oder ob es sich um einen Irrtum in der Dunkelheit handelte, konnte der Staatsanwalt nicht beantworten. Bekannt wurde, dass der Weinhändler sein Geschäft in Allschwil betrieb, und dass gegen ihn schon ein Verfahren wegen Drohung lief, das aber auf Antrag des Anzeigestellers eingestellt wurde.

• Nach dem tragischen Schusswechsel letzte Nacht sei es "ein Bedürfnis der Bevölkerung und vieler Korpsmitglieder, ihrer Trauer und ihrer Anteilnahme über den gewaltsamen Tod des Polizisten Ausdruck geben zu können", schreibt die Basler Kantonspolizei. Aus diesem Grund wurde ein Kondolenzbuch in der Kundenzone der Bezirkswache Kleinbasel, Clarastrasse 38, aufgelegt. Die Bevölkerung sei eingeladen, sich ab Donnerstag, 10. Juni, ab 9 Uhr im Kondolenzbuch einzutragen.



Herkunft vermutete(r) Täter(in) Nationalität Opfer/Geschädigte
Sri Lanka, Schweiz Sri Lanka, Schweiz


Weiterführende Links:
- Todes-Schüsse: Polizist wollte retten und kam um
- Frau auf dem Basler Marktplatz erschossen


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"Rielbli vs. Sutter"

Telebasel online
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vom 17. April 2024
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