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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Pro Natura: "Gateway Basel Nord ist noch lange nicht gebaut"

Nach dem klaren Ja des Basler Stimmvolks zum Hafenbecken 3 letztes Wochenende will "Pro Natura" das geplante, daran anschliessende "Gateway Basel Nord" (GBN) weiter verhindern.
Basel, 3. Dezember 2020

Die Basler Umweltschutz-Organisation ist laut ihrem Präsidenten Oliver Balmer "nicht gegen Fortschritt und Baumassnahmen". Dass aber der Trockenstandort auf dem Areal des stillgelegten Rangierbahnhofs der Deutschen Bahn zu grossen Teilen einem Container-Terminal weichen soll, geht ihr entschieden zu weit.

Zwar nannte die Bauherrin GBN am 9. Oktober erstmals ökologische Ersatzflächen an verschiedenen Standorten in Basel und seiner Umgebung, die viermal grösser als das benötigte Areal sind. Aber dieser Ersatz, sagte Balmer heute Donnerstagnachmittag an einem Medientermin am Sitz seines Verbandes im Schwarzpark, "ist nicht ansatzweise genügend". So sei das Ersatz-Projekt in den Langen Erlen zwar "interessant, aber es hat nichts mit den bedrohten Flächen auf dem DB-Areal zu tun".

Noch zahlreiche kritische Aspekte

Balmer zeigte sich kämpferisch: "Das Gateway Basel Nord ist noch lange nicht gebaut." Zahlreiche Gründe führte er an, die noch zu einem Scheitern führen werden: Der Faktor Zeit, die ungeklärten wettbewerbsrechtlichen Fragen, die technische Realisierbarkeit, der mögliche Rückzug eines GBN-Partners, Ausschreibungs-Unklarheiten, gesetzliche Naturschutz-Vorgaben oder "übergeordnete Prioritäten" auf Ebene SBB und Bundesrat.

Ganz besonders betont er die Finanzen. Zwischen 2014 und 2019 seien die Kosten bis auf 360 Millionen Franken laufend gestiegen. Ins Jahr 2025 extrapoliert müsse mit einem Aufwand von 450 Millionen Franken gerechnet werden.

Zudem müsste auch bei den Planauflagen auf kantonaler wie nationaler Ebene mit zahlreichen Einsprachen gerechnet werden, gegebenenfalls bis vor Bundesgericht.

Dramatisch verarmende Biodiversität

Balmer beklagte die dramatisch verarmende Biodiversität. Der Verlust an Lebensraum führe vor allem unter den Insekten zu einem Artensterben. Deshalb seien Biotope und insbesondere heisse Trockenlebensräume von nationaler Bedeutung wie insbesondere das bedrohte DB-Areal von unschätzbarem Wert.

Die Entschlossenheit der Naturschützer im Kampf gegen den Container-Terminal gründet laut Balmer auch in der Tatsache, dass in Basel "noch andere Areale bedroht" seien, die im "Kantonalen Inventar der schützenswerten Naturobjekte" verzeichnet sind. Dazu gehöre auch das Klybeckquai mit Rangierbahnhof der Hafenbahn.

Namen von 28 Biodiversitäts-Wissenschaftern

Untermalt wird der Schutzanspruch des grünen Korridors durch ein "Manifest für das Naturschutzgebiet Badischer Bahnhof", das 28 anerkannte Biodiversitäts-Spezialisten unterzeichnet haben. Das "Gateway Basel Nord" soll "anderswo" gebaut werden, sagte Balmer. Für regionale Containerströme reiche der jetzige Hafen längst, für das internationale Geschäft bestünden "Alternativen".




Weiterführende Links:
- Ja zu Hafenbecken, hauchdünnes Ja zur Wohnraumförderung
- Hafenbecken 3: Gegner machen auf breiter Front mobil
- Das ganze politische Rösslispiel steht für ein neues Hafenbecken ein


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"Kaum ein besserer Standort"

Beinahe hundert Jahren lagen Geleise auf dem Areal des Badischen Rangierbahnhofs in Basel. Der Bahnhof wurde stillgelegt, die Geleise verwaisten. Nun ist dieses Gebiet offenbar ein äusserst wertvolles Naturobjekt und gleichzeitg seien die Böden stark kontaminiert und müssen saniert werden. Wieso jahrzehnte Nutzung durch die Bahn möglich war und dies nun für Gateway Basel-Nord nicht mehr geht, kann ich nicht verstehen. Direkt am Bahnkorridort Rhein-Alpen und am Basler Hafen gelegen, lässt sich kaum ein besserer Standort finden.


Willi Rehmann-Rothenbach, Binningen




"Keine korrekte Ausschreibung"

Herr Waldner, in Ihrem Leserbrief erwähnen Sie, das Gegenkomitee würde einen demokratischen Entscheid nicht akzeptieren. Fakt ist, abgestimmt wurde nur über die Finanzierung des Hafenbeckens 3. Jetzt kommt die zweite Runde und da geht es um den Bahnterminal. Dieses komplizierte Verfahren wurde von den Befürwortern extra so gewählt, dass man über dieses komplexe Projekt die Übersicht verlieren soll. Damit man schalten und walten kann, haben die Verantwortlichen dieses GBN-Terminals auch keinen Projektwettbewerb durchgeführt.

Dieser Monsterbau vernichtet nicht nur ein wertvolles Naturschutzgebiet, sondern, ist technisch auch nicht nach modernen Vorgaben konzipiert. Mit geringeren finanziellen Kosten kann dieser Terminal für einen effizienteren Betrieb gebaut werden und dies, ohne den Lebensraum für die davon betroffenen Bewohner vollends zerstören zu müssen.
 

Um dies herauszufinden, hätte man eben eine wettbewerbskorrekte Ausschreibung durchführen sollen. Deshalb, und bevor für ein ungeeignetes Projekt Millionen Franken an Steuergelder in den Sand gesetzt wird, interpretieren wir einen demokratischen Ablauf etwas anders wie den, nach Ihrer Vorstellung.


Georges Böhler, Basel




"Es geht um eine totale Zerstörung"

Sehr geehrter Herr Waldner, es geht beim ganzen Projekt um eine totale Zerstörung eines wertvollen Lebensraums im öffentlichen (wirtschaftlichen) Interesse einiger weniger. Wenn alles so kommt wie geplant, schafft man hier das Präjudiz für die ganze Schweiz! Das heisst, wenn der Souverän dafür stimmt, dürfen wir jedes Naturschutzgebiet zerstören! Aus einer solchen Sichtweise ist es absolut legitim wenn der brasilianische Präsident den Amazonas-Urwald abholzen lässt! Er wurde schliesslich gewählt.

Oder sehen Sie einen Unterschied? Es ist daher absolut legitim, dass dieses wertvolle Gebiet erst nach einem Entscheid vor Bundesgericht zerstört werden darf.


Thomas Schweizer, ASN International GmbH, Pratteln




"Wozu gibt es denn derartige Inventare?"

Das Areal des geplanten Hafenbecken 3 / Gateway Basel Nord ist als Objekt im "Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung" bundesrechtlich geschützt. Von nationaler Bedeutung und bundesrechtlich geschützt. Ich frage mich, weshalb es derartige Inventare gibt, wenn solche Gebiete dann doch für eine Überbauung auch nur in Betracht gezogen werden können.

Der Skandal ist in meinen Augen nicht, dass Pro Natura (und wohl auch andere) sich trotz der verlorenen Abstimmung weiterhin gegen das Hafenbecken 3 wehrt. Der Skandal ist, dass das Projekt überhaupt erst so weit gedeihen konnte, dass das Referendum ergriffen werden und wir darüber abstimmen mussten.

Man sollte meinen, als bundesrechtlich geschütztes Objekt von nationaler Bedeutung ist es für Nutzungen und Überbauungen jeglicher Art tabu, und derartige Projekte sollten an einer solchen Stelle gar nicht erst so weit geplant werden dürfen. Sonst können wir ja die ganzen Inventare von schützenswerten Gebieten gleich schreddern.


Gaby Burgermeister, Basel




"Reine Prestige- und Wirtschaftswünsche"

 

Lieber Peter Waldner, es gibt Interessen, die an reine Prestige- und Wirtschaftswünsche gebunden sind. Und andere wie Natur- und Klimaschutz, die uns alle angehen sollten, weil unsere Zukunft davon abhängt. Und — es gibt Riesenprojekte, die mann lieber nicht anpackt, weil sie zur Riesenpleite werden könnten und dabei zuviel zerstören.


Katja Hugenschmidt, Basel




"'Demokratie' nur dann akzeptabel*

Typisch – einmal mehr: Für gewisse Interessenvertreter (Lobbyisten) ist "Demokratie" nur dann akzeptabel, wenn die Mehrheit so entscheidet, wie es ihnen in den Kram passt.


Peter Waldner, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).