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© Foto by Nasrin Naas; Präsidialdepartement BS


Kulturförderpreis: Leila Moon geht leer aus

Basel-Stadt, 11. Dezember 2024

Die Abteilung Kultur Basel-Stadt hat entschieden: Der bereits gesprochene Kulturförderpreis an Leila Moon wird nicht verliehen.

Nach den politischen Diskussionen der vergangenen Wochen war dieser Entscheid zu erwarten. Vor allem hatte sich Conradin Cramer, Vorsteher des verantwortlichen Präsidialdepartements, unmissverständlich geäussert. "Antisemitismus darf in keiner Form toleriert werden. Nie", hielt er in den Sozialen Medien fest. Moon entgehen nun 10'000 Franken.

Der Musikerin und DJ wurden Aussagen zu Kultur-Boykotten zum Verhängnis. Sie arbeite nicht mit Institutionen und Kulturveranstaltern zusammen, wenn diese israelische Künstler buchen, die sich nicht offen gegen die israelische Siedlungspolitik und den "Völkermord an Palästinensern" aussprechen, liess sie auf Instagram verlauten. Sie hoffe, ihr Entscheid inspiriere auch andere zu diesem Verhalten.

Die SVP und die Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft beider Basel meldeten sich kurz nach Bekanntwerden der Preisvergabe zu Wort und machten Druck auf das Präsidialdepartement. Daraufhin sagte die Abteilung Kultur die Preisverleihung vorerst ab. Später verteidigten Politiker der Linken (Basta-Grossrat Oliver Bolliger in der BaZ) und Vertreter von Wissenschaft (Völkerrechtlerin Evelyne Schmid bei Bajour) die Äusserungen Leila Moons als nicht antisemitisch und durch die Meinungsfreiheit geschützt.

 

Meinunungsäusserungsfreiheit ja, aber …

 

Die Abteilung Kultur schreibt am Mittwoch in einem Communiqué zwar ebenfalls, dass die Aussagen der Künstlerin "unter die Meinungsäusserungsfreiheit" fallen. "Da ihre Boykott- und Ausschlussaussagen aber Öffentlichkeitscharakter haben und sich auf das kulturelle Engagement in einer Gemeinschaft beziehen, wurden sie beigezogen, um die Voraussetzungen einer Preisvergabe zu beurteilen."

Die Jury hatte Leila Moon im September für den Preis vorgeschlagen. Die kritisierten Äusserungen folgten im Oktober. Die Jury hatte begründet, dass Leila Moon für ihre vernetzende Arbeit in der Basler Musik- und Clubszene gewürdigt werden solle. Die späteren Boykottaussagen "widersprechen diesem Zweck", schreibt die Abteilung Kultur.

Sie hält fest, dass es "gesetzlich im Ermessen der kantonalen Kulturförderung" liege, vom Vorschlag der Jury abzuweichen, "sofern die Kriterien für die Vergabe gemäss kantonalem Kulturfördergesetz nicht erfüllt sind". Jury und Leila Moon hätten gegenüber der Abteilung Kultur Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten.


jam.


Weiterführende Links:
- Kulturförderpreis: Präsidialdepartement sagt Vergabe ab


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"Enttäuscht"

Conradin Cramer, Vorsteher des verantwortlichen Präsidialdepartements, äusserte sich unmissverständlich. "Antisemitismus darf in keiner Form toleriert werden. Nie", hielt er in den Sozialen Medien fest. Recht hat er. Nur bin ich und mit mir andere enttäuscht, dass er nicht den Mut hat zu sagen, warum es dazu kommen konnte.

Nun, in Basel kann man mit solchen Ansagen punkten, fand doch im Jahr 1897 in Basel unter der Regie von Theodor Herzl der erste Zionistenkongress statt, bei dem der Grundstein für den Staat Israel gelegt wurde. Und die israelitische Gemeinde Basel ist gross. Bekannt ist auch, dass Israel den Staat damals in Palästina gründete, und das mit Hilfe der Engländer. Palästina gehörte bis 1918 zum Osmanischen Reich.

Dass aber immer mehr Siedler illegal Land in Palästina besetzten, musste ja früher oder später zu Konflikten führen. Palästinensische Radikalisierung ist das Ergebnis, auch Israel inszenierte den Sechs-Tage-Krieg auf arabischem Gebiet. Bei Friedensverhandlungen unterschrieb auch Israel mehrmals, dass sie für eine Zweistaaten-Lösung ist. Leider hielt sich Israel bis heute nicht daran, im Gegenteil, man besetzte das Westjordanland, den Gazastreifen und Ostjerusalem. Obwohl der Internationale Gerichtshof das Ganze als illegal verurteilte.

Ich wollte mit meinen Zeilen nur darauf hinweisen, warum es zu Radikalisierungen kommt, und das nicht nur beim Israel-Palästina-Konflikt. Dass solches nun auch in der Schweiz zu sehen ist, ist nicht verwunderlich, Stichwort Uni-Demos. Übrigens hat Leila Moon nichts anderes als die ihr zur Verfügung stehenden (friedlichen) Mittel benutzt, um ihre Meinung zu sagen. Um nicht als Antisemitist verunglimpft zu werden, was ich sicher nicht bin (das ist für einige Zeitgenossen ein probates Mittel, um nicht selbst nachzudenken), darf ich noch sagen, dass ich Leila Moon nicht kenne. Ich habe aber etwas dagegen, einseitig informiert zu werden, was in der heutigen Zeit gang und gäbe ist. Leider. Noch ein Übrigens: Mein Schwager war zwei Jahre in einem israelischen Kibbuz.


Bruno Heuberger, Oberwil

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In einem Satz


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Markus Jordi, langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

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