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Peter A. Zahn und seine Rolle als Stimmrechts-Vertreter

Basel, 28. März 2019

Peter Andreas Zahn (Bild) ist smart, stets edel gekleidet und elegant frisiert. Er war einmal Basler LDP-Grossrats-Präsident als solcher durchaus vernehmbar. Beruflich ist er standesgemäss diskret. Als Wirtschaftsanwalt in einer Kanzlei, der auch die liberale Ikone Thomas Staehelin angehört, und Inhaber schöner Mandate ist nichts Anderes denkbar.

An der Generalversammlung von Novartis sass Zahn ganz vorn als "ein unscheinbarer Mann, der kein Wort sagt", wie die SF-"Rundschau" gestern Mittwoch feststellte. Aber einflusslos ist er nicht, im Gegenteil: Er ist laut "Rundschau" das "Machtzentrum": Zahn vertritt als unabhängiger Stimmrechts-Vertreter 1,6 Milliarden Stimmen, 95 Prozent der gesamten Stimmkraft.

Der Peilsender bringt's an den Tag

Doch nun stellte die "Rundschau" fest, dass Zahn offenbar nicht so unabhängig ist. Sie steckte in ein Stimmrechtskuvert einen Peilsender und verfolgte über eine App nach, dass der Briefumschlag nicht am Domizil von Zahns Anwaltskanzlei an der St. Jakobs-Strasse 7 einging, sondern auf direktem Weg am Novertis-Konzernsitz auf deren Campus landete. Dort werden die Kuverts – auf Zahns Instruktionen hin, wie er betont – geöffnet und verarbeitet.


Nicht nur das. Wie Zahn der "Rundschau" schrieb, informiert er Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt und den Verwaltungsrat im Voraus über den Abstimmungs-Trend, der an der Generalversammlung zu erwarten ist. Die Chefs könnten so auch kontrollieren, wie die Aktionäre, zu denen auch Mitarbeitende gehören, gestimmt haben.

Professorin spricht von "grosser Lüge"

Zahn, der auch als Geschäftsführer der "Vereinigung der Privaten Aktiengesellschaften" firmiert, begründet die Auslagerung und Verarbeitung der Stimmrechtskuverts damit, dass der logistische Aufwand zur Auswertung von über 30'000 Kuverts "die verfügbare Kapazität einer Anwaltskanzlei sprengt".

Dies sei "eine Umgehung der grundsätzlichen Regelung und des Sinns des unabhängigen Stimmrechts-Vertreters", kritisierte Finanz-Professorin und Strafgerichts-Präsidentin Monika Roth.

Zahn müsse willens und in der Lage sein, das Öffnen und Verarbeiten unabhängig vom Aktienregister von Novartis zu organisieren, wenn er sich in die Funktion des unabhängigen Stimmrechts-Vertreters wählen lasse. Zahns Praxis wäre "durchaus Grund für die Anfechtung eines GV-Beschlusses". Roth sprach gar von einer "grossen Lüge".

Stimmrecht ist geheim

Dem SVP-Nationalrat Thomas Minder, Vater der Abzocker-Initiative, entglitt sogar "eine Schweinerei". Der Stimmrechts-Vertreter müsse die Stimmen, die er vom Aktionär erhalten hat, "geheim behalten". Die Politik müsse jetzt reagieren, sagte Minder, notfalls müsse das Gesetz geändert werden.



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"Diese Behandlung ist beschämend"

Als ehemaliger Mitarbeiter und Aktionär fühlte ich mich und einige meiner Kollegen so richtig verarscht, als wir die "Rundschau"-Sendung gesehen haben. Herr Zahn als unabhängiger Stimmrechts-Vertreter zu betiteln ist schon ein sehr starkes Stück, das sich Novartis da leistet. Er gibt seinen Namen, lässt die Novartis seine Arbeit machen und wird dafür sehr wahrscheinlich fürstlich entlohnt.

Es ist beschämend und zeugt für wenig Wertschätzung, wie Novartis seine "kleinen Aktionäre" behandelt und hinters Licht führt. Es wäre interessant zu erfahren, was Ethos-Chef Dominique Biedermann zu dieser Aktionärs-Täuschung zu sagen hat.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Das Vertrauen ist dahin"

Offensichtlich bin ich die Einzige, die etwas dazu zu sagen will, vielleicht weil es die andern nicht wagen oder weil es sie nicht interessiert. Ich finde es schon ein starkes Stück und die Entschuldigung der mangelnden Kapazität äusserst lahm. Wenn es so ist, dürfte Peter Zahn und seine Kanlei die Arbeit nicht annehmen. Das Vertrauen in die Novartis und die Anwaltskanzlei ist dahin. Beide steckten unter einer Decke und sprachen sich ab.

Was soll ein Angestellter denken, der mit Absicht sein Stimmcouvert an den "unabhängigen" Stimmrechts-Vertreter schickte, weil er fürchtete, seine Stimmabgabe könnte bei Vorgesetzen Missfallen erregen? Dann kann man ja gerade auf Abstimmungen verzichten. Ich hoffe, dass das gleiche System nicht auch beim Staat existiert und dort die Direktiven ausgegeben werden, welches Resultat erwartet wird.


Alexandra Nogawa, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

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