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Gemeinde kündigt Freilegung des Eglin-Mosaiks anMuttenz, 28. Juli 2014Die Werke des verstorbenen Oberbaselbieter Künstlers Walter Eglin scheinen vom Schicksal verfolgt zu werden, im Schulhäusern zugemauert zu werden. Nachdem im Liestal KV-Schulhaus schon Eglins Mosaik "Shinx" zugegipst wurde und wahrscheinlich einem zweiten Werk ("Der Weltenbaum") dieselbe Schmach widerfuhr, ereignete sich im Muttenzer Primarschulhaus "Gründen" Vergleichbares. Das von Eglin im Jahr 1955 für die damals neue Schulanlage erschaffene Wandmosaik "Der Schatzgräber von der Muttenzer Hard" wurde vor zwei Jahren im Zusammenhang mit einem Schülerprojekt "mit einer Platte abgedeckt, um das davor aufgestellte Schülerwerk besser zur Geltung zu bringen", wie etwas sibyllinisch in einer Medienmitteilung der Gemeinde von heute Montag heisst. Weiterführende Links: "Ist Seldwyla nun im Kanton Baselland? Kürzlich hat der Gemeinderat von Muttenz beschlossen, das böswillig überdeckte Mosaik des Baselbieter Künstlers Walter Eglin wieder freizulegen. Dafür gebührt ihm sogar Anerkennung aus der Zentralschweiz. Warum kann dies aber nicht sofort erfolgen? Ist Seldwyla nun im Kanton Baselland? Da werden historische Kunstwerke eines anerkannten einheimischen Künstlers in kulturellen Lehrgebäuden (Mehrzahl) wiederholt zugemauert – auch ortsverbundene Werke wie in Muttenz – obwohl sie inventarisiert sind!
Mir scheint man hat in diesem Kanton auf verschiedenen Ebenen – mindestens im kulturellen Bereich – den Überblick, den roten Faden verloren und spielt lieber "Schwarzpeter" oder schöpft lieber mit der grossen Kelle. Quo vadis Kultur Baselland? Eugen Steiner, Hünenberg See "Jetzt ist eine Anlaufstelle dringend" Schon wieder ist ein Mosaik von Walter Eglin abgedeckt worden. Dringend ist nun eine Anlaufstelle zu schaffen,welche Richtlinien erstellt und Auskunft gibt, wie mit Kunstwerken im öffentlichen Besitz umzugehen ist. Wandbilder einfach durch Andere zu überdecken, ist wirklich keine künstlerische Meisterleistung. Hans Thommen, Zofingen "Da verschlägt es mir die Sprache" Die Mitteilung vom Gemeinderat Muttenz lässt aufhorchen. Er hat den Mut gehabt, diese Angelegenheit rasch und speditiv anzupacken. Sie mussten den von der Primarschulleitung angerichteten Schaden wieder beheben. Offenbar haben verständnislose Lehrer und Schulbehörde keine Ahnung, um was es sich beim Mosaik handelt.
Vor einigen Jahren hat der Lehrerverband Baselland das Buch "Sagen aus Baselland" herausgegeben. Darin ist die Sage "Der Schatzgräber von der Muttenzer Hard" beschrieben und sollte man doch meinen, dass die Lehrerschaft diese Sage kennt. Auch habe ich Mühe zu verstehen, dass es keine anderen Wände im Schulhaus für dieses Schülerbild zur Verfügung hatte.
Wie kann man auch nur so etwas bewilligen, ein Mosaik von dem renommierten Baselbieter Künstler Walter Eglin einfach zuzugipsen. Da verschlägt es mir einfach die Sprache. Diese Schulbehörde soll doch einmal das Mosaik an der Universität Basel, an welchem der Künstler 8 Jahre lang gearbeitet hat, oder das Mosaik in der Dreifaltigkeitkirche in Worms "Luther vor dem Reichstag" anschauen, oder betrachten Sie einmal die Werke, die er in Israel gemacht hat, dann können Sie feststellen, was alles dahinter steckt.
Der Gemeinderat hat nun beschlossen, dass das Mosaik vor dem Abbruch des Schulhauses freigelegt wird. Es wäre eine noble Geste, wenn man das Mosaik bereits jetzt schon freilegen würde. Ruth Kiene, Basel "Empört und verärgert" Ich bin im Kanton Zug als Primarlehrerin tätig und über den erneuten, unverständlichen Vorfall im Schulhaus von Muttenz sehr empört und verärgert. Ich verstehe nicht, weshalb das Mosaik, welches die Sage "Der Schatzgräber von der Muttenzer Hard" erzählt, geschaffen vom namhaften Künstler W. Eglin, einer Schularbeit weichen musste. Dieses Mosaik, mit dem geschichtlichen Hintergrund, geschaffen von einem regionalen Künstler, gehört doch einfach in ein Schulhaus. ich hätte mir keinen passenderen Ort dafür vorstellen können. Ist es wirklich möglich, dass in der Gemeinde Muttenz so viele Leute mit mangelndem Kunstverständnis im Bereich der Bildung tätig sind?
Ich wünsche mir sehr, dass das Mosaik baldmöglichst freigelegt wird und einen würdigen und verdienten neuen Platz bekommt, vielleicht sogar neben der geretteten "Sphinx". Franziska Steiner Huber, Zug "Eine Schande und Respektlosigkeit" Sonderbar, dass das Werk "Der Schatzgräber von der Muttenzer Hard" des mir persönlich bekannten Künstlers Walter Eglin einer Gipswand mit der von einem Schüler "geschaffenen" Dschungellandschaft weichen muss, resp. von der Gipswand verdeckt wird. Es ist schon lobenswert, dass sich der Gemeinderat anlässlich der Feriensitzung vom 23. Juli mit dem Schicksal des Kunstwerks befasst hat. Erstaunlich aber, dass für die Freunde von Walter Eglins Kunst und dem Baselbieter Kunstschaffen im Allgemeinen noch keine befriedigende Lösung für das weitere Schicksal der Arbeit gefunden werden konnte. Ich persönlich erachte es als eine Schande und Respektlosigkeit, ein angekauftes Werk eines über die Landesgrenzen hinaus bekannten Baselbieter Künstlers, mit derart billigen Mitteln und Begründungen der Nachwelt vorzuenthalten.
Im Walter Eglin-Museum in Känerkinden fände sich sicher ein ehrenvollerer Platz als hinter einer durch Schülerhand verzierten Gipswand. Aber eben, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Urs Herzog, Biel-Benken "Fragwürdiges Kunstverständnis der Schulverantwortlichen" Nach dem Malheur mit dem Eglin-Werk "Sphinx" wurde doch lauthals von der Liestaler Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion anlässlich der Übergabe an das Walter Eglin-Museum in Känerkinden signalisiert, dass es Direktiven geben werde, wie mit Kunstwerken im öffentlichen Raum in Zukunft umzugehen sei. Der neuerliche Fall in Muttenz zeigt aber, dass diesbezüglich scheinbar noch nichts geschehen ist. Wie lange noch müssen Künstler um ihre Werke bangen? Es sollte doch möglich sein, innert kurzer Zeit gewisse zwingende Vorschriften zu erlassen, da man, wie gesehen, nicht von allen Schulverantwortlichen ein Kunstverständnis voraussetzen kann. Bruno Heuberger, Oberwil "Dieses Zuwarten ist nicht erklärbar" Mit einigem Erstaunen erfahre ich vom Beschluss des Muttenzer Gemeinderates, das wegen einer Schülerarbeit überdeckte Mosaik erst bei einem (geplanten) Abriss des Primarschulhauses “Gründen” wieder freizulegen. Mit dem besten Willen ist dieses Zuwarten nicht erklärbar, ausser vielleicht mit mangelndem oder verloren gegangenem Verständnis für die einzigartigen Werke eines der renomiertesten Künstlers unserer gesamten Region: Walter Eglin (u.a. schuf er das grandiose europaweit bekannte Mosaik-Wandbild am Kollegiengebäude der Universität Basel).
Das in Muttenz immer noch zugedeckte Mosaik stellt übrigens nicht etwa ein kaum verständliches, nur symbolhaft erfassbares Werk dar, nein, die künstlerisch, aber wohlverständliche Umsetzung einer Muttenzer Waldsage nimmt direkt Bezug auf den sonst so vorbildlichen Wohn- und Schulort Muttenz – dies dürfte auch für Schüler und Lehrkräfte interessant sein und der sonst so sehr gewünschten Verbundenheit mit dem Wohnort nur förderlich sein! Jetzt, und nicht erst innerhalb einer Abbruch-Hektik. Andres Schaub-Keiser, Biel-Benken |
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