Werbung

News

Iran: "Wenn US-Angriff, dann noch vor Herbstwahlen"

Basel, 3. Mai 2006

Die USA könnte den Iran noch vor dem Herbst militärisch angreifen. "Ich schliesse einen Krieg nicht aus", sagte der Fernsehjournalist und UNO-Experte Andreas Zumach (Bild) gestern Dienstagabend vor etwa 100 Interessierten im Basler Gewerkschaftshaus. In seinem Vortrag "Gestern der Irak - Morgen der Iran?" zeichnete Zumach ein differenziertes Bild von den beiden Ländern und der "negativen Dynamik" während der letzten Jahre in den Beziehungen zwischen Iran und dem Westen. Eine nüchterne Betrachtung ohne moralische Verdammnisse zeige Alarmierendes. Sorgen bereitet Zumach insbesondere der angeschlagene US-Präsident. Dessen Popularität sei auf einem Tiefstpunkt, der in den letzten 230 Jahren noch von keinem Vorgänger erreicht wurde. Um den Republikanern an den Wahlen im November ein Debakel zu ersparen, das im Anschluss wahrscheinlich die Offenlegung republikanischer Politskandale zur Folge hätte, könne George W. Bush "der Versuchung unterlegen", im letzten Augenblick mit zugespitzten Bedrohungsszenarien und neuen Kriegsbildern die Bevölkerung auf die republikanische Seite zu ziehen.

Zumach führte verschiedene Beispiele auf, die zeigten, dass die USA kaum an einer Beilegung des von ihnen gehätschelten Konflikts interessiert sind. So habe der Iran 2003 der USA via den Schweizer Botschafter Tim Guldimann ein umfangreiches Kooperationsangebot für eine völlige Normalisierung der Beziehungen unterbreitet. Die Bush-Regierung habe das Papier jedoch umgehend in den Papierkorb befördert. Sie wolle einen Regimesturz in Teheran und alles daran setzen, den Iran (das Land mit den drittgrössten Öl- und zweitgrössten Gasreserven der Welt) nicht an China zu verlieren. Wenig hält der Journalist von Expertenmeinungen, die aus verschiedenen Gründen einen Krieg gegen den Iran für unwahrscheinlich halten. Ähnliche Argumente seien auch 2003 im Zusammenhang mit dem Irakfeldzug geäussert worden. Einen Besorgnis erregenden Unterschied zu damals sieht Zumach allerdings in der Haltung der EU, die ihre kritische Distanz zu den Amerikanern verloren habe und im Verbund mit den USA auf den Iran eindreschten.

So werde auch mit verschiedenen Ellen gemessen. Der Iran verletzte den seiner Ansicht nach ohnehin fragwürdigen Atomwaffensperrvertrag nicht und sei mit 42 weiteren Staaten vergleichbar, die potentiell in der Lage wären, Uran bis zur Waffentauglichkeit anzureichern. Andreas Zumach, der sich grundsätzlich gegen jede Atomtechnik stellt, äusserte auch seine Vorbehalte gegenüber dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi Nedschad, der verbalradikal innenpolitisch Boden wettzumachen versuche. Allerdings habe er keine Vernichtung Israels gefordert. Das sei falsch übersetzt und interpretiert worden.

An dem von "Basta" organisierten Vortrag ging Zumach auch auf die Psyche der Perser und Perserinnen ein. Sie hätten ein ungeheures grosses Potential und nicht vergessen, wie der Westen aufgrund seiner Ölinteressen in den fünfziger Jahren die iranische Demokratie unter Mohammad Mossadegh fällte und durch die blutige Diktatur des Reza Schah Pahlavi ersetzte. Iran sei auch in seinem achtjährigen Verteidigungskrieg gegen Saddam Hussein vom Westen und der UNO im Stich gelassen worden. Entsprechend sei heute auch das Vertrauen in internationale Atomkontrollen gestört. Überdies fühle sich das Land von den USA umzingelt, die in sieben Nachbarländern Truppen stationiert haben. "Wir müssen verstehen - nicht billigen -, dass die Fraktion jener im Iran, die eigene Atomwaffen haben wollen, gewachsen ist", sagte Zumach. Jedenfalls halte er eine atomare Aufrüstung des Irans für verheerend. Der Iran hätte mit Alternativenergien eine grosse Zukunft. Doch dies werde nicht thematisiert. Mit dem Atom lasse sich zurzeit weit effektvoller politisieren.



 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Weitere aktuelle News

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweistin einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).