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© Visualisierung by Primeo Energie


Eine halbe "Swisslos"-Million an "Primeo" wirft Fagen auf

Die Baselbieter Regierung hat aus dem "Swisslos"-Fonds, dem früheren Lotteriefonds, einen Betrag an die regionale Energie-Firma "Primeo" gesprochen, der aufhorchen lässt. Hier die Standpunkte.
Liestal/Münchenstein, 14. Februar 2022

Der Münchensteiner Energiedienstleister "Primeo Energie" erhält aus dem "Swisslos"-Fonds eine halbe Million Franken für sein "Visitor- und Science-Center" namens "Primeo Energie Kosmos", dessen Bau zwischen fünf und zehn Millionen Franken kostet.

Die Regierung hatte den Betrag für den Neubau am 1. Februar gesprochen. Er fällt durch seine aussergewöhnliche Höhe auf. Die übrigen Begünstigten erhielten zwischen 2'500 (Dorfjazz Allschwil) und 25'000 Franken (Swissaid-Projekt in Niger).

"Verstoss gegen die Verordnung"

Die Informationen wurden den Medien durch einen der Redaktion nicht bekannten Whistleblower übermittelt. Die Fakten stimmen. In der Bewertung hat der Informant eine eigene Sicht: Die Lotto-Gelder würden für "ein reines PR-, Marketing- und Kunden-Projekt" wie Angebote für Kindergeburtstage, Behörden, Firmen und Wirtschaftsorganisationen verwendet. Dabei habe das Energie-Unternehmen im Jahr 2020 einen Gewinn von 27 Millionen Franken erzielt, aus dem das Projekt hätte finanziert werden können.

Die Bewilligung der 500'000 Franken aus dem Baselbieter "Swisslos"-Fonds sei "gesetzeswidrig und ein krasser Verstoss gegen die Verordnung". Danach werden die Zuwendungen für "wohltätige, gemeinnützige und kulturelle Projekte verwendet". Als solche gelten auch Projekte der in- und ausländischen Entwicklungszusammenarbeit sowie der Katastrophenhilfe und der humanitären Hilfe im In- und Ausland.

Ein weiterer Empfänger-Grundsatz: "gemeinnützige, kulturelle und soziale Institutionen, Vereinigungen, Stiftungen und Unternehmen".

Regierung honoriert "Pionieraufgabe"

Die Baselbieter Regierung begründete die grosszügige Zuwendung damit, dass "Primeo" mit dem Neubauprojekt eine Pionieraufgabe umsetze, "indem zum grössten Teil aus recyclierten und nachhaltigen Materialien gebaut wird". Energie und Fragen rund ums Klima gehörten "zu den wichtigsten Begleitern des modernen Alltags". Die "Primeo" wolle "einen Beitrag an die Allgemeinheit mittels erlebnisorientierter Bildung und Vermittlung" leisten.

Mit Interaktiv-Stationen zu den Themen Klima und Energie werde der "Kosmos" zu einem "inspirierenden Kommunikationsforum rund um Klimawandel und Energieeffizienz". Das Projekt sei "gemeinnützig".

Unbekannter Vorwurf

"Primeo"-Sprecher Joachim Krebs sagte gegenüber OnlineReports, der neue "Kosmos" biete den Besuchenden Wissenswertes zu Photovoltaik, Energieeffizienz und Stromkreisläufe". Zum Angebot gehöre auch "eine Top-Ausstellung zu den MINT-Fächern, mit dem Ziel, dass informierte Besucher ihren Beitrag für eine lebenswerte Umwelt mit unterstützen können".

Der "Kosmos" besteht aus dem bisherige Elektrizitätsmuseum und einem daneben erstellten Neubau. Im Science Center entsteht mit 20 interaktiven Stationen, aber auch mit Energie-Labs und Lernwerkstatt eine "neue, erlebnisreiche Lernwelt".

Dass der "Kosmos" ein rein kommerzielles PR-Projekt sei, wie der Whistleblower behauptet, weist das Unternehmen zurück: "Uns ist kein Vorwurf dieser Art bekannt." Vielmehr handle es sich um ein "Geschenk der Genossenschaft an die Region im Rahmen des 125 Jahre-Jubiläums". Es werde am 22.Oktober dieses Jahres eröffnet und verfolge "keine kommerziellen Ziele".

Ein Technorama im Kleinformat

Laut dem "Primeo"-Sprecher seien "um zwei Dutzend" Verbände, Behörden und Unternehmen um ein Interesse an einer Mitfinanzierung  der Investition angefragt worden. Die jährlichen Betriebskosten würden vollständig durch die "EBM (Genossenschaft Elektra Birseck)", der Muttergesellschaft der "Primeo"-Gruppe, getragen.

Eine mit der Energiebranche vertraute Quelle sagte OnlineReports, dieses "Technorama im Kleinformat" werde "eine gute Sache".



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"Das hatten wir doch schon mal"

Da staunt der Laie und reibt sich die Augen. Da schenkt die grosszügige Primeo Energie zum 125-Jahr-Jubiläum der Region Basel ein "Visitor- und Science-Center" mit dem wohlklingenden Namen "Kosmos" und macht hinter dem Rücken die hohle Hand und bittet Swisslos um eine halbe Million. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, prima Primeo.

Das ist nicht wie von der Swisslos-Verordnung gefordert "wohltätig", sondern scheinheilig! 27 Millionen Franken Gewinn ausweisen und dann um eine halbe Million betteln. Die Regierung drückt beide Augen zu, legt die Masken an und winkt den Deal durch. Das hatten wir doch schon mal bei der Velo-Hochbahn, die Fortsetzung von Säu-Häfeli-Säu-Deckeli. Nun müssen die Politik und der Landrat eingreifen.


Markus Zaugg, Binningen




"So stelle ich mir guten Journalismus vor"

Danke für diesen Artikel, der keine eigene Wertung enthält, sondern (offensichtlich gut recherchierte) Informationen. Werten kann jeder Leser selbst. So stelle ich mir guten Journalismus vor.


Peter Waldner, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).