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Ex-BKB-Matter zu ASE: "Wir hatten nur eine Nebenrolle"

Im Prozess um den ASE-Anlage-Skandal trat heute Dienstagnachmittag Hans Rudolf Matter, der damalige CEO der Basler Kantonalbank (BKB) auf: Er relativierte die Rolle der Depotbank und wusste bis fast zuletzt nichts von den Risiken der ASE-Anlagen.
Eiken, 22. November 2016

Matter (63) befindet sich seit bald vier Jahren im vorzeitigen Ruhestand: In seine Zeit als BKB-Direktionspräsident platzte der ASE-Anlage-Skandal, er musste Ende 2012 gehen, was ihm "substanzielle finanzielle Einbussen" bescherte. Heute Nachmittag sagte er nun während dreiviertel Stunden als Auskunftsperson vor dem Bezirksgericht Laufenburg aus, das im Saal des Zivilschutzzentrums in Eiken tagt.

Zögerlich und ausweichend

Vor Gericht wirkte der damalige BKB-Kapitän (Bild) deutlich weniger souverän als früher in seinen öffentlichen Auftritten. Auf viele Fragen von Gericht und Staatsanwalt antwortete er zögerlich oder ausweichend. Mehrmals sagte er, die Antworten nicht zu wissen, weil die Zweifel oder Unsicherheiten seiner Angestellten nicht bis zu ihm als CEO hinauf gelangten.

In einer Aussage aber wurde er deutlich, als er die Rolle der Basler Kantonalbank definierte: Die von Verlusten betroffenen Kunden hätten "explizit nicht die Basler Kantonalbank gewählt, sondern die ASE". Nicht der BKB, sondern der ASE hätten die Kunden "umfassende Verwaltungs-Vollmachten" erteilt.

BKB war "nur passiver Partner"

Das zeige sich daran, dass nicht die Bank, sondern die ASE den Kunden die – wie sich später herausstellte: gefälschten – Belege zustellte. Es wäre, so Matter, anders gekommen, wenn die ASE-Kunden die Auszüge ihrer Vermögenswerte direkt von der Bank erhalten hätten. "Wir hatten keinen Gesamtüberblick, den hatte die ASE."

Die BKB sei nur passiver Partner gewesen: "Wir hatten nur eine Nebenrolle in der ganzen Geschichte." Matter betonte auch, das Geschäft mit der ASE sei wohl für die Zürcher Private Banking-Filiale, nicht aber für die ganze Bank eine wichtige Kundenbeziehung gewesen. Nach ersten kritischen "K-Geld"-Berichten habe er "eine gründliche Abklärung" durch seinen inzwischen verstorbenen Stellvertreter veranlasst.

Das Fazit: "Man kann die Kundenbeziehung mit ASE weiterführen. Es ist alles in Ordnung." Bis im März 2012 habe weder der Kredit-Ausschuss noch die Compliance oder weitere Kontrollinstanzen "etwas gemerkt, was auf kriminelles Handeln hindeutet" – auch nicht im August 2009 als Soll-Positionen im Umfang von 130 Millionen Franken vorlagen. Er habe indes festgestellt, räumte Matter ein, dass gewisse Massnahmen zu den Kreditverträgen in der Zürcher Filiale "teilweise schleppend umgesetzt" wurden.

Wie weit ging die private Beziehung?

So konzentriert sich eine der Prozess-Fragen darauf, wie eng die Bekanntschaft zwischen dem angeschuldigten Zürcher BKB-Kundenberater Manfred G. und dem ASE-Zampano Martin Schlegel war und ob gar eine private Beziehung bestand. Darauf deuteten immerhin Aussagen unter anderem auch von G.s damaligem Stellvertreter hin: "Sie haben privat verkehrt."

Dieser ehemalige BKB-Angestellte berichtete auch von einer "ASE-spezifischen Anweisung" seines Vorgesetzten G.: Wenn sich ein ASE-Kunde bei der BKB nach Performance oder Kontostand erkundigte, hätten ihn die Banker an Schlegel oder G. verweisen müssen. Als er von einem Arbeitskollegen sprach, der sich inzwischen das Leben genommen hatte, brach er in Tränen aus.

Er habe mittlerweile seine Lehren gezogen. "Sehr viel lief mündlich. Heute bin ich nicht mehr so gutgläubig."




Weiterführende Links:
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"Letztes Jassturnier – Seniorenverein Waldenburgertal"

Volksstimme
in einem Forums-Beitrag
vom 11. März 2025
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Ungewollt makaber.

RückSpiegel

 

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

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BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.