Massiv höhere Preise für Baselbieter Dorf-ElektrasSissach, 21. Mai 2022Ab nächstem Jahr müssen die Verbraucher der fünf Dorf-Elektras in Augst, Maisprach, Reigoldswil, Itingen und Sissach mit massiv höheren Strompreisen rechnen. Grund dafür ist, dass die Elektra Baselland (EBL) als Vorlieferantin einen langjährigen Bezugsvertrag zu deutlich günstigeren Konditionen nicht mehr zu verlängern bereit war, hiess es an der Generalversammlung der Elektra Sissach am Freitag.
Neuer Vertrag mit Marktkonditionen
"Wir haben Glück gehabt, dass wir unsere Energie für 2023 schon eingekauft haben", sagte Elektra Sissach-Geschäftsführer Stephan Jurt auf Nachfrage. Demnach haben sich die fünf betroffenen Energieverteiler letztes Jahr auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und mit der EBL ein neuen Beschaffungsvertrag zu Marktkonditionen ausgehandelt.
Wie hoch der Tarifaufschlag sein wird, so Jurt, werde erst Juli/August entschieden: Absehbar ist für 2023 ein Aufschlag von 20 bis 30 Prozent. Dies deckt sich mit der Prognose des Verbands Schweizerischer Elektrizitätswerke (VSE) von Donnerstag. Danach dürfte sich der Preisaufschlag für eine typische vierköpfige Familie auf bis 200 Franken pro Jahr belaufen.
Darüber hinaus ist aber auch klar, dass die an der Börse gehandelten Preise für 2024 – Stand heute – doppelt so hoch sind wie letztes Jahr, woran sich die Dorf-Elektras orientieren müssen. 2024 wird die Rechnung demnach richtig ungemütlich ausfallen. Seit letztem Jahr eilt die Strombörse von Rekord zu Rekord: Wer Pech hatte, oder seine Chancen an der Börse falsch einschätzte, musste im Dezember bis zu fünf Mal mehr für seine Energie zahlen als sonst, hiess es an der Versammöung mit Verweis auf die laufende Strompreisdebatte.
Dorf-Elektras bald teurer als EBL?
Ein Blick auf die Tarif-Vergleichstafel der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom zeigt, dass die fünf Dorf-Elektras bisher 10 bis 20 Prozent günstiger waren als die EBL. Das dürfte sich nun ändern. Im Gegensatz zu den reinen Stromverteiler-Elektras verfügt die EBL über einen Langfristvertrag mit der Stromproduzentin Alpiq und ihren schweizerischen Wasserkraftwerken. Die durchschnittlichen Gestehungskosten in der Schweiz sind in der Vergangenheit konstant gewesen und dürften es bleiben – im Gegensatz zu den von der Börse forcierten Geschäften. |
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